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Naturkatastrophe in der Türkei und Syrien

Große Sorge um Angehörige: So wollen Rosenheimer den Erdbeben-Opfern helfen

Nach den schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien suchen Rettungskräfte nach wie vor nach Überlebenden. In Deutschland - so auch in Rosenheim - sind in der Zwischenzeit viele Hilfsaktionen ins Leben gerufen worden
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Nach den schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien suchen Rettungskräfte nach wie vor nach Überlebenden. In Deutschland - so auch in Rosenheim - sind in der Zwischenzeit viele Hilfsaktionen ins Leben gerufen worden (Symbolbild).

Die schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien haben Trauer und Betroffenheit ausgelöst. Während nach wie vor Menschen aus den Trümmern geborgen werden, sind bereits erste Hilfsaktionen ins Leben gerufen worden. Auch in Rosenheim wollen Angehörige der Erdbebenopfer helfen. Das ist geplant.

Rosenheim - Mehr als 5000 Tote, weit über 20.000 Verletzte und rund 6000 eingestürzte Gebäude: Die Folgen der Erdbeben in der Türkei und Syrien am Montag, 6. Februar 2023, sind verheerend. Über 13 Millionen Menschen sind der türkischen Regierung zufolge von der Naturkatastrophe betroffen. Weltweit sind Hilfsaktionen angelaufen, um den Menschen in den Krisengebieten zu helfen. Auch in Rosenheim ist die Hilfsbereitschaft aber auch die Sorge um Angehörige groß .

Familienangehörige unter Trümmern begraben

„Wir haben zu einem Drittel der Familie seit Montagabend keinen Kontakt mehr“, sagt Baris Özan, Inhaber des „Özan Frischmarkts“ in der Lessingstraße. Seine Familie komme aus der Provinz Hatay, die inmitten des Epizentrums der Erdbeben liegt. „Mein Onkel liegt noch unter den Trümmern eines eingestürzten Hauses. Sie probieren ihn gerade mit einem Bagger zu befreien“ berichtet Özan. Ansonsten erhalte er nur sporadische Informationen aus dem Katastrophengebiet, da die Handy-Akkus der Menschen vor Ort mittlerweile leer seien und es keinen Strom gebe.

Zudem könnten und wollten die Menschen in den betroffenen Regionen noch nicht zurück in ihre Häuser. „Viele davon sind einsturzgefährdet und müssen erst überprüft werden, es ist gerade wirklich schwierig“, berichtet Özan. Deshalb müsse seine Familie und viele andere Betroffene stundenlang in Autos ausharren - und das bei Temperaturen um den Gefrierpunkt und Schneefall.

Erste Fahrzeuge bereits unterwegs

Um nicht tatenlos zusehen zu müssen, startete Baris Özan und sein Marktteam gleich am Montag einen Spendenaufruf über die sozialen Medien. „Das war extrem, was dann passiert ist“, berichtet er. Innerhalb weniger Stunden sei der Beitrag über 200 mal geteilt worden. „Die Leute haben alles Mögliche bis teilweise um 1 Uhr in der Nacht vorbeigebracht“, sagt Özan. Allen voran Winterkleidung, Decken und Hygieneartikel. „Wir platzen aus allen Nähten, alle Lagerräume des Geschäfts sind komplett voll.“ Daher bittet Özan auch, dass momentan keine weiteren Spenden geliefert werden, da diese nicht mehr verwendet werden könnten.

„Wir haben bereits drei große Lkw beladen“, sagt der Ladeninhaber. Einer dieser sei bereits auf dem Weg in das Erdbebengebiet. „Die Fahrt wird aber nicht leicht, da dort viele Straßen nicht mehr existieren oder aufgerissen sind.“

Vor allem Winterkleidung ist gefragt

Eine weitere Hilfskampagne hat die Rosenheimer Jugend der Türkisch-Islamischen Union der Anstalt für Religion (DITIB) ins Leben gerufen. „Bei diesen Bildern war klar, dass wir helfen“, sagt Ömer Şahan, der Vorsitzende der DITIB Jugend Rosenheim. Glücklicherweise seien keine Angehörigen der Gemeinde von den Erdbeben betroffen, allerdings sei das Leid der Landsleute genauso schlimm. „Ich dachte zuerst an ein kleineres Erdbeben, aber jetzt kommen Erinnerungen an das Erdbeben von 1999 hoch“, so Şahan. Damals sind laut Medienberichten rund 18.000 Menschen bei einem der schwersten Erdbeben in der Geschichte der Türkei in der Nähe von Istanbul gestorben.

„Wir stehen mit den örtlichen Behörden vor Ort in Kontakt, damit wir genau wissen, was benötigt wird“, sagt Şahan. Auch er berichtet von einer überwältigenden Hilfsbereitschaft unter den Menschen in Rosenheim. „Es sind jetzt schon so viele Sachen zusammen gekommen.“ Wer weiterhin helfen möchte, könne „gut eingepackte Spenden“ am Samstag, 11. Februar, zwischen 10 und 16 Uhr in der Georg-Aicher-Straße 3 abgeben. „Wichtig wäre Babykleidung oder auch Heizstrahler und haltbare Essenspakete.“ Wann und wohin die Fahrt mit den Spenden in der Türkei gehe, könne Şahan noch nicht sagen. Dies entscheide sich kurzfristig.

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