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Tod in der Tempo-30-Zone

Hätte der Unfall in Fürstätt vermieden werden können? Anwohner haben klare Meinung

Tödlicher Unfall in Fürstatt am Freitagabend (20. Oktober)
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Tödlicher Unfall in Fürstatt am Freitagabend (20. Oktober)

Die Trauer ist groß. Auch Tage nach dem schweren Verkehrsunfall auf der Kirchbachstraße in Fürstätt, bei dem ein 17-jähriges Mädchen ums Leben kam. Anwohner fordern die Stadt zum Handeln auf. Doch eine Notwendigkeit dazu gibt es laut Polizei nicht. Was dahinter steckt.

Rosenheim – Robert Färber lebt nur wenige Meter von der Kirchbachstraße entfernt. Dort, wo sich am Freitagabend der schwere Verkehrsunfall ereignet hat, bei dem eine 17-jährige Rosenheimerin ums Leben gekommen ist. „Es ist wirklich traurig“, sagt Färber. Er hat den Rettungshubschrauber gehört und sofort vermutet, dass etwas Schlimmes passiert ist. Wie es zu dem Unfall kommen konnte, ist nach wie vor Gegenstand der Ermittlungen. Fest steht, dass der 20-jährige Fahrer aus Rosenheim am Freitag gegen 21.30 Uhr auf der Kirchbachstraße die Kontrolle über das Fahrzeug verlor, von der Fahrbahn abkam und gegen einen Baum prallte.

Mit Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht

Im Auto saßen auch ein 20-Jähriger aus Kolbermoor und ein 17-Jähriger aus dem Gemeindebereich Riedering. Während die 17-jährige Rosenheimerin noch am Unfallort starb, wurden die anderen Verletzten teils per Rettungshubschrauber ins Krankenhaus gebracht.

„Der Unfall war leider vorhersehbar“, sagt Robert Färber. Bereits im vergangenen Jahr verfasste er einen offenen Brief an Staatssekretär Sandro Kirchner, Oberbürgermeister Andreas März und Ordnungsamtsleiter Oliver Horner. Sein Anliegen: Die Kirchbachstraße sicherer machen. Denn trotz der Straßenverengungen und der Tempo-30-Schilder sieht Färber dort Handlungsbedarf.

Forderung nach „Rechts-vor-links“-Schildern

„Die Autofahrer halten sich zu über 80 Prozent weder an die Geschwindigkeitsbegrenzung noch werden Rechts-vor-Links-Vorschriften beachtet“, sagt Färber. Zwar seien mittlerweile sogenannte „Haifischzähne“ an den Kreuzungen angebracht, doch auch das hat laut Färber kaum zu Verbesserungen geführt. Aus diesem Grund fordert er, das Schild „Rechts-vor-links” vor den drei Kreuzungen aufzustellen. Auch fehle ein Hinweis darauf, dass neben der Straße das „Bankett“ fehlt.

Ob die zusätzlichen Schilder den Verkehrsunfall hätten verhindern können, darüber lässt sich nur spekulieren. Fest steht, dass die Kirchbachstraße laut Polizei kein Unfallschwerpunkt ist. So hätten sich in diesem Jahr nur eine Handvoll Unfälle in dieser Straße ereignet. Das bestätigt Polizeisprecher Jürgen Thalmeier. Er spricht von abgefahrenen Spiegeln und einem Autofahrer, der gegen ein Verkehrsschild gefahren ist, weil er einer Katze ausgewichen ist. „Die Strecke ist aufgrund der baulichen Maßnahmen nicht für Rasereien geeignet“, sagt der Polizeisprecher. Hinzu komme, dass die Straße nicht besonders breit ist und immer wieder Geschwindigkeitskontrollen stattfinden. „Der schwere Verkehrsunfall am Freitagabend war in dieser Form eine absolute Ausnahme“, ist Thalmeier überzeugt.

Mit Elektrofahrzeug des Carsharing-Anbieters „Innenergie“ unterwegs

An besagtem Abend waren die vier Heranwachsenden mit einem Elektrofahrzeug des Carsharing-Anbieters „Innenergie“ unterwegs. Erst im Mai hatte das Landratsamt das Carsharing-Angebot gemeinsam mit der „Innenergie“ vorgestellt. Während der Dienstzeiten werden die vier Elektrofahrzeuge von den Beschäftigten des Landratsamtes genutzt. Abends sowie an den Wochenenden sind die Kleinwagen hingegen für die öffentliche Nutzung freigegeben. Die Buchung der Fahrzeuge wird dabei über die App „MOQO“ abgewickelt.

„Die Buchung von Fahrzeugen auf der Plattform setzt voraus, dass der Nutzer seit mindestens einem Jahr ununterbrochen über eine gültige Fahrerlaubnis verfügt, die ihn zum Führen des jeweiligen Fahrzeugs in der Bundesrepublik Deutschland berechtigt“, teilt eine Sprecherin der „Innenergie“ auf OVB-Anfrage mit. Alle sechs Monate finde zudem eine erneute Überprüfung des Führerscheins statt.

Mehr Informationen

Noch vor Ort übernahmen Einsatzkräfte der Polizeiinspektion Rosenheim die Ermittlungen zum genauen Unfallhergang. Hierzu wurde durch die Staatsanwaltschaft Traunstein/Zweigstelle Rosenheim, auch ein unfallanalytisches- und technisches Gutachten durch einen Sachverständigen in Auftrag gegeben.

Im Einsatz befanden sich neben zahlreichen Kräften des Rettungsdienstes und der Freiwilligen Feuerwehr Rosenheim auch die sogenannten Kriseninterventionsteams des BRK Rosenheim und der Johanniter Wasserburg zur psychologischen Betreuung der Personen vor Ort.

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