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Tod und Trauer sind Teil des Berufs der Bad Aiblingerin

Wie Pastoralreferentin Lisa Boxhammer (28) Trauernde begleitet – und was ihr selbst Kraft gibt

Das Kreuz gibt ihr Halt im eigenen Leben: Pastoralreferentin Lisa Boxhammer
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Das Kreuz gibt ihr Halt im eigenen Leben: Pastoralreferentin Lisa Boxhammer

Lisa Boxhammer (28) ist Pastoralreferentin in den Pfarrverbänden Miesbach und Hausham/Agatharied. Ähnlich wie ihre Mutter Elisabeth (53), die in der Klinikseelsorge arbeitet, wird sie in ihrem Beruf immer wieder mit dem Tod konfrontiert. So ist ihr Blick auf das Sterben.

Bad Aibling/Miesbach - Es ist eine wahre Aufgabenfülle, die die Stellenbeschreibung für die junge Frau vorsieht. Religionsunterricht in der Schule, Jugend- und Ministrantenarbeit, Caritas-Beauftragte, Ökumene, Gottesdienstgestaltung und Beerdigungen. Etwa 50 Menschen hat sie mittlerweile auf ihrem letzten Erdenweg begleitet, seit sie ihre Stelle im Landkreis Miesbach angetreten hat.

Der Beruf der Mutter war nicht ausschlaggebend für ihre Entscheidung, in den Dienst der Kirche zu treten. Parallelen im beruflichen Werdegang der beiden Frauen gibt es trotzdem. „Ich war schon immer kirchlich sozialisiert“, sagt Lisa Boxhammer. Nicht zuletzt durch das Vorbild ihrer Eltern, die mit der Tochter regelmäßig den Gottesdienst besuchten. Und auch aufgrund ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit, die unter anderem den Ministrantendienst beinhaltete.

Es ist wichtig, für Menschen da sein zu können

Lisa Boxhammer

Erfahrungen, die sie schließlich zu dem Schluss kommen ließen, in den Pastoraldienst einzutreten. Die Begleitung Trauernder und das Vorbereiten einer Beerdigung ist für sie ein Bestandteil ihres Berufes, den sie als „sehr wertvolle Erfahrung“ bezeichnet. „Es ist wichtig, für die Menschen da sein zu können“, sagt sie. Wie wichtig, das erfährt sie immer wieder, wenn sie vor einer Beerdigung ein Trauergespräch mit der Familie des/der Verstorbenen führt.

Vom Lehramt zur Theologie

Obwohl sie sich schon als Jugendliche dem kirchlichen Leben verbunden fühlte, war der Weg von Lisa Boxhammer in einen Pastoralberuf nicht automatisch vorgezeichnet. Sie studierte nach dem Abitur zunächst Deutsch und Religion für das Lehramt am Gymnasium, sattelte dann aber um und studierte Theologie an der Ludwig-Maximilians-Universität in München.

Das Studium schloss sie 2019 mit der Magisterprüfung ab. Nach diversen Stationen in der praktischen Ausbildung fungiert sie seit August 2022 als Pastoralreferentin in den Pfarrverbänden Miesbach und Hausham/Agatharied.

Wichtig sei für sie, sich hierfür ausreichend Zeit zu nehmen. „Bei diesem Gespräch möchte ich einen Eindruck von dem Menschen bekommen, den ich beerdige. Das ist wichtig für die Gestaltung der Trauerfeier und meine Predigt“, sagt die 28-Jährige. „Jede Beerdigung ist eine individuelle Angelegenheit“, steht für sie außer Zweifel.

Keine Angst vor dem Sterben

Immer wieder mal kommt sie mit ihrem Partner oder auch im überwiegend aus jungen Leuten bestehenden Freundeskreis auf das Sterben zu sprechen. „Da merkt man, dass sich meine Freunde deutlich weniger als ich mit dem Tod befassen.“ Lisa Boxhammer selbst hat keine Angst vor dem Sterben. „Gott lässt uns auch im Tod nicht allein“, ist sie überzeugt. Eine Vorstellung, die ihr Kraft und Zuversicht verleiht - nicht zuletzt in Momenten, in denen sie mit dem Leid von trauernden Angehörigen konfrontiert wird.

Wichtig für die junge Frau ist, dass ihr ihr Partner eine Stütze ist. „Sonst geht das nicht“, sagt sie. Der Freund ist zwar in einem Wirtschaftsunternehmen tätig, allerdings auch eng mit der Kirche verwurzelt. Das fördere sein Verständnis für ihre Arbeit sehr.

Ich hätte gerne mit Leuten zu tun, die von der Norm abweichen.

Lisa Boxhammer

Obwohl ihr der Umgang mit Trauer und Tod mittlerweile recht vertraut ist, möchte sie sich beruflich auf Dauer etwas umorientieren. Eine Tätigkeit in der Psychiatrie oder der Gefängnisseelsorge schwebt ihr vor. „Ich hätte gerne mit Leuten zu tun, die von der Norm abweichen. Jeder Mensch ist einzigartig“, weiß sie. Findet sie dann trotzdem einen Zugang zu einem „Abweichler“, dann freut sie sich.

Wie groß die Freude darüber sein kann, einen Vorgeschmack darauf hat sie bereits bei einem Praktikum in der geschlossenen Psychiatrie in Haar bekommen. Eine Parallele zu ihrer jetzigen Tätigkeit bleibt bei einem beruflichen Wechsel auf jeden Fall erhalten: die Begegnung mit Menschen in Ausnahmesituationen.

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