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Offizielle geben sich zugeknöpft

Nach zwei Jahren Corona-Pause: Ebnet das Ja zur Wiesn den Weg fürs Rosenheimer Herbstfest?

Eine runde Sache: Nach zwei Jahren Zwangspause wird das Herbstfest in Rosenheim vielleicht wieder stattfinden.
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Eine runde Sache: Nach zwei Jahren Zwangspause wird das Herbstfest in Rosenheim vielleicht wieder stattfinden.

Die Münchner Wiesn wird dieses Jahr wieder stattfinden. Bedeutet das auch grünes Licht fürs Herbstfest in Rosenheim? Das sagen Brauereien, Schausteller, der Bürgermeister und der Geschäftsführer des Wirtschaftlichen Verbands.

Rosenheim – Die Münchner Wiesn feiert im September 2022 Comeback. Die gute Nachricht verkündete Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter am Freitagmittag kurz nach 12.30 Uhr. Für Rosenheims Oberbürgermeister Andreas März war es keine große Überraschung: „Das hatte sich angekündigt.“

Was das Signal aus München für Rosenheim und sein Herbstfest heißt? Offiziell noch nichts. Der Wirtschaftliche Verband (WV) als Ausrichter des Herbstfestes möchte seine Entscheidung erst am Montag, 2. Mai, bekannt geben.

Inoffiziell aber darf man davon ausgehen: Das Okay des Münchner OB zu Gunsten des größte Volksfests der Welt bedeutet eine Vorentscheidung zugunsten des Rosenheimer Herbstfestes.

Wie wollte der WV auch eine Absage für das wichtigste Fest der Region begründen, wenn der weltweite Marktführer kurz zuvor grünes Licht gegeben hat? Zumal der WV bereits im März durchblicken ließ: Nach zwei Jahren Pause wolle man das Herbstfest in Rosenheim „unbedingt“ wieder ausrichten.

Wirtschaftlicher Verband: „München hat eine gewisse Signalwirkung“

Warum die Verantwortlichen nicht gleich nach München den Schalter umlegen? „München hat zwar eine gewisse Signalwirkung“, sagt WV-Geschäftsführer Klaus Hertreiter auf OVB-Anfrage, „allein tonangebend ist es aber nicht.“ Wesentlich stärker als vor einem Jahr, als es ein bayernweites Volksfestverbot gab, seien lokale Gegebenheiten in Betracht zu ziehen. Was sicher scheint: Wenn das Herbstfest wirklich stattfindet, dann von 27. August bis 11. September auf der Loretowiese.

In der Region macht sich bereits Vorfreude breit. Der Appetit aufs Feiern ist vielerorts spürbar. Beim Volksfest in Pang ist der Andrang groß, die Stimmung überbordend. „Ich war ein bisserl skeptisch, ob sich die Menschen wieder in die Bierzelte trauen“, sagt OB März. „Aber es war so voll wie immer.“

Bei den wichtigsten Veranstaltern und Mitwirkenden des Rosenheimer Herbstfests freut man sich vorerst hinter vorgehaltener Hand. Man werde sich gemeinsam mit dem Wirtschaftlichen Verband am Montag äußern, sagt etwa Michael Hinterseer von Auer-Bräu.

Wirtschaftliche Folgen einer Absage wären enorm

Was die Entscheidung in München bedeutet, ist schon jetzt klar: Rückkehr zu einer gewissen Normalität, wenn auch niemand wirklich vorhersagen kann, wie sich die Corona-Lage im Spätsommer darstellt. Schausteller Max Fahrenschon aus Großkarolinenfeld begrüßt die Entscheidung Reiters pro Oktoberfest.

„Wir Schausteller sind heilfroh darüber, dass die Wiesn stattfindet, und natürlich würden wir es auch begrüßen, wenn das Herbstfest in Rosenheim stattfinden kann.“ Von einem großen Volksfest wie dem auf der Theresienwiese oder der Loretowiese in Rosenheim profitierten schließlich über Wirte und Schausteller hinaus viele Berufsgruppen, sagte Fahrenschon den OVB-Heimatzeitungen. „Und schließlich ist doch jeder froh, wenn er wieder arbeiten kann.“

Vertrauen ins Herbstfest: Flötzinger will mehr Bier brauen

Theresa Albrecht, Kreisvorsitzende des Hotel- und Gaststättenverbands, lobt die Münchner Entscheidung auch mit Blick auf die Region Rosenheim. Es sei an der Zeit für eine gewisse Normalität, Geselligkeit und Feiern seien für die Menschen mehr als Luxus. Auch seien Volksfeste für die Gastronomie nach den mageren Corona-Jahren von größter Wichtigkeit.

Auch Marisa Steegmüller, Geschäftsführende Gesellschafterin von Flötzinger Bräu, hat Reiters Ansage „mit großer Freude“ vernommen. Zwar sagt auch sie, dass man sich erst am Montag, 2. Mai, ausführlicher äußern wolle, aber klar sei, was die Entscheidung für Menschen und Wirtschaft bedeute. „Wir werden mehr Bier einbrauen“, kündigte sie an. Und drückte ihre Vorfreude aus: „Es ist doch immer schön zu sehen, wie ein geselliger Abend im Bierzelt noch auf dem Heimweg den Menschen ein glückliches Lächeln auf die Lippen zaubert.“ Der zweimalige Ausfall von Rosenheims „fünfter Jahreszeit“ sei schon hart genug gewesen.

Andreas März hat in Pang sein Debüt als oberster Fest-Eröffner erlebt – über zwei Jahre nach seiner Wahl zum Rosenheimer Oberbürgermeister. Seine Anzapf-Premiere legte er mit drei sicheren Schlägen souverän hin. Um so mehr freut er sich auf eine mögliche Wiederholung im August. Nervosität verspüre er jedenfalls nicht mehr, „schließlich hat das in Pang auch gut geklappt.“

Dehoga-Geschäftsführer Geppert äußert Zufriedenheit

Genugtuung über die Münchner Wiesn-Entscheidung auch beim Bayerischen Hotel- und Gaststättenverband. Dehoga-Landesgeschäftsführer Dr. Thomas Geppert aus Bad Aibling verweist auf die „vielen Einschränkungen“ während der zwei Jahre Corona-Pandemie. „Wir haben gelernt, mit dem Virus zu leben , jeder kann sich entsprechend schützen.“

Auch der Krieg in der Ukraine solle kein Grund für eine Absage sein. „Wir alle helfen in ganz vielen Hilfsaktionen Flüchtlingen bei der Unterbringung sowie der Integration in Schule und Beruf.“ Gerade in fordernden Zeiten brauche es auch mal „eine kleine Auszeit“

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