Meraner Straße: Feuer wütete auch in zwei Häusern
Nach Großbrand in Rosenheim: So tief sitzt der Schock und das passiert mit den Bewohnern
Die Aufregung im Stadtteil Fürstätt ist groß: Am Montag, 25. September, hat ein brennendes Auto einen Holzschuppen und zwei Wohnhäuser in Brand gesetzt. Der Schaden beläuft sich auf mehrere hunderttausend Euro. Die Kripo hat die Ermittlungen übernommen. Was bisher bekannt ist.
Rosenheim – Die Stimmung in der Meraner Straße ist gedrückt. Zeit für Gespräche mit der Presse haben nur die wenigsten. Ein Nachbar berichtet, dass er gerade auf der Alm gewesen sei, als er von dem Feuer erfahren habe. Er habe sich sofort auf dem Heimweg gemacht, sei angekommen, als der Brand bereits gelöscht wurde. „Das war ein Schock“, sagt er am Telefon. Dennoch sei er froh, dass sein Haus von den Flammen verschont geblieben ist.
Feuerwehreinsatz in der Meraner Straße in Rosenheim am 25. September 2023




Eigentümer steht für Fragen nicht zur Verfügung
Nach dem dritten Klingeln hebt eine andere Nachbarin ab. Sie habe gerade keine Zeit zum Telefonieren, da es in ihrem Haus gebrannt hat. Ihr gehe es gut, schlimmer sehe es in den anderen Wohnungen aus. Dann legt sie wieder auf. Auch der Eigentümer des Hauses hat an diesem Vormittag keine Zeit für Fragen. Zu tief muss auch bei ihm der Schock über das Geschehene sitzen.
Gegen 16 Uhr bemerkte ein Anwohner am Montag, 25. September, dass ein weißer VW-Transporter Feuer gefangen hatte. Er verständigte die Feuerwehr. Von dem brennenden Fahrzeug griff das Feuer anschließend auf einen Holzschuppen und zwei Mehrfamilienhäuser über. „Der Brand konnte zeitnah unter Kontrolle gebracht und ein weiteres Vordringen der Flammen verhindert werden“, heißt es vonseiten des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd.
Sachschaden von mehreren Hunderttausend Euro
Trotzdem ist der Schaden immens. Einen Tag nach dem Brand zeigt sich an der Meraner Straße ein Bild der Verwüstung. Vor einem der Häuser liegen die verbrannten Überreste des Holzschuppens. Ein Baggerfahrer ist bereits mit den ersten Aufräumarbeiten beschäftigt. Der Balkon und der Dachstuhl des Hauses sind komplett verbrannt. Auf dem Dach sind zwei Männer im Einsatz, die die verbrannten Ziegel entfernen. Nur wenige Meter weiter steht der ausgebrannte Transporter. Die Polizei spricht von einem Sachschaden von mehreren Hunderttausend Euro.
Laut Medienberichten mussten insgesamt sieben Menschen von Einsatzkräften der Feuerwehren, der Rettungsdienste sowie des Technischen Hilfswerks in Sicherheit gebracht werden. Eine ältere Dame habe eine leichte Rauchvergiftung erlitten und sei behandelt worden. Verletzt wurde laut Polizei „glücklicherweise niemand“.
67 Einsatzkräfte waren vor Ort
Wie Pressesprecher Christian Schwalm berichtete, kämpften 67 Feuerwehrleute aus Rosenheim und Westerndorf St. Peter mit 16 Feuerwehrfahrzeugen gegen den Brand. Die Feuerwehr musste zunächst von einer Drehleiter aus und mit mehreren großvolumigen Strahlrohren die Strahlungswärme am Brandort runterkühlen, um anschließend gezielt löschen zu können.
Rauchwolke über Rosenheim am 25. September 2023




Gegen 21.50 Uhr konnte das Grundstück an den Eigentümer übergeben werden. Bei einer Nachkontrolle gegen Mitternacht musste laut dem Pressesprecher noch ein kleines Glutnest gelöscht werden. Bei einer weiteren Kontrolle um drei Uhr morgens wurde nur mehr eine „kalte Brandstelle“ vorgefunden.
Nach Abschluss der Löscharbeiten übernahmen die Brandfahnder des Fachkommissariats 1 der Kriminalpolizeiinspektion Rosenheim, unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Traunstein, Zweigstelle Rosenheim, die Ermittlungen. Was genau den Brand verursacht hat, ist im Moment noch unklar und Gegenstand der Ermittlungen.
Während ein Großteil der Bewohner nach dem Brand in ihre Wohnungen zurückkehren konnte, scheint eine Wohnung im Obergeschoss des Hauses derzeit nicht bewohnbar zu sein. „Sollten die betroffenen Bewohnerinnen und Bewohner tatsächlich nicht in ihrer Wohnung bleiben können und keine temporäre Unterkunft bei Familie oder Freunden finden, steht das städtische Sozialamt selbstverständlich mit Rat und Tat zur Seite“, sagt Pressesprecher Schwalm.


