Für eine bessere Performance
Prien investiert in neue Hardware – Wie sicher und wie teuer die neue Technik sein soll
Aufgrund der Anforderungen der Digitalisierung und gestiegenen Ansprüchen an die Datensicherheit investiert Prien in neue Hardware. Wie die Daten künftig gesichert werden sollen, wurde im Gremium aber eifrig diskutiert. Wie teuer die neue Hardware ist und wie gut die Daten künftig gesichert werden.
Prien – In der Sitzung des Hauptausschusses Mitte Mai stellte die Verwaltung den geplanten Digitalisierungsprozess in der Verwaltung in den nächsten Jahren vor. Dabei wurde unter anderem die Umsetzung des Onlinezugangsgesetzes durch Einführung des Formular Moduls sowie die Einführung eines Dokumentenmanagementsystems durch die Firma Komuna beschlossen. Zudem wurde mitgeteilt, dass durch den gemeindlichen IT-Verantwortlichen ein Hardwarekonzept erstellt wird. Dieses wurde nun in der zuletzt abgehaltenen Sitzung des Marktgemeinderats vorgestellt.
Technik veraltet schnell
„Das Problem ist, dass die IT und auch die Hardware nach wenigen Jahren oft schon nicht mehr so leistungsfähig sind“, so Donat Steindlmüller, Geschäftsführer von Prien, zu Beginn der Diskussion. Aktuell würden die in die Jahre gekommenen Server der Tochtergesellschaften Prien Marketing GmbH (PriMa) und Chiemsee Marina GmbH (ChiMa) ohne Garantie und ohne Vor-Ort-Server laufen, dabei würden die Herausforderungen immer größer.
Investitionen sind notwendig
Zudem sähe der gemeindliche IT-Fachmann Armin Maier (vormals Firma Certus Computersysteme) eine dauerhafte Ersatzteilbeschaffung als sehr kritisch an. „Um die funktionierende Datensicherheit gewährleisten zu können, muss man halt die eine oder andere Investition tätigen“.
Aktuell der dreifache Aufwand
Das bestätigte Armin Maier daraufhin. So sei auch der Server im Rathaus von den Ressourcen her derzeit ausgelastet. „Wenn unsere Hardware ausfällt, stehen wir stundenlang ohne EDV da“, schilderte Maier eines der Probleme. Eine Erweiterung mit zusätzlichen virtuellen Maschinen, die im Zuge der Digitalisierung benötigt würden (z.B. Dokumentenmanagementsystem, E-Akte, Anm. d. Red.) sei nicht mehr sinnvoll möglich. Auch neue Windows-Server-Versionen seien aktuell nicht umsetzbar. Zur Datensicherung bemerkte Maier, dass diese derzeit dezentral laufe, was den dreifachen Aufwand für Kontrolle und Überprüfung nötig mache.
Der Charme der neuen Technik
Deshalb soll nun unter anderem eine zentrale Serverlandschaft im Rathaus geschaffen werden, was unter anderem eine höhere Betriebssicherheit durch Ausweichserver mit sich bringen sowie den Wartungsaufwand verringern soll. Die Datensicherung soll künftig zentral geschehen.
„Der Charme dabei ist“, so Maier, „dass wir eine bessere Performance erlangen und Ausfälle in wenigen Minuten weitestgehend kompensieren können.“ Um diese und weitere Ziele zu erreichen, sei die Beschaffung neuer Hardwarekomponenten wie Server erforderlich.
Schutz gegen Hackerangriffe?
Nach diesen Ausführungen äußerte sich Gabriele Rau (Grüne): „Das alles dient ja vermutlich auch der Sicherheit?“ Denn immer wieder höre man, dass auch Gemeinden gehackt werden. Dies verneinte Armin Maier jedoch. Bei der neuen Hardware gehe es rein um Betriebssicherheit.
Schutz bei Brand?
Gerhard Fischer (ÜWG) fragte nach, ob es denn zusätzlich zur physischen Sicherung der Daten auch eine Cloud-Sicherung gäbe, auf die man im „worst case“, etwa einem Brand, zugreifen könne. Auch das verneinte Armin Maier, erläuterte jedoch, dass die täglichen Daten auf die Platten des Backup-Servers gesichert würden. Anschließend würden die Daten komplett auf einem Band gesichert, das wiederum in einem Safe deponiert werde, der wiederum in einem anderen Brandabschnitt liege. Zudem würde einmal monatlich eine weitere Sicherung ausgelagert.
Die Band-Sicherung sei auch deswegen ein gutes und praktisches Vorgehen, weil die zur Cloud-Sicherung anfallende Datenmenge bei 220 Gigabyte läge, was bei den vorliegenden Internetleitungen ein langwieriger Prozess wäre.
Sorge vor Einbruch und Vandalismus
Ludwig Ziereis (CSU) machte sich Sorgen wegen Einbruchs und Vandalismus: „Was, wenn einer in den Serverraum kommt? Dann macht er uns doch platt...“ Es handele sich ja um sensible und wichtige Daten. Die Aussichten für eine solche Tat schätzte Armin Maier jedoch als wenig vielversprechend ein. „Da müsste der ‚liebe Einbrecher‘ erst mal im Keller durch zwei schwere Türen kommen“, was relativ schwer sei. Und dann würden ja noch ein paar Stockwerke drüber die Sicherungsbänder im Safe liegen.
Ausgaben betragen rund 53.500 Euro
Insgesamt schienen die größten Bedenken damit aus dem Weg geräumt zu sein und das Gremium befasste sich mit den beiden vorliegenden Angeboten zur Umrüstung auf die neue Hardware. Die Überprüfung ergab, dass das Angebot der Firma Certus Computersysteme GmbH aus Traunstein beziehungsweise Prien mit einem Angebotspreis in Höhe von 53.443,81 Euro das Wirtschaftlichste und Günstigste ist. Die Angebotssumme der weiteren anbietenden Firma Topline Bürosysteme Traunstein wurde öffentlich nicht bekannt gegeben.
Letztlich einig
Der Marktgemeinderat nahm von den Ausführungen Kenntnis und stimmte dem Hardwarekonzept zu. Der Auftrag für die Beschaffung von Hardwarekomponenten zur Umsetzung des geplanten Hardwarekonzepts ging an die Firma Certus Computersysteme. Der Beschluss erging einstimmig.
