23 Brände in 40 Tagen
Nach Brand-Serie in Rosenheim: Polizei nimmt mutmaßliche Täter fest – So wurden sie geschnappt
Nach wochenlangen Ermittlungen ist es der Rosenheimer Polizei gelungen, herauszufinden, wer mutmaßlich hinter den Container-Bränden steckt. Nach wie vor gibt es aber viele ungeklärte Fragen. Was bisher bekannt ist – und was noch nicht.
Rosenheim – Die Aufregung in der Stadt war groß: Innerhalb der vergangenen 40 Tage wurden 23 Container in Brand gesetzt. „Der geschätzte Gesamtschaden liegt bei rund 155.000 Euro“, bestätigt Hauptkommissar Robert Maurer. Wochenlang seien er und seine Kollegen damit beschäftigt gewesen, herauszufinden, wer hinter den Taten steckt. Zeugen wurden vernommen, Spuren gesichert und Videoaufnahmen ausgewertet.
Mehrere Notrufe bei Polizei
Jetzt konnten die Beamten einen ersten Erfolg vermelden. In der Nacht zum Samstag (18. Januar) gingen bei der Rosenheimer Polizei gleich mehrere Notrufe ein. „Anwohner schilderten, dass im Bereich der Brixstraße, mehrere Altpapiercontainer brennen und die Flammen auf einen angrenzenden Baum übergegriffen haben“, erinnert sich Maurer.
Zeugen schilderten der Polizei, dass sie, kurz bevor das Feuer ausbrach, mehrere Personen an der Wertstoffinsel beobachten konnten, die sich verdächtig verhielten. „Im Rahmen der Fahndung konnten vier Personen angetroffen und festgenommen werden“, sagt Maurer. Laut dem Hauptkommissar handelt es sich um vier Personen aus dem Stadtgebiet beziehungsweise mit Wohnsitz im Landkreis Rosenheim. „Nach derzeitigem Ermittlungsstand stehen sie unter Verdacht, die Brände gelegt zu haben“, fügt er hinzu.
Doch die vier Personen scheinen nicht alleine agiert zu haben. So fiel den Polizisten bereits am Mittwoch (15. Januar) ein Mann auf, der sich am Altpapiercontainer an der Georg-Aicher-Straße aufhielt. „Wir konnten ihn bei der Tat beobachten“, sagt Maurer. Denn nur wenige Sekunden, nachdem sich der Mann vom Container entfernt hatte, sei der Brand ausgebrochen.
Für welche Taten die jeweiligen Personen verantwortlich sind und ob diese zusammenhängen, sei im Moment Gegenstand der Ermittlungen. „Wir wissen auch noch nicht, ob sich die mutmaßlichen Täter kennen“, erklärt Maurer. Unter Sachleitung der Staatsanwaltschaft Rosenheim sei gegen die Personen jetzt ein Ermittlungsverfahren wegen Sachbeschädigung durch Brandlegung eingeleitet wurden. „Das sieht eine Geld- beziehungsweise Freiheitsstrafe von bis zu zwei Jahren vor“, sagt Maurer.
Ein noch nie dagewesener Schaden
Aussagen zum Motiv könnten im Moment noch nicht gemacht werden. Auch die genauen Brandursachen seien noch nicht abschließend geklärt. Fest steht, dass die Kosten immens sind. „Ein Schaden dieses Ausmaßes ist bislang nie dagewesen und bewegt sich in einer neuen Dimension zum Leidwesen der Rosenheimerinnen und Rosenheimer“, sagte Christian Baab, Pressesprecher der Stadt Rosenheim, bereits in der Vergangenheit. Der Schaden wird ihm zufolge auf die Müllgebühren umgelegt. Wie hoch die Mehrkosten für jeden einzelnen Bürger werden, kann er im Moment noch nicht sagen.
