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Massive Ausfälle bei mehreren Anbietern

Mittelalter ohne Internet und Telefon für vier Tage in Riedering - durch Mickey Mouse?

Ein rosafarbenes Spielzeugtelefon in einem Garten
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Ungefähr so nützlich wie dieses Spielzeugtelefon waren von Samstag früh bis Dienstag Spätnachmittag Festnetz- und Internetanschlüsse in Riedering.

Vier Tage ohne Internet. Und ohne Festnetz. Nervig. In Riedering nahezu flächendeckend der Fall. Vier Tage Mittelalter.

Riedering – Stell Dir vor, Du wachst auf und es gibt kein Internet. Von Ballerspielen genervte Eltern mögen das akut sehr angenehm finden. Die ballernden halbwüchsigen Kinder eher weniger. Deren Gemotze vier Tage lang ertragen zu müssen, finden dann vermutlich auch die Eltern nicht mehr angenehm. Zumal sie selbst ja auch betroffen sind: Auf dem Soja einkuscheln und ein paar Folgen der Lieblingsserie streamen – auch Fehlanzeige.

Samstag früh fiel in Riedering das Internet aus, auch das Telefon mochte nicht mehr klingeln. Oder nur noch gelegentlich. So wie im Rewe-Markt. Nun braucht der Supermarkt nicht permanent ein funktionierendes Festnetz-Telefon. Internet hingegen schon. Sonst wird es schwierig mit der Kartenzahlung. „Kreditkarte geht gar nicht, EC-Karte mit Unterschrift funktioniert einigermaßen“, so die Rückmeldung der Marktleitung.

Aufmerksam gemacht hatte die Redaktion am Montag, 30. September, ein Leser, Kunde bei 1 & 1. Er erhalte bei deren Kundendienst nur die Antwort, dass es sich um eine „Großstörung“ handele und das dran gearbeitet werde. „Ich habe mit mehreren Nachbarn gesprochen, auch bei denen ist alles tot, und keiner hat eine Erklärung oder bekommt eine. Wie kann sowas nur möglich sein? Wie in einem Entwicklungsland...“

Betroffen waren Kunden mehrerer Anbieter, auch der Telekom. Denen ging es mit ihrem Kundenservice genauso. Auch dort konnte niemand sagen, wo das Problem liegt und wie lange dessen Behebung dauert. „Die wussten nichts, konnten keine Auskunft geben“, bestätigt eine OVB-Leserin auf Nachfrage der Redaktion.

Versuche, die Gemeindeverwaltung zu erreichen, scheiterten am Dienstag. Das hatte offensichtlich andere Ursachen, denn der per Handy erreichte Bürgermeister versicherte, das Rathaus sei glücklicherweise nicht betroffen. Christoph Vodermaier wusste aber von der Arztpraxis gegenüber vom Rathaus, dass es dort Probleme gebe. Terminvereinbarung ohne Telefon ist schwierig. Und nach der Einführung des E-Rezeptes liegen auch nicht mehr in jeder Praxis irgendwo ein paar blanko unterschriebene Rezepte für Notfälle.

Stresstest für die Pressestellen der großen Anbieter: Sind sie schneller, als ihre Servicecenter? Sowohl Vodafone, als auch 1 & 1, als auch die Telekom reagierten zügig. Von Vodafone hieß es: „Auf Anhieb können unsere Technik-Experten keine größere zusammenhängende Netzstörung von Vodafone-Kunden in Riedering erkennen.“

Ähnlich klang es bei 1 & 1. Da meldete die Pressestelle am Dienstag, 1. Oktober, um 18 Uhr zurück: „Nach Rücksprache mit der zuständigen Abteilung kann ich mitteilen, dass uns in Riedering zum aktuellen Zeitpunkt keine Störungen der Breitbanddienste vorliegen.“

Anbieter teilen sich Verteilerkästen

Was daran liegen könnte, dass die Telekom zu diesem Zeitpunkt die Ursache schon gefunden und beseitigt hatte. Denn oft teilen sich mehrere Anbieter einen Verteilerkasten. Und über einen dieser Verteilerkästen hatte sich ein kleiner Vierbeiner hergemacht.

Maus schmeckt Glasfasersalat

„Der Netzausfall in Riedering wurde durch den Nagerbefall eines Multifunktionsgehäuses (MFG, auch Verteilerkasten) hervorgerufen“, teilte die Pressestelle mit. „Im Verteiler haben Mäuse die verbauten Glasfaserkabel angenagt und beschädigt. Die beschädigten Leitungen wurden gestern (Dienstag) repariert. Seitdem ist der Verteiler wieder in Betrieb“, hieß es weiter. Die Telekom hat zudem einen Schädlingsbekämpfer beauftragt, der den betroffenen Verteilerkasten reinigt „und auch gegen den erneuten Befall sichert“.

Telekom verspricht: Messen durch

Sollte es punktuell immer noch Ausfälle geben, dann hilft nur eines: Erneut den Kundenservice anrufen. Die Telekom kündigte an, den Anschluss schnell durchzumessen. Bei der Leserin, die der Redaktion dankenswerterweise ihre Daten zur Verfügung gestellt hatte, damit die Telekom überhaupt in Aktion trat, funktionierten am späteren Dienstag Nachmittag Telefon und Internet wieder. Anrufbeantworter und E-Mail-Postfach waren nach vier Tagen voll.

Übrigens: Die einzigen, die sich in ihrer Antwort auf die Presseanfrage auch an die Riederinger wandten, waren die Damen und Herren der Telekom: „Wir bedauern die Unannehmlichkeiten und entschuldigen uns bei unseren Kunden.“

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