Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Aus dem Marktgemeinderat

Miau, Wuff und Morla – so viel Geld gibt Prien für Fundtiere aus

Eine Kollage aus Schildkröte, Kitten und Hund
+
25 Tiere, die im Priener Gemeindegebiet gefunden wurden oder von hier verschwanden, landeten in den vergangenen vier Jahren im Tierheim Rosenheim. Es waren ausschließlich Katzen, Hunde und Schildkröten.

Katzen, Hunde, Schildkröten – immer wieder landen Haustiere im Tierheim. Weil sie ausgebüxt sind oder ausgesetzt wurden. Da Fundtiere als Fundsachen gelten, ist die Gemeinde zuständig und muss zahlen. Jetzt will das Tierheim mehr Geld.

Prien – Ja, rein rechtlich sind Tiere Sachen. Und fallen damit als „Fundsachen“ in die Zuständigkeit der Gemeinde, wenn sie auf der Straße vor der Bäckerei, am Autohaus oder im Sportboothafen offensichtlich menschenlos aufgefunden werden. Die Gemeinden des Landkreises geben Fundtiere in die Hände des Tierschutzvereins Rosenheim , der sich kümmert. Und dafür bisher 50 Cent pro Einwohner von den Gemeinden bekommt.

Das Geld reicht nicht mehr. Eine Samtpfote, die 28 Tage lang im Heim ist, nicht kastriert werden muss und sich bei den üblichen Untersuchungen als gesund entpuppt hat, verursacht in diesen vier Wochen Kosten von 660 Euro. Wie viel Geld die 25 Priener Fundtiere kosteten, kann das Rosenheimer Tierheim nicht herausrechnen. Ein Durchschnittswert ist auch kaum zu ermitteln, da die Kosten auch von der Aufenthaltsdauer abhängen. Und die ist laut Tierheim höchst unterschiedlich. Aber 1000 Euro kommen schnell zusammen.

25 Vierbeiner aus Prien wurden 2021 bis 2024 im Tierheim abgegeben. Nein, stimmt nicht: Es waren 20 – eine Katze bekam nach vier Wochen fünf Junge, so dass die Zahl der „Priener Tiere“ schlagartig auf 25 stieg. 2022 dauerte es meist rund um ein Jahr, bis ein Tier an neue Menschen vermittelt war. Denn von 25 Priener Fundtieren waren nur zwei Katzen und ein Hund gechippt oder hatten die Kontaktdaten von Herrchen oder Frauchen am Halsband. Die waren dann schnell wieder daheim. Auch wenn der Schäferhund bis nach Vogtareuth gewandert war. Eine russische Landschildkröte, die in der Alten Bernauer Straße gefunden wurde, wartet hingegen schon seit Mitte Mai 2022 auf ein neues Heim. Sie ist Priener Rekordtier.

Aber sie ist beileibe nicht die einzige Schildkröte. Vier waren es in den letzten vier Jahren – und damit doppelt so viele wie Hunde. Rekordhalter allerdings sind die Samtpfoten. Die Mama und ihre fünf Kinder, gefunden beziehungsweise geboren im vergangenen Sommer, warten bis heute auf Vermittlung.

Und das war im Marktgemeinderat auch der einzige Kritikpunkt. Die Räte waren sich einig, dass der Tierschutzverein und das Tierheim Rosenheim gute Arbeit leisten. Allerding seien die Hürden, ein Tier aus dem Tierheim adoptieren zu können, sehr, sehr hoch. Die Zahlung des Marktes Prien verdoppeln mochte die große Mehrheit des Marktgemeinderates nicht. Auf eines konnten sich 20 von 23 Marktgemeinderäten einigen: Die Verwaltung hatte vorgeschlagen, künftig 75 Cent pro Einwohner und damit Stand jetzt 8188,20 Euro für 2025 zu überweisen. Verbunden mit der freundlichen Empfehlung, die Vermittlung von Fundtieren doch künftig etwas weniger bürokratisch zu gestalten.

Kommentare