Bürgermeisterin mit deutlichen Worten
Nach erneutem Unfall am Bernauer Friedhof: Nur Zufall oder doch ein Verkehrsproblem?
Im Zusammenhang mit dem spektakulären Unfall in Bernau kommt eine womöglich alarmierende Tatsache ans Licht: Dieses Jahr ereignete sich bereits ein ähnlicher Unfall auf dem Bernauer Friedhof. Nur Zufall oder steckt ein ernsthaftes Verkehrsproblem dahinter?
Bernau am Chiemsee – In Bernau am Chiemsee sorgte kürzlich ein Unfall auf dem St. Laurentius-Friedhof für Aufsehen und für reichlich Gesprächsstoff. Wie bereits berichtet, stürzte ein Rentner (78) mit seinem BMW von einer Böschung, was einen Großeinsatz der Freiwilligen Feuerwehr erforderte. Doch nun offenbart sich womöglich eine beunruhigende Erkenntnis: Dies war bereits der zweite derartige Vorfall in diesem Jahr auf dem Friedhof.
So schwierig gestaltete sich der Feuerwehreinsatz
Doch zunächst von vorn: Der Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Bernau, Marcus Praßberger, schilderte im OVB-Gespräch den Einsatzablauf. Vier Fahrzeuge wurden alarmiert, da zunächst gemeldet wurde, dass eine Person eingeklemmt war. Etwa 25 Einsatzkräfte waren vor Ort, darunter ein Einsatzleiterfahrzeug, zwei Löschfahrzeuge und ein Versorgungsfahrzeug.
Die Bergung sollte sich als äußerst aufwendig erweisen, da das Fahrzeug im Geländer verkeilt war, so Praßberger. Der Kran des Abschleppdienstes musste behutsam eingesetzt werden, um auch das Auto nicht weiter abrutschen zu lassen. Die Feuerwehr hatte indes die Aufgabe, das Fahrzeug zu sichern und zu stabilisieren. Schließlich gelang es drei Feuerwehrleuten gemeinsam mit drei Ersthelfern, den Rentner aus dem Auto zu befreien. Hierzu musste eine Steckleiter aufgestellt werden, um die steile Böschung zu überwinden.
Ersthelfer bedankt sich auf Facebook
Ein Ersthelfer meldete sich später via Facebook zu Wort und bedankte sich für den „blitzschnellen“ und „vorbildlichen Einsatz“ der Floriansjünger, wo „jeder Handgriff saß“. Die positive Resonanz auf den Beitrag war enorm, sogar Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber äußerte ihren Dank für die Arbeit der Feuerwehr, worüber sich Praßberger und Kollegen „narrisch gefreut“ haben.
Kommandant verrät: Nicht der erste Friedhof-Unfall in Bernau
So weit, so gut. Nun aber zurück zur Frage, ob es am Friedhof in Bernau am Chiemsee ein Verkehrsproblem gibt? Kommandant Praßberger gab nämlich zu verstehen, dass es bereits Anfang des Jahres – um genauer zu sein am Abend des 27. Januar – einen ähnlichen Vorfall gegeben habe, was auch die Polizeiinspektion Prien am Chiemsee auf Nachfrage bestätigen konnte. Ein Autofahrer habe sich demnach in einer Grünfläche mit Hanglage festgefahren. Beim Versuch einer 180 Grad Umdrehung sei das Fahrzeug schließlich auf den Gräbern gelandet.
Nur Zufall oder doch ein Verkehrsproblem? Bürgermeisterin hat Antworten
Gegenüber dem OVB konnte die Erste Bürgermeisterin Irene Biebl-Daiber die aufkommenden Bedenken rasch zerstreuen. Die gebürtige Rosenheimerin betonte mit Nachdruck, dass es sich bei den Unfällen lediglich um bedauerliche Einzelfälle handle und kein grundsätzlich gefährlicher Unfallpunkt am Friedhof bestehe.
Bürgermeisterin Biebl-Daiber und die 20 Mitglieder des Gemeinderats liegen keinerlei Hinweise vor, dass die Beschilderung unzureichend oder verwirrend sei, weshalb das vermeintliche Verkehrsproblem bislang auch nie auf der Tagesordnung einer Ausschusssitzung stand. Zudem sind bis dato keine Beschwerden oder Anregungen seitens der Einwohner von Bernau in Bezug auf diesen speziellen Aspekt eingegangen.
mck