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Beliebter Anlaufpunkt im Aicherpark

Nächste Hiobsbotschaft für Rosenheim: Warum das Fitness-Studio „Transformer Gym“ schließt

Björn Schloßmacher muss sein Fitnesstudio „Transformer Gym“ im Rosenheimer Aicherpark Ende Mai für immer schließen.
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Björn Schloßmacher muss sein Fitnesstudio „Transformer Gym“ im Rosenheimer Aicherpark Ende Mai für immer schließen.

Weitere Geschäftsaufgabe in Rosenheim: Nach fast zehn Jahren muss das Fitnessstudio „Transformer Gym“ im Aicherpark schließen. Dort trainierten in den vergangenen Jahren auch bekannte Sportler aus der Region. Über die Gründe für das Ende und wie es nun für die Mitglieder weitergeht.

Rosenheim – Für Björn Schloßmacher endet ein Lebenstraum. „Schweren Herzens“ verkündet der Inhaber des Fitnessstudios „Transformer Gym“ im Rosenheimer Aicherpark in den sozialen Medien, dass er sein Studio zum Ende des Monats (31. Mai) schließen muss. „Wir haben hier mit Leib und Seele alles reingehängt – trotzdem muss ich meinen großen Traum aufgeben“, sagt Schloßmacher am Telefon. Wie schwer ihm die vergangenen Tage gefallen sind, ist dem Bodybuilder anzumerken. Immer wieder macht er Pausen und sucht nach den richtigen Worten. „Es ist schon hart, wenn du dich total aufarbeitest und dann doch die Reißleine ziehen musst“, sagt der Inhaber.

Mehrere Gründe für das Ende des „Transformer Gym“

Gründe für das Aus gibt es einige. Die finanzielle Situation sei jedoch entscheidend gewesen. „Wir haben uns nach Corona nie ganz erholt, das steckt uns einfach noch in den Knochen“, sagt Schloßmacher. Zwar hätten die dort erlittenen Verluste wieder kompensiert werden können, allerdings „halt nie ganz“. Auch, weil einige der versprochenen staatlichen Hilfen immer noch nicht ausbezahlt worden seien. „Da stehen echt noch große Summen aus, aber ich habe keinen Zugriff auf das Geld“, sagt der Inhaber des „Transformer Gym“.

Zudem könne er als familiengeführtes Fitnessstudio nicht mit den Preisen der großen Fitnessketten mithalten. „Die wachsende Konkurrenzsituation ist der Wahnsinn – vor allem in Rosenheim“, sagt Schloßmacher. Gegen deren „Kampfpreise“ von 29,90 Euro im Monat für eine Mitgliedschaft habe man als „normaler, kleiner Studioinhaber“ keine Möglichkeit, sich zu wehren. Die Ketten könnten das jedoch auch nur stemmen, da sie durch die Masse an Mitgliedern einen Vorteil hätten. Diese Möglichkeit habe Schloßmacher nicht, weshalb er die Preise auch nicht so weit drücken könnte.

Ein Fass ohne Boden

Letztendlich sei das „finanzielle Loch“ irgendwann zu groß geworden. „Das war wie ein Fass ohne Boden, das macht die Lage aussichtslos“, sagt der Inhaber. Er habe zwar in den vergangenen Wochen noch alles versucht, dass das Fitnessstudio erhalten bleibt, das sei aber gescheitert. „Wir haben schon überlegt, ob wir das mit einem neuen Konzept weiterführen können“, betont Schloßmacher. Auch ein Verkauf stand im Raum. Ein Kaufinteressent sei jedoch „ganz spontan und unerwartet“ abgesprungen.

Irgendwann habe Schloßmacher gemerkt, dass ihm aufgrund der ganzen Rückschläge auch ein wenig das „Feuer und die Leidenschaft“ abhandengekommen sind. Und ohne diese Energie sei es schwierig, sich durch eine solche Situation durchzukämpfen. Am Wochenende (18./19. Mai) fassten er und seine Frau dann den schweren Entschluss: Sie schließen das Fitnessstudio.

Am 31. Mai 2024 ist der letzte Trainingstag

Die Mitglieder hat Schloßmacher bereits informiert, dass am 31. Mai der letzte Trainingstag ist und die Verträge bis dahin gekündigt werden. Dabei seien viele Tränen geflossen. Einige seiner Kunden kenne der Inhaber schon seit Anfang 2015, als er das rund 1500 Quadratmeter große Studio eröffnet hat. „Für viele war das hier wie ein Wohnzimmer“, sagt der Inhaber, der selbst bayerischer und deutscher Meister im Bodybuilding war.

Bis zum 31. Mai kann im „Transformer Gym“ noch trainiert werden.

Manchmal seien die Leute neben dem Training auch nur für ein Getränk oder ein Gespräch zu ihm gekommen. Darunter auch einige bekannte Gesichter aus der Region – vor allem aus der Bodybuilder- und Kraftsportler-Szene. „Ich habe zum Beispiel Sophia Thiel am Anfang ihrer Karriere hier betreut“, sagt Schloßmacher. Und auch die Eishockeyspieler der Starbulls Rosenheim nutzten einige Zeit die Fitnessräume. Aufgrund einer Kooperation haben Schloßmacher und sein Team die Spieler zwei Jahre lang begleiten können.

Schock unter den Mitgliedern

Genauso wie Franziska Lohberger, eine bekannte Rosenheimer Bodybuilderin. „Meine Karriere hat mehr oder weniger in dem Studio begonnen“, sagt Lohberger am Telefon. Daher sei es für sie und die anderen langjährigen Mitglieder „ein Schock gewesen“, als sie von der Schließung erfahren hat. „Wir waren wie eine kleine Familie, das war immer ein Ort des Zusammenkommens“, sagt sie. Dennoch habe sie Verständnis für Schloßmacher, da sie wisse, wie viel Arbeit und Verantwortung hinter einem Fitnessstudio steckt. Das „Transformer Gym“ sei sowieso mit keinem anderen Fitnessstudio in der Stadt zu vergleichen – auch aufgrund der guten Stimmung unter den Trainierenden. „Dort haben wir ein Zuhause gefunden“, sagt Lohberger.

Björn Schloßmacher will sich in Zukunft auf sein Online-Coaching konzentrieren. „Da werde ich mich weiter spezialisieren und die Leute im Bereich Fitness online trainieren“, sagt er. Und eines sei ihm auch ganz wichtig: Der Kontakt zu den Menschen aus der Gemeinschaft des Fitnessstudios soll trotz der Schließung nicht abreißen.

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