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Straße über Inntal-Autobahn

Weg mit der Pannen-Brücke von Raubling: Wie es jetzt mit der Sanierung weitergeht

Abbau der Pannenbrücke: An der Überführung der Staatsstraße über die A93 bei Raubling haben die Abbauarbeiten begonnen.
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Abbau der Pannenbrücke: An der Überführung der Staatsstraße über die A93 bei Raubling haben die Abbauarbeiten begonnen.

Viele Autofahrer hatten sich an die Stahlkonstruktion bereits gewöhnt - wie an ein Denkmal für Pfusch am Bau. Doch nun ist‘s vorbei mit der Pannen-Brücke bei Raubling, die Abbauarbeiten haben begonnen. Was das für den Verkehr im Inntal bedeutet.

Raubling - Oben wird gearbeitet, unten fließt der Transitverkehr. Ohne Sperrung der Autobahn begannen am Donnerstag (9. Februar) die Abbauarbeiten an der Behelfsbrücke an der Anschlussstelle Reischenhart von Raubling. Stück für Stück wird nun die als „Pannen-Brücke“ bekanntgewordene Konstruktion von ihren Widerlagern geschoben und gehoben. Man könnte auch sagen: nagelneu und unbenutzt in den Ruhestand versetzt.

Denn über sie ist nie ein Auto gefahren. Zwar sah die Behelfsbrücke deutlich frischer aus als die in die Jahre gekommene Staatsstraßen-Originalbrücke. Doch traute ihr der Prüfstatiker entscheidend weniger zu: Er bemängelte die dynamische Statik. An sich hätte das filigran wirkende Stahlgeflecht also hohe Gewichte tragen könnten - „einen Panzer hätte man darauf abstellen können“; sagte Josef Seebacher, Sprecher der Autobahn-GmbH des Bundes, immer wieder.

Doch hätte dieser Panzer nicht allzu oft drüberfahren sollen. Wie ein Draht, der zu oft gebogen wird und schließlich bricht, hätten auch Teile der Brücke unter dem Auf und Ab des Autoverkehrs ermüden können. Theoretisch zumindest. Daher wurde die Brücke nicht freigegeben. Die Sicherheit der Menschen stehe stets an oberster Stelle, sagt Seebacher.

Nun kann es mit den Sanierungsarbeiten vorangehen

Aber nun geht es ja voran an der Anschlussstelle. Bis Wochenende wird die Brücke, die als Behelf für die „reguläre“ Brücke über die A 93 gedacht gewesen war, weitgehend verschwunden sein. Damit dürften die ins Stocken geratenen Sanierungsarbeiten an der Staatsstraßenbrücke demnächst fortgesetzt werden.

Das freut auch die Autobahngesellschaft des Bundes. Deren Südbayern-Niederlassung hatte den Bau einer neuen Brücke für die Staatsstraße 2363 über die A93 schließlich in Auftrag gegeben. Damit die Verbindung zwischen Brannenburg und Raubling nicht abreißt, sollte der Verkehr für die Bauzeit über die Behelfsbrücke aus Stahl geführt werden.

Streit statt Brückenbau: Strabag musste sich mit Subunternehmer auseinandersetzen

Die Brücke stand dann zwar auch seit Frühling 2022, pünktlich. Aber ohne Aussicht, in dieser Form jemals befahren zu werden. Nachbessern oder neu bauen, das war die Frage, die die Autobahngesellschaft vermutlich weniger beschäftigte als den Auftragnehmer, den österreichischen Strabag-Baukonzern.

Der hatte zwar selbst nicht direkt mit der mangelhaften Statik zu schaffen, dafür war nach den Worten Seebachers ein auf Behelfsbrücken spezialisiertes Subunternehmen zuständig. Doch befand sich der Konzern über Monate hinweg in einer Zwickmühle. Es ging nicht nur um die Frage, ob ein Neubau vielleicht günstiger käme, sondern auch, ob eine Zusammenarbeit mit den Behelfsbrückenbauern überhaupt noch denkbar wäre, beziehungsweise: ob die Entscheidung für eine Trennung bei gerichtlichen Auseinandersetzungen überhaupt Bestand haben könnte.

Neues Provisorium nur eine Frage von Wochen

Kürzlich fiel die Entscheidung. Die Strabag trennte sich vom Subunternehmen. Und liegt nun mit dem Abbau der Behelfsbrücke sogar noch vor dem Zeitplan. Denn ursprünglich hätte der Abbau des Provisoriums erst im März beginnen sollen. Irgendwann im April hätte dann das neue Provisorium stehen können. Erst danach - man rufe sich die engen Beziehungen zwischen Brannenburg und Raubling ins Gedächtnis - kann die alte Brücke abgerissen werden.

Dazu allerdings muss dann die Autobahn doch gesperrt werden, kündigt Seebacher an. Und zwar am besten nachts, an einem Wochenende, und das bevorzugt zwischen den Ferien. Also dann, wenn Skifahrer nicht mehr und Pfingsturlauber noch nicht unterwegs sind. Dann könnten pünktlich die Arbeiten an der neuen Brücke beginnen. und hoffentlich ebenso pünktlich im Spätherbst abgeschlossen werden. Dann wäre man im Zeitplan, sozusagen. Wenn auch mit exakt einem Jahr Verzögerung.

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