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Vorbereitung auf die Berufswelt von morgen

Lego zum Leben erwecken: In Rosenheim bauen Kids jetzt Roboter

Am Freitag (2. Februar) begann der erste Kurs in der Robotikschule in Rosenheim. Sechs- bis Siebenjährige konnten daran teilnehmen und einen Roboter aus Lego zusammenbaue
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Am Freitag (2. Februar) begann der erste Kurs in der Robotikschule in Rosenheim. Sechs- bis Siebenjährige konnten daran teilnehmen und einen Roboter aus Lego zusammenbauen.

Mathematik, Informatik und Technik? Das Interesse an den MINT-Fächern geht bei Kindern und Jugendlichen zurück. Am Freitag, 2. Februar, fand der erste Roboterunterricht statt, um der jungen Generation die Ingenieurberufe zu zeigen. Wie der Unterricht ablief und welcher Roboter die Kinder bauten.

Rosenheim – Angespannt sitzen die sieben Jungs an ihren Tischen. Der Blick ist nach vorne gerichtet. Vor ihnen stehen gelbe Boxen auf den Tischen. Noch sind diese verschlossen. Die Jungs warten ungeduldig darauf, dass es losgeht. Sie wollen endlich die Boxen öffnen. Denn in ihnen befinden sich Lego-Bausteine, aus denen sie einen Roboter bauen werden.

Welcher Roboter, das wissen die Kinder noch nicht. Lehrer Stefan Hitzl möchte, dass sich die Sechs- bis Siebenjährigen erst einmal vorstellen. Er will wissen, wann sie zuletzt etwas mit Lego gebaut haben und ob sie sich mit Robotern auskennen. Klar ist: Lego ist bei allen beliebt und mit Robotern kennen sich die meisten auch schon aus.

Es folgt eine kleine Präsentation für die Theorie. Die Jungs arbeiten fleißig mit. Dann die große Enthüllung. „Wir bauen heute einen Roboter-Hammer“, sagt Stefan Hitzl. Die Kinder sind begeistert. Schnell öffnen sie die Boxen. Zu zweit werden sie den Roboter aus den Lego-Bausteinen zusammensetzen. Erst dann geht es an das Programmieren mit dem Laptop. „Es ist ein super Ausgleich zwischen Theorie und Praxis“, sagt Yasemin Demirci, Standortleiterin für den Robotikunterricht in Rosenheim. „Die Kinder lernen lösungsorientiert zu denken, denn nicht immer klappt alles sofort.“

Vorbereitung auf eine immer digitaler werdende Welt

Mithilfe der Lego-Robotik sollen die Kinder spielerisch die MINT-Fächer kennenlernen. Das Interesse an Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik schwinde. „Der Bedarf an Nachwuchs ist in diesen Fächern und in diesen Berufszweigen groß“, sagt Demirci. Deshalb entschieden sich Anna Ovchinnikova und Evgenii Charikov, die Kinderbildungsorganisation „Liga der Roboter“ zu gründen.

Yasemin Demirci (links) ist Standortleiterin in Rosenheim. Die Kinder spielerisch an die MINT-Fächer zu bringen, sieht sie als eine notwendige Sache an. Und auch die Gründer des Unternehmens „Liga der Roboter“, Evgenii Charikov und Anna Ovchinnikova, wollen mehr anbieten.

Auch die digitale Bildung werde immer präsenter. „Die Welt um uns herum verändert sich rapide. Künstliche Intelligenz wird zu einem integralen Bestandteil unseres täglichen Lebens. An die digitalen Dienstleitungen müssen wir uns schnell gewöhnen, genauso wie an die Entstehung der Kryptowährung“, sagt Evgenii Charikov.

Mit Begeisterung setzen sich die Sechs- bis Siebenjährigen an ihre Arbeit. Schnell haben sie den Dreh raus und setzen die Lego-Bausteine zusammen.

Zusammen mit Anna Ovchinnikova gründete er vor über einem Jahr die Organisation in München. Rosenheim ist die achte Stadt in Bayern, in der es dieses Angebot gibt. Kinder zwischen sechs und zwölf Jahren sollen in vertrauter und spielerischer Umgebung den Umgang mit Algorithmen und Programmierungen kennenlernen. „Durch unseren Ansatz wollen wir die nächste Generation mit den Fähigkeiten ausstatten, die sie benötigen, um in einer immer digitaler werdenden Welt erfolgreich zu sein“, sagt Charikov.

Endlich ist der Hammer fertig. Nun folgt die Programmierung mit dem Laptop.

Begeistert zeigen sich die sieben Jungs. Sie haben kaum Schwierigkeiten bei der Konstruktion. Gekonnt setzen sie die Legosteine zusammen. Nach jedem Bauabschnitt rufen sie „Fertig“. Dann projiziert Stefan Hitzl die nächste Bauanleitung auf die Leinwand. Hilfe muss der Lehrer nur selten geben. Nach einer Stunde sind alle Bausteine zusammengesetzt. Der grüne Hammer ist fertig und lässt sich per Hand hoch und runter bewegen. Nun schreiben die Kinder ein Programm am Laptop, das den 3D-Roboter zum Leben erweckt. Auch hier läuft alles ohne Probleme ab.

Plan für die Zukunft

Für die Zukunft planen die beiden Gründer, ihr Unternehmen weiterzuentwickeln. „Unser Ziel ist es, innerhalb der nächsten fünf Jahre 400 Clubs in ganz Deutschland zu haben, was eine einzigartige Gelegenheit für eine große Anzahl von Kindern bieten wird, sich mit Robotik vertraut zu machen“, sagt Charikov. In Rosenheim findet der Robotik-Kurs in der Privatschule Dr. Karlscheuer an der Königsstraße 1 statt. Derzeit sind sie auf der Suche nach weiteren Standorten.

Außerdem wollen sie ein hybrides Format einführen. Die Kinder sollen sowohl im realen als auch in der online Welt an den Kursen teilnehmen. „Dieses hybride Format wird es uns ermöglichen, noch mehr Kindern die Welt der Robotik und Technologie näherzubringen“, sagt Charikov.

Für die Zukunft hoffen die Gründer auch mehr Mädchen für die Technologie begeistern zu können. Evgenii Charikov hat selbst zwei Töchter, die bereits seit zwei Jahren an den Robotikkursen in München teilnehmen. „Uns ist klar, dass wir einen Bereich anbieten, der für Mädchen oft womöglich als uninteressant wahrgenommen wird“, sagt er. Sobald der Kurs in Rosenheim gut läuft, wollen sie „Girlsday“ anbieten. Denn für die Zukunft wollen sie auch kreative Ingenieurinnen begrüßen können.

Die Jungs fanden den ersten Robotikunterricht großartig. „Die meisten Kinder haben sich dem Programm angeschlossen“, sagt Charikov. Aktuell gibt es ein drei Jahres Programm. Und neue Ideen haben die beiden Gründer auch reichlich. „Wir achten sehr darauf, dass die bestehenden Kurse stetig erweitert werden. So ist es uns möglich die Kinder viele Jahre zu begleiten“, sagt Charikov.

Roboterunterricht in Rosenheim:

Kinder von sechs bis sieben lernen im Kurs, ihre Fähigkeiten in der Robotik weiterzuentwickeln und bauen eine ersten programmierbaren Roboter.

Kinder von acht bis neun setzen sich mehr mit der Programmierung auseinander. Mithilfe der erlernten visuellen Programmiersprache können sie interaktive Geschichten, Spiele und Animationen erstellen.

Kinder von zehn bis zwölf erarbeiten komplexere Projekte und tauchen tiefer in die Programmierung ein.

Weitere Informationen, wann die Kurse stattfinden, können auf der Website nachgeschaut werden.

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