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Zum zweiten Mal in wenigen Monaten

„Man steht da wie der Dummdepp“: Internet-Blackout in Riedering – Waren wieder die Mäuse schuld?

Netz- und Internetausfall in Riedering
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Bereits zum zweiten Mal in wenigen Monaten fiel in Riedering das Internet aus. Was war dieses Mal das Problem?

Bereits im Oktober 2024 landete Riedering ungewollt im Mittelalter: Das Internet funktionierte nicht mehr. Mäuse hatten Kabel in einem Verteilerkasten angeknabbert. Jetzt kam es schon wieder zu einer Störung. Warum das Internet dieses Mal ausfiel und was einen OVB-Leser besonders ärgert.

Riedering – „Am Freitag (3. Januar) gegen 23 Uhr hat auf einmal der Fernseher nicht mehr funktioniert“, berichtet Benjamin Berwig dem OVB. Der Riederinger informierte bereits im Oktober 2024 über einen Ausfall. Jetzt war es schon wieder so weit. Anfangs habe er sich noch gedacht, das kann mal passieren. Doch wenig später stellte er fest, dass auch Telefon und Handy nicht mehr auf das Internet zugreifen können. „Mein Nachbar hatte das gleiche Problem“, so Berwig.

Am Tag darauf habe er sich an seinen Internetanbieter 1&1 gewendet. „Ich habe gemeldet, dass das Internet nicht geht“, erklärt der OVB-Leser. 1&1 habe ihm daraufhin mitgeteilt, dass es sich um eine Großraumstörung handelt. Berwig fragte nach, ob ein Ende absehbar sei, doch die Antwort fiel unbefriedigend aus: „Sie konnten mir nicht sagen, wie lange das dauert.“ Zu diesem Zeitpunkt wusste der Riederinger nur, dass das Unternehmen laut eigener Aussage daran arbeitete. Doch das Internet funktionierte weiterhin nicht.

Hat Riedering keine Priorität?

Zwei Tage später, am 6. Januar, bekam er von seinem Anbieter eine E-Mail. „Mir wurde versichert, dass diese Störungen in der Regel nur ein paar Stunden andauern“, sagt Berwig. Mittlerweile musste er nun schon drei Tage ohne Internet auskommen. Er sei enttäuscht, dass man als Endkunde nicht mehr Informationen und nur Standardantworten bekomme. „Ein Rabatt, ein Ausgleich oder zumindest eine Entschuldigung wäre schön gewesen“, betont Berwig.

Wahrscheinlich habe das Unternehmen einfach abwarten wollen. „Wir hier in Riedering haben anscheinend keine Priorität“, vermutet er. Ohne Internet am letzten Ferien- und Urlaubswochenende „steht man dann da wie der Dummdepp“, so Berwig. Auf der anderen Seite beteilige man sich so wieder mehr am echten sozialen Leben, gehe etwa mal raus oder was essen. Das habe natürlich auch Vorteile.

Dennoch sei es in seinen Augen ärgerlich, weil man bei den Firmen nicht weiterkomme. „Wenn ich meine Rechnung vier Tage nicht bezahle, kann ich Gift darauf nehmen, dass 1&1 bei mir vor der Tür steht“, so der Riederinger. Im Gegenzug komme dann aber nichts, man habe eher den Eindruck, Störungen und Ausfälle werden totgeschwiegen. „Als Endkunde hat man gerade bei den großen Firmen einfach keinen hohen Stellenwert.“

Mäuse sind erneut die Ursache

Auf OVB-Anfrage konnte der Internetanbieter 1&1 keine Störung der Internetdienste in diesem Zeitraum bestätigen. Dafür gab es gute Neuigkeiten von anderer Seite: Die Telekom meldete sich mit mehr Informationen zurück. „Den Ausfall können wir bestätigen“, hieß es seitens der Pressestelle. Die Ursache sei ein ungewöhnlicher Vorfall gewesen. „Mäuse hatten innerhalb eines Verteilerkastens am Straßenrand die Glasfaserleitungen beschädigt“, so ein Sprecher. Da sich mehrere Anbieter oft einen dieser Kästen teilen, könnte es deshalb zum Ausfall bei Benjamin Berwig gekommen sein.

Das war allerdings nicht das erste Mal: Bereits im Oktober verursachten hungrige Mäuse einen Netzausfall in Riedering. Dennoch ist das laut der Telekom-Pressestelle kein häufiges Störungsbild. „Ganz zu verhindern ist der Befall durch Nagetiere nicht“, teilte man außerdem mit. Im aktuellen Fall in Riedering habe man den betroffenen Verteilerkasten bereinigt und mittels Abdichtung gegen einen erneuten Befall geschützt.

Die Telekom wies außerdem darauf hin, dass man sich bei Anschlussstörungen immer direkt an den Kundenservice wenden sollte. „So können wir schnell helfen und auch passende Lösungen zur Überbrückung anbieten.“ Dann können Kunden weiterhin telefonieren, ins Internet gehen und im Notfall Hilfe rufen.

Leser über Umgang mit Kunden verärgert

Benjamin Berwig sieht die Sache dennoch kritisch. „Mittlerweile läuft einfach alles über das Internt“, sagt er. Dann müsse aber auch die Infrastruktur dafür passen. Man könne nicht einfach für vier Tage „in die digitale Steinzeit“ zurückversetzt werden. Er wünscht sich außerdem, dass die Unternehmen aktiv auf ihre Kunden zukommen und sich schneller um solche Probleme kümmern.

„Dass etwas kaputtgeht, passiert überall. Da darf auch niemand böse sein“, sagt er. Ihn ärgere es vor allem, dass ein großer Unterschied zwischen Unternehmen und Kunde gemacht werde, was eine zeitnahe Rückmeldung betrifft: „Du bist Endkunde und hast pünktlich zu zahlen. Ansonsten setzt du dich hin und hältst deinen Mund.“

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