Exklusive Foto-Einblicke zum Start
Superhelden, Sportstars, eine Riesen-Neuheit – das bietet die neue Lokschuppen-Ausstellung
Batman, Willi aus Biene Maja oder Otto von Bismarck: In Rosenheim versammeln sich die unterschiedlichsten Figuren und Charaktere. Am Freitag (8. März) eröffnet die neue Ausstellung „Heldinnen und Helden“ im Lokschuppen. Welche Geheimnisse und welche Weltneuheit es zu entdecken gibt. Exklusiver Einblick!
Rosenheim – Eigentlich hätte alles anders werden sollen. „Ursprünglich wollten wir in der Ausstellung 2024 die Maya-Zivilisation zeigen“, sagt Dr. Jennifer Morscheiser, Leiterin des Ausstellungszentrums Lokschuppen. Da es allerdings Schwierigkeiten bei der Beschaffung der Exponate gab, mussten die Pläne geändert werden. Entstanden ist die Ausstellung „Heldinnen und Helden“, die am Freitag (8. März) offiziell eröffnet wird.
Ausstellung „Heldinnen und Helden“ so gut wie fertig
Pünktlich zur Eröffnung ist auch alles fertig geworden, erklärt Morscheiser. Viel geschlafen habe sie in den vergangenen Wochen aber nicht. Noch am Montag (6. März) sei die letzte Heldin in Rosenheim angekommen. „Das war Jeanne d‘Arc, die musste aus Frankreich anreisen und scheint schon eine ältere Dame zu sein, deswegen hat es ein bisschen länger gedauert“, sagt die Ausstellungsleiterin und lacht. Auch der originalgetreue Nachbau des Batmobils von 1992, um das lange gebangt wurde, sei erst vor wenigen Tagen eingetroffen.
„Heldinnen und Helden“-Ausstellung im Lokschuppen: Die Highlights in Bildern




Insgesamt sind in der „Heldinnen und Helden“-Ausstellung rund 350 Exponate – darunter Batman, Herakles und 192 Originalgegenstände unter anderem von Harry Potter, Fritz Walter oder Marie Curie – zu sehen. Das Spannende daran sei, dass die Helden aus allen Bereichen von der Antike bis zur Gegenwart dargestellt werden. „Die Spanne reicht von den Hunden aus der Kinderserie ‚PAW Patrol‘ bis hin zu Alexei Nawalny“. Diese breite Auswahl an Ausstellungsstücken zeigen zu können und jede Altersklasse anzusprechen, sei die große Herausforderung gewesen.
Kosten von 2,4 Millionen Euro
Und das habe einiges gekostet. „Wir haben 2,4 Millionen Euro investiert“, berichtet Jennifer Morscheiser. Dadurch hätten jedoch viele Besonderheiten den Weg nach Rosenheim gefunden. Zum Beispiel originale Ausrüstungsgegenstände wie die Brille und der Stiefel von Ernest Shackleton. Diese trug der britische Polarforscher bei einer seiner Antarktisexpeditionen. Zu sehen sind auch die Turnschuhe von Steffi Graf, die Olympia-Goldmedaille von Jessica von Bredow-Werndl sowie Muhammad Alis Boxhandschuhe.
Ein Ausstellungsstück wird in Rosenheim sogar weltweit zum ersten Mal gezeigt: das Otto von Bismarck-Schild, das über einer Eingangstür im Auswärtigen Amt in Berlin hing. „Bismarck als erster Reichskanzler hat das Amt gegründet und war deshalb auch Namensgeber einer der Räume im Gebäude“, erklärt Dr. Andrea Erkenbrecher, eine der Kuratoren der „Heldinnen und Helden“-Ausstellung. Die aktuelle Regierung habe vor Kurzem allerdings entschieden, die Räume im Auswärtigen Amt umzubenennen, wodurch das Schild zum Exponat wurde. „Und wir sind die Ersten, die es zeigen dürfen“, sagt die Kuratorin.
Raum über Anti-Helden
Daneben gibt es in der Ausstellung auch einen Raum über bayerische Volkshelden und über Anti-Helden – einem der Lieblingsräume der Kuratoren. Darin sind zum Beispiel Mr. Bean oder Willi von Biene Maja zu sehen. Diese Charaktere seien keine Helden mit den klassischen Eigenschaften – groß, stark und erfolgreich –, dennoch seien die Figuren überall beliebt. „Das Schöne ist, dass man dort merkt, dass man nicht unbedingt ein Held sein muss, um geliebt zu werden“, sagt Erkenbrecher. Zu zeigen, dass es Helden in ganz unterschiedlichen Formen gibt, sei auch einer der Grundgedanken hinter der Ausstellung.
Um diese verschiedenen Helden genauer kennenzulernen, gibt es in diesem Jahr erstmals die Möglichkeit, die „Heldinnen und Helden“-Ausstellung mit dem Handy „durchzuspielen“. Dazu erstellt man sich über das Handy einen Avatar – eine virtuelle Figur –, mit dem der Besucher auf eine Reise durch die Ausstellung gehen kann. Nach dem Prinzip eines Videospiels muss man versteckte Rätsel – unter anderem auf einem rund 30 Meter langem Gemälde – lösen, Entscheidungen für den Verlauf des Abenteuers treffen sowie ein Monster besiegen. „Das hat ein bisschen Gaming-Charakter. Das ist eine neue Form, wie man das Museum erleben kann“, sagt Jennifer Morscheiser.
Persönliche Entscheidung über das Heldentum
Daneben gibt es aber noch die „klassische“ Führung durch die Ausstellung. Auch auf eigene Faust kann die Heldenwelt erkundet werden. Schließlich müsse jeder für sich selbst entscheiden, welche Figur ein Held ist und welche nicht.
