Täglich zehn LKW im Einsatz
Rohrbruch zwischen Bernau und Prien: Was jetzt mit dem Abwasser passiert
Am Mittwoch (5. Juni) wurde ein Rohrbruch in der Abwasserleitung zwischen Bernau und Prien entdeckt. Durch schnelles Eingreifen der Verantwortlichen konnte eine Verschmutzung des Chiemsees verhindert werden. Wie es nun weitergeht.
Bernau/Prien – Am Mittwoch, 5. Juni, wurde hinter dem Hauptpumpwerk des Abwasser- und Umweltverbandes Chiemsee (AUV) austretendes Wasser festgestellt. Nach Überprüfung konnte die Ursache auf einen Bruch der Abwasserleitung zwischen Bernau und Prien zurückgeführt werden. Die Pumpstationen wurden umgehend außer Betrieb genommen. Die Schadensquelle konnte durch eine Kamerabefahrung ermittelt werden.
Schnelles Handeln verhinderte Schlimmeres
„Wir haben die Leckstelle lokalisiert”, sagt Andreas Fenzl, 1. Bürgermeister Rimsting und Vorsitzender Verbandsrat im Abwasser- und Umweltverband (AUV) Chiemsee. „Die lag direkt an der Pumpstation. Wir bereiten gerade vor, dass diese schadhafte Leitung freigelegt wird, und dann wir dann entsprechend eine Reparatur vornehmen können.” Nachdem der Schaden entdeckt worden war, sei die Maschinerie relativ schnell ins Laufen gekommen, sagt Bernaus Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber. „Es wurde noch am selben Tag ein Bagger organisiert und die haben sofort angefangen. Das ist top gelaufen”, sagt sie. Es wurde ein Schacht gelegt, in dem alles, was aus dem Rohr herauskommt, wieder in den Schacht hinein und in den Kanal zurückläuft. So konnte vermieden werden, dass das Abwasser in den Chiemsee läuft. In der Nacht nach der Entdeckung des Lecks wurde der Betrieb mittels Grundlastpumpe aufrechterhalten. Es erfolgt eine 24-Stunden-Kontrolle direkt an der Pumpstation. Die Schadensursache konnte noch nicht abschließend ermittelt werden.
Wasser trat an die Oberfläche
Der Rohrbruch fiel auf, weil das Abwasser bis an die Oberfläche gestiegen war. „Als man das gesehen hat, hat man natürlich sofort das Pumpwerk abgeschaltet und ist auf die Suche gegangen”, sagt Andreas Fenzl. Fündig wurde man schließlich in etwa 4,5 Metern Tiefe. „Es ist nicht viel ausgetreten, weil man das sofort bemerkt hat, und man hat das sofort wieder abfangen können.” In ein paar Tagen, so schätzt Fenzl, sollte die Stelle repariert sein und alles wieder normal laufen. Da die Bagger gerade dabei sind, die Stelle für die Reparatur auszugraben, will er die Gelegenheit nutzen. „Wir werden die komplette Leitung erneuern. Die Planungen dafür laufen aber gerade erst an.” Für die Planung und die Erneuerung geht er von einigen Wochen aus.
Zehn Pumpwägen täglich
Während der Bauarbeiten stehen die Pumpen für das Abwasser still. Davon sollten die Bürger aber nicht viel mitbekommen, meint Irene Biebl-Daiber. Wenn dann nur in Form von LKW. Der Abtransport des Abwassers erfolgt durch Saug- und Pumpwägen. Seit Mittwoch sind zehn LKW im Einsatz, um die ordnungsgemäße Entsorgung des Abwassers sicherzustellen. „Bernau ist mit der Seeleitung die größte Station. Das ist ja logisch, dass das Abwasser wegmuss”, sagt sie. „Damit die Wägen auch fahren und sich aufstellen können, mussten wir vorübergehend den Parkplatz P2 in Bernau-Felden sperren.” Der Parkplatz P1 sei aber nach wie vor geöffnet. Ein Teil des Abwassers wird bereits in Übersee abgefangen und zum Abwasserzweckverband Achental transportiert. Bisher konnte ein unkontrolliertes Austreten des Schmutzwassers vermieden werden.