Ein Vertrag, über 50 Sportarten
Eine Flatrate für Sportangebote: SPD will das Konzept „Urban Sports“ nach Rosenheim holen
In Rosenheim soll künftig der Fokus auf die Gesundheit gelegt werden. Dafür hatten sich die Mitglieder des Wirtschaftsausschusses bereits im März ausgesprochen. Die SPD will aus diesem Grund das Konzept „Urban Sports“ in der Stadt etablieren. Was es mit der Flatrate für Sportangebote auf sich hat.
Rosenheim – Vormittags im Freibad schwimmen, anschließend Yoga machen und zum Schluss eine Runde ins Fitnessstudio: Die Plattform „Urban Sports“ ermöglicht Mitgliedern, sich aus über 50 Sportarten europaweit ihren individuellen Trainingsplan zusammenzustellen und per Smartphone-App zum Sport einzuchecken – und das alles mit nur einem Vertrag. Jetzt soll das Konzept, das 2012 von Gründern Moritz Kreppel und Benjamin Roth ins Leben gerufen wurde, auch nach Rosenheim kommen. Jedenfalls wenn es nach der SPD geht.
Viele Städte dienen als Beispiele
In einem Antrag an Oberbürgermeister Andreas März (CSU) fordern sie die Verwaltung auf, sich mit dem Konzept „Urban Sports“ auseinanderzusetzen und zu prüfen, ob dieses oder ein ähnliches für Rosenheim geeignet ist. „Viele Städte haben das Konzept bereits umgesetzt und dienen als gutes Beispiel“, sagt SPD-Stadträtin Ricarda Krüger, die während der Antrag entstanden ist, noch Mitglied in der Partei „Die Partei“ war.
Auch international vertreten
Da wären beispielsweise Berlin, Bonn, Düsseldorf, Leipzig und München. Hinzu kommen Städte in den Niederlanden, Italien, Spanien, Portugal und Frankreich. „Wir sind an über 10 000 Standorten vertreten“, sagt Franziska Müller vom „Urban Sports Club“. Vision der Plattform sei es, „in einer Welt aktiv zu sein, in der die Freude am Sport für jeden im Vordergrund steht“ – zu jeder Zeit und an jedem Ort.
An einer Stelle bei der Stadt registriert
Diese Vision will die SPD auch auf Rosenheim übertragen. Wenn auch in etwas abgewandelter Form. So schlagen die Sozialdemokraten vor, dass verschiedene Sportvereine, Fitnessstudios und selbstständige Trainer gebündelt und an einer zusammenlaufenden Stelle bei der Stadt registriert werden.
Dort könnte man sich monatlich ein Ticket kaufen, dass einen berechtigt, sich auszusuchen, wo man welchen Kurs besucht. „Man könnte auch überlegen, wie man sozial schwächer gestellte Familien ein kostengünstiges Angebot macht, sodass man Kindern, aber auch den Eltern den Zugang zu verschiedenen Sportarten leichter ermöglicht“, sagt Abuzar Erdogan, Fraktionsvorsitzender der SPD. Durch das Konzept „Urban Sports“ werde das Bewusstsein für einen gesunden Lebensstil gesteigert und das Angebot breiter gefächert.
Größe der Stadt spielt keine Rolle
Neben der Idee, die jeweiligen Angebote bei der Stadt zu bündeln, gäbe es auch die Möglichkeit, dass sich interessierte Vereine und Fitnessstudios direkt auf der Plattform „Urban Sports“ als Partner anmelden. Die Größe der Stadt spiele dabei keine Rolle.
„Wir versuchen immer mehr, auch in kleineren Städten präsent zu sein, damit jeder die Möglichkeit hat, von unserem Angebot zu profitieren“, sagt Franziska Müller. Angst vor einem Ansturm, der schlimmstenfalls nicht stemmbar ist, müssten die teilnehmenden Studios und Vereine nicht befürchten. „Es gibt Limitierungen, die vereinbart werden“, sagt Müller. So könnten die Partner entscheiden, wie viele Kursteilnehmer dabei sein können und hätten somit „das Steuer selbst in der Hand“.
Antrag zeitnah im Ausschuss besprochen
Ob das Konzept „Urban Sports“ nach Rosenheim kommt, und wenn ja in welcher Form, soll in einem der kommenden Ausschüsse besprochen werden. Dann soll auch geprüft werden, ob sich das Programm „Bildung und Teilhabe“ mit einbinden lässt.
Dass die Flatrate für Sportangebote durchaus funktioniert, stellen Moritz Kreppel, Benjamin Roth und die mehr als 10 000 Partner seit mehr als zehn Jahren unter Beweis.
