Schon jetzt so viele Beschädigungen wie noch nie
Auto-Vandalen stellen Rosenheimer Polizei vor Rätsel: Hängen die Taten zusammen?
Die Rosenheimer Polizei steht vor einem Rätsel: In den vergangenen vier Monaten ist es zu insgesamt 119 Fällen gekommen, bei denen Autos beschädigt und zerstört worden sind. Wie die Ermittlungen laufen – und ob zwischen den Fällen ein Zusammenhang besteht.
Rosenheim/Kolbermoor – Der letzte Fall liegt gerade einmal eine Woche zurück: In der Marienberger- und Prinzregentenstraße haben bislang unbekannte Täter gleich zehn geparkte Autos beschädigt. Sie traten die Außenspiegel ab und verbogen Tankdeckel. Die Polizei schätzt den Schaden auf rund 10.000 Euro.
Zwei Serien und eine Vielzahl von Geschädigten
Es ist nicht der einzige Fall dieser Art. In der Nacht auf Dienstag, 9. April, wurden gleich zwölf Autos Opfer von Vandalismus. Unbekannte besprühten die Wagen, die in der Gottfried-Keller-Straße parkten, mit Farbe. Der Schaden liegt laut Polizei bei knapp 10.000 Euro. Wenige Wochen davor machten sich unbekannte Täter an mehreren geparkten Autos an der Sudetenlandstraße zu schaffen. Sie zerkratzten den Lack und traten mehrere Spiegel ab.
Insgesamt hat es in diesem Jahr bereits 119 Fälle dieser Art gegeben. Zum Vergleich: 2023 gab es 62 Vorfälle, 2019 sogar nur 61. „Die Zahlen aus 2024 sind erhöht, da wir seit Jahresbeginn mit zwei Serien und einer Vielzahl von Geschädigten zu tun hatten“, sagt Polizeihauptkommissar Robert Maurer. Sowohl in der Prinzregenten- als auch in der Gottfried-Keller-Straße haben die Beamten Fingerabdrücke und Schuhabdrücke gesichert. „Hier laufen noch die Überprüfungen und Abgleiche in unseren Datenbanken“, sagt Maurer.
Laut Polizei handelt es sich um Einzeltaten
Weder er noch seine Kollegen glauben, dass die einzelnen Fälle miteinander zusammenhängen. „Die jeweiligen Taten sind nach unserer Bewertung nicht einer einzelnen Person oder einer Gruppe zuzuordnen. Es handelt sich um Einzeltaten“, sagt der Polizist. Er vermutet, dass die Unbekannten die Autos auf dem Heimweg von Veranstaltungen oder privaten Feiern beschädigt haben. Auch könne kein Zusammenhang hergestellt werden, zu Autos, die verbotswidrig abgestellt wurden – also beispielsweise im Halteverbot.
Appell an die Rosenheimer
Während die Suche nach den Tätern läuft, richtet der Hauptkommissar noch ein Appell an die Rosenheimer. „Bei verdächtigen Wahrnehmungen, markanten Geräuschen oder Beobachtungen ist der Notruf 110 immer und jederzeit erreichbar“, sagt er. Der Einsatz der Polizei ist für den Zeugen nicht mit Kosten verbunden. Maurer rät zudem dazu, wenn möglich im Lichtkegel einer Straßenlaterne oder in der Nähe einer Hofeinfahrt zu parken. Das kann den Täter vom Handeln abschrecken.