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„Die Schüler müssen sich bewegen”

Turnhalle als Notunterkunft für Flüchtlinge: Warum Raubling zurzeit gespannt nach Rott blickt

Seit Herbst 2022 ist die Schulturnhalle des Inntal Gymnasiums in Raubling mit Flüchtlingen belegt.
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Seit Herbst 2022 ist die Schulturnhalle des Inntal Gymnasiums in Raubling mit Flüchtlingen belegt. (Links: Symbolfoto)

Während in Rott am Inn heftig über eine neue Anlaufstelle für Flüchtlinge diskutiert wird, schöpfen die Raublinger Schüler Hoffnung. Können die Kinder nach über einem Jahr wieder in die belegte Schulturnhalle zurück? Und wie dringend wird der Platz gebraucht? So ist der aktuelle Stand. 

Rott am Inn/Raubling – Der stellvertretende Schulleiter des Raublinger Inntal-Gymnasiums, Erich Menacher, blickt schon seit einer Weile gespannt nach Rott. Dort entbrannte in den vergangenen Monaten ein Streit rund um die neue Erstaufnahmestelle. Doch während in Rott am Inn protestiert wird, hätte man in Raubling wohl nichts dagegen, wenn die Flüchtlinge künftig etwas weiter flussabwärts unterkommen. 

Raublinger Schulleiter bleibt optimistisch

Denn das würde bedeuten, dass die Turnhalle des Raublinger Inntal-Gymnasiums wieder für die Schüler frei wird. „Natürlich hoffen wir, dass das klappt”, sagt Menacher. Obwohl die Sonderbelegung nach über einem Jahr schon zum „Dauerzustand“ wurde, möchte der Mathematik- und Physiklehrer optimistisch bleiben. Zum einen habe man nach wie vor Verständnis, dass die Flüchtlinge ein Dach über dem Kopf brauchen. Andererseits steht für Menacher fest: „Die Schüler müssen sich bewegen”. Und da würde eine Turnhalle gerade im Winter enorm helfen.

Aktuell sind die Sportlehrer auf Hilfe von den benachbarten Schulen angewiesen. Sowohl in den Hallen der Michael-Ende-Schule Raubling als auch in der Realschule Brannenburg kommen die Kinder teilweise unter. Der restliche Sport findet in der Aula, einem Mehrzweckraum oder draußen statt. Somit sei noch keine Sportstunde aufgrund der Belegung der Turnhalle ausgefallen. „Das liegt natürlich auch viel am Einsatz der Sportfachschaft“, betont der Raublinger Schulleiter. Dementsprechend wenig Beschwerden habe es auch von Seiten der Eltern gegeben. Aber natürlich würden sich laut Menacher auch hier einige die Turnhalle zurückwünschen. 

145 Flüchtlinge in der Halle

Aktuell ist der Status quo allerdings wie im Herbst 2022. Laut dem Rosenheimer Landratsamt ist die Turnhalle zur Hälfte mit Flüchtlingen gefüllt. „Es sind dort insgesamt 145 Personen untergebracht”, sagt Sprecherin Sibylle Gaßner-Nickl. Damit befinden sich aktuell rund fünf Prozent der insgesamt 3129 Flüchtlinge im Rosenheimer Landkreis am Inntal-Gymnasium. 

Schon im Jahr 2015 standen Feldbetten in der Turnhalle des Gymnasiums in Raubling als Notunterkunft für die Asylbewerber aus dem Kosovo.


Nach einem Jahr hat sich das Zusammenleben mit den Flüchtlingen laut Menacher längst eingespielt. „Wir haben keine Probleme”, sagt der stellvertretende Schulleiter, der sich auch noch an die Flüchtlingswelle im Jahr 2015 erinnert. Auch damals musste die Schule schon als Notfallunterkunft herhalten. „Da haben wir zu Beginn schon, wie wahrscheinlich alle anderen auch, ein paar Vorbehalte gehabt”, sagt Menacher. Doch auch schon vor neun Jahren habe sich das eingespielt. 

Wann genau die Halle wieder zur Verfügung steht, ist noch nicht sicher. Auf Nachfrage der OVB Heimatzeitungen bestätigte das Rosenheimer Landratsamt, dass die Raublinger Halle durch die Einrichtung in Rott wieder frei werden soll. Da dort jedoch weiterhin Demos und Proteste stattfinden, könnte es wohl noch etwas dauern, bis die Schüler wirklich wieder in die Turnhalle zurückkehren können. 

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