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Wohin es die Bürger heuer in ihren Ferien zieht

USA? Dubai? Gardasee? Reisebüros aus dem Mangfalltal verraten die Urlaubstrends für 2024

Hat derzeit aufgrund vieler Buchungswünsche alle Hände voll zu tun: Antonios Tsokos, Chef des Reisebüros Adonis in Feldkirchen-Westerham.
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Hat derzeit aufgrund vieler Buchungswünsche alle Hände voll zu tun: Antonios Tsokos, Chef des Reisebüros Adonis in Feldkirchen-Westerham.

„Walking in Memphis“? Flanieren auf der „Penny Lane“ in Liverpool? Oder doch lieber „One night in Bangkok“? Beliebte Reiseziele gibt es wie Sand am Meer. Doch welche Ziele steuern die Verbraucher für 2024 an? Das sagen Reisebüros im Mangfalltal.

Feldkirchen-Westerham/Bruckmühl/Bad Aibling – Kaum sind die ersten Arbeitstage des neuen Jahres 2024 geschafft, stellt sich bei vielen Arbeitnehmern die Sehnsucht nach Urlaub ein. Doch wohin geht für die Bürger des Mangfalltals heuer die Reise? Klare Antwort der Reiseexperten aus der Region: In südliche Gefilde! Ein weiterer Trend, der sich abzeichnet: Die Verbraucher setzen wieder mehr auf die Beratung im Reisebüro.

Die Reisebranche blickt optimistisch ins neue Jahr und geht nach Angaben des Deutschen Reiseverbands (DRV) von einem Umsatzwachstum von vier Prozent im Vergleich zum Vorjahr aus, wie die Deutsche Presse-Agentur dpa berichtet. So seien bei Veranstalterreisen zum jetzigen Zeitpunkt deutlich mehr Vorausbuchungen für die Sommersaison erfolgt als zum gleichen Zeitpunkt des vergangenen Jahres und sogar zum Vor-Pandemie-Jahr 2019.

Der DRV geht davon aus, dass vor allem die Reiseziele Türkei und Griechenland Wachstumstreiber bei den Flugpauschalreisen sein werden. Für Flugreisen erwartet der Branchenverband eine Zunahme der Reisenden um elf Prozent, einen Anstieg des Umsatzes sogar um 18 Prozent im Vergleich zum Jahr 2023. „Viele Fernreiseziele wie die USA, Australien, Thailand und Indonesien haben sich nach der Corona-Pandemie erst nach und nach wieder erholt“, so die Erfahrung von Norbert Fiebig, Präsident des Deutschen Reiseverbands.

Antonios Tsokos: „Rund um USA-Buchungen ist gerade die Hölle los“

Aussagen, die Antonios Tsokos, Chef des Reisebüros Adonis in Feldkirchen-Westerham, bestätigen kann. „Rund um USA-Buchungen ist gerade die Hölle los“, sagt Tsokos, der glaubt, dass viele Kunden ihre Reisepläne nach Nordamerika, die sie wegen der Corona-Pandemie oder der Präsidentschaft von Donald Trump gecancelt hatten, jetzt nachholen würden. Wer bucht, sei zudem bereit, den Geldbeutel zu öffnen, wie der Reisexperte weiß: „Die Kunden sagen sich: ,Das hab‘ ich mir jetzt verdient‘ und sind dann auch bereit, sich das was kosten zu lassen.“ Und das trotz der Kostensteigerungen, die Tsokos für heuer auf mindestens zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahr schätzt. Bereits 2023 habe der Preisanstieg laut dem Reisebüro-Chef bei über 20 Prozent gelegen.

Ebenfalls gut nachgefragt und gebucht werden im Feldkirchen-Westerhamer Reisebüro Griechenland und Kroatien, wobei hier „gute und hochwertige Unterkünfte“ besonders beliebt seien. Bei Familien stünden zudem auch Campingplätze hoch im Kurs – wobei viele allerdings mit dem normalen Pkw anreisen wollen. „Da geht es eher ums Thema ,Mobile Home‘, das dann auf dem Campingplatz gemietet wird.“ Und auch Kreuzfahrten seien weiterhin sehr beliebt, zumal „die Preise aufgrund des Überangebots sehr attraktiv sind“.

Nahost-Konflikt könnte massive Auswirkungen auf Ägypten-Reisen haben

Schwierig wird nach Einschätzung Tsokos das Jahr 2024 dagegen für Reiseländer und -regionen, die bereits im Einzugsbereich des Nahen Ostens liegen. „Sogar bei Zypern ist die Nachfrage schon extrem eingebrochen“, weiß der Experte, der befürchtet, dass die Lage im Libanon aufgrund des Konflikts zwischen Israel und der dortigen Terrororganisation Hisbollah weiter eskaliert und dann Auswirkungen auf Ägypten-Reisen haben wird. „Wenn es sich abzeichnet, dass es dort Reisewarnungen gibt, sage ich zum Kunden dann auch ganz offen: ,Was willst Du denn da eigentlich jetzt?‘“

Clevere Urlaubsplanung: So lassen sich die Brückentage für lange Urlaubsphasen nutzen

Das Jonglieren mit den Urlaubstagen, um möglichst lange Urlaubsphasen am Stück zu bekommen, kennt vermutlich fast jeder Arbeitgeber. Daher sind vor allem Brückentage, also Tage, die rund um Feiertage liegen, bei Arbeitnehmern besonders beliebt. Beispiel Ostern: Beantragen Beschäftigte von Montag, 25. März, bis Freitag, 5. April, Urlaub, müssen sie für diese zwei Wochen Ferien gerade einmal acht Urlaubstage einsetzen. Denn Karfreitag, 29. März, und Ostermontag, 1. April, sind Feiertage. Auch die Möglichkeiten, durch Brückentage ein verlängertes Wochenende oder einen Kurzurlaub während des Arbeitsalltags einzustreuen, gibt es 2024 mehrmals – und zwar nicht nur an den beiden Donnerstagsfeiertagen Christi Himmelfahrt (9. Mai) und Fronleichnam (30. Mai). Der Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober fällt 2024 ebenfalls auf einen Donnerstag. Gar fünf Tage am Stück freinehmen können Verbraucher, wenn sie den Tag der Arbeit, 1. Mai, in ihre Urlaubsplanung einbeziehen. Der fällt im Jahr 2024 nämlich auf einen Mittwoch.

Dass die Verbraucher wieder mehr Wert auf ehrliche Ansagen von Reiseexperten legen, diese Erfahrung hat auch Sadi Tuncali, Teamleiter beim Travelstar-Reisebüro Reischl in Bad Aibling, gemacht. „Viele Menschen informieren sich zwar weiterhin online über Reiseziele und Hotels“, sagt Tuncali. „Im Reisebüro wollen sie dann aber oftmals noch eine ausführliche Beratung dazu und buchen dann auch über uns.“ Wobei in seinem Reisebüro derzeit vor allem Familien auf der Suche nach Traumreisen für die Oster-, Pfingst-und Sommerferien sind.

Individualität steht im Vordergrund

Als Ziele stehen dabei vor allem die südlichen Gefilde Europas im Kurs: „Östliches Mittelmeer mit Griechenland, aber auch Portugal, Spanien und Italien sind beliebt“, verrät Tuncali. „Wenn es weiter weg gehen soll, dann zieht es die Menschen nach Süd- oder Lateinamerika, oder aber nach Fernost, beispielsweise Japan.“ Wobei die klassische Rundreise, auf der eine zusammengewürfelte Gruppe aus 20 Personen und mehr das Reiseziel erkundet, eher ausgedient hat. „Rundreisen sind zwar weiterhin sehr beliebt“, sagt der Reisefachmann aus Bad Aibling, aber: „Die Menschen wollen dann lieber individuelle Rundreisen machen, beispielsweise im eigenen Mietwagen.“

Hat der Bus als Reiseverkehrsmittel also ausgedient? „Nein, überhaupt nicht“, sagt Gabriele Hebben von der Berr Reisen GmbH in Bruckmühl, die alle Arten von Busreisen anbietet. „Die Nachfrage ist nach Corona wieder deutlich angestiegen.“ Und das nicht nur bei der älteren Generation, wie Hebben verrät: „Wir haben wirklich alle Generationen als Kunden – von 20 bis 80 Jahren.“

Ein Dauertrend auf dem Sektor der Busreisen setze sich dabei auch im Jahr 2024 fort. „Die Radreisen sind sehr gefragt“, sagt Hebben auf OVB-Anfrage. Aber auch Musical-Reisen oder Fahrten zu Seebühnen wie nach Bregenz am Bodensee oder Mörbisch am Neusiedler See seien bei den Kunden äußerst beliebt. Ebenso wie Busrundreisen ins europäische Ausland. „Besonders gut geht beispielsweise, und das trotz der Entfernung, die Reise ,Nordkap und Lofoten‘“, verrät Beer-Mitarbeiterin Hebben. „Das sind dann allerdings wirklich eher die älteren Bürger, die diese Reisen buchen.“

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