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Andreas Pyhrr verabschiedet sich nach 20 Jahren

„Bier ist voller Emotionen“: Was sich in der Flötzinger Brauerei in Rosenheim verändern wird

Haben in den vergangenen 20 Jahren eng zusammengearbeitet: Marisa Steegmüller, geschäftsführende Gesellschafterin der Flötzinger Brauerei und Geschäftsführer Andreas Pyhrr.
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Haben in den vergangenen 20 Jahren eng zusammengearbeitet: Marisa Steegmüller, geschäftsführende Gesellschafterin der Flötzinger Brauerei und Geschäftsführer Andreas Pyhrr.

Bei der Flötzinger Brauerei geht eine Ära zu Ende: Nach 20 Jahren verabschiedet sich Geschäftsführer Andreas Pyhrr (69) in den Ruhestand. Wie es jetzt weitergeht – und an welche Momente sich der 69-Jährige besonders gern zurückerinnert.

Rosenheim – Andreas Pyhrr ist kein Mensch, der die Aufmerksamkeit gerne auf sich zieht. Er bleibt lieber im Hintergrund. Er will keine Abschiedsfeiern, eine große Geburtstagsparty zu seinem 70. Geburtstag hat er von Anfang an kategorisch abgelehnt. Stattdessen will er Zeit mit den Menschen verbringen, mit denen er in den vergangenen 20 Jahren einen Großteil seiner Zeit verbracht hat. Auch an seinem letzten Tag in der Brauerei. Ende des Monats ist es soweit.

„Für mich ist das schon ein sehr einschneidendes Erlebnis in meinem Leben“, sagt Pyhrr. Er sitzt im Büro von Senior-Chef Franz Steegmüller, nur wenige Meter entfernt von Marisa Steegmüller, der geschäftsführenden Gesellschafterin der Brauerei. Schon vor Jahren habe er beschlossen, dass er sich im Alter von 70 Jahren aus dem Berufsleben zurückzieht. Trotzdem sei die Zeit schneller vergangenen als gedacht. Vielleicht auch deshalb, weil in einer Brauerei kein Tag dem anderen gleicht.

Mehr als nur Kutsche fahren und Bier trinken

„Viele sehen nur einen Teil unserer Arbeit“, sagt Pyhrr. Dabei gehe es nicht nur darum, auf Festen Hände zu schütteln, mit der Kutsche zu fahren oder sich beim Biertrinken fotografieren zu lassen. „Wir arbeiten ganz normal von Montagfrüh bis Freitagabend“, sagt der Geschäftsführer. Aber er macht auch kein Geheimnis daraus, dass es sich um eine besondere Arbeit handelt. „Schon alleine deshalb, weil Bier ein Thema voller Emotionen ist“, sagt er und lacht.

Pyhrr selbst war in den vergangenen Jahren für die Brauerei vor allem als Anwalt tätig. Er hat Verträge erstellt, sich mit potenziellen Kunden an einen Tisch gesetzt und nach Lösungen gesucht – meistens mit Erfolg. Keine Selbstverständigkeit, wie Marisa Steegmüller weiß. „Er war früher als Jurist tätig und stieg dann ins Management ein. Demnach war es für ihn bei uns schon eine Umstellung“, sagt sie.

Besonderheit: Familiäre Atmosphäre

Gefallen an seiner Arbeit habe er dennoch schnell gefunden. „Normalerweise muss man als Anwalt immer den Karren aus dem Dreck ziehen. Bei der Brauerei ist das anders, vieles funktioniert sehr gut“, sagt er. Das liege auch an der familiären Atmosphäre. Doch auch die schönste Zeit geht irgendwann einmal zu Ende. „Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge“, sagt Andreas Pyhrr.

Während er das sagt, schweift sein Blick in die Ferne und bleibt an den Bergen hängen, die vom Fenster des Büros gut zu erkennen sind. Dort will der 69-Jährige einen Großteil seiner dazugewonnen Zeit verbringen. Wenn er nicht auf dem Berg ist, will er radeln gehen. „Ich freue mich darauf, mehr Zeit für mich zu haben. Aber zu einigen Festen komme ich auch weiterhin“, sagt er. Denn so ganz von der Bildfläche verschwindet Pyhrr auch in Zukunft nicht. Er will weiterhin mit Rat und Tat zur Seite stehen und die Brauerei bei vertraglichen Sachen beraten.

Gut für die Zukunft aufgestellt

„Wir sind für die Zukunft gut aufgestellt“, ergänzt Marisa Steegmüller. Da wäre zum einen Geschäftsführer Lorenz Stiglauer, der die Brauerei in- und auswendig kennt, zudem soll Steegmüllers Sohn Sebastian zeitnah in den Betrieb einsteigen. „Wir werden also auch weiterhin gutes Bier brauen“, sagt Marisa Steegmüller. Es ist diese Gewissheit, die den Abschied für Andreas Pyhrr noch etwas leichter machen dürfte.

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