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30 bis 40 Geflüchtete im ehemaligen Gasthaus

„Wieso lesen wir das erst in der Zeitung?“: Was Oberaudorf vom neuen Flüchtlingsheim hält

Rund 30-40 Geflüchtete sollen am ehemaligen Gasthof Berghupferl Oberaudorf einen Platz finden.
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Rund 30-40 Geflüchtete sollen am ehemaligen Gasthof Berghupferl Oberaudorf einen Platz finden.

Die Nachricht vom neuen Flüchtlingsheim im ehemaligen Gasthaus Berghupferl traf die Oberaudorfer völlig unvorbereitet. Dementsprechend groß sind die Sorgen über die zukünftigen Nachbarn. Was die Anwohner von den Plänen halten und wie es jetzt weitergeht. 

Oberaudorf – Das ehemalige Gasthaus Berghupferl wird künftig eine Flüchtlingsunterkunft. Das leerstehende Gebäude an der Sudelfeldstraße 12 wurde dem Rosenheimer Landratsamt für die kommenden fünf Jahre zur Miete angeboten. 30 bis 40 Geflüchtete sollen in dem ehemaligen Gasthof unterkommen.

Anwohner komplett überrascht

Dass der Mietvertrag bereits unterschrieben ist und die Pläne somit schon sehr weit vorangeschritten sind, erfuhren die Oberaudorfer allerdings relativ spät. „Wieso lesen wir das erst in der Zeitung?“, echauffiert sich ein Anwohner der Sudelfeldstraße, der anonym bleiben möchte. „Es kann einfach nicht sein, dass wir die letzten sind, die von unseren neuen Nachbarn erfahren.”

Auch in den sozialen Medien gibt es teilweise heftige Reaktionen auf die plötzliche Ankündigung. „Man könnte auch mal einen bezahlbaren Wohnraum für Rentner oder Familien daraus machen”, oder „ich suche seit Jahren die Wohnung und muss dann sowas lesen”, oder auch „haben wir da gar kein Mitspracherecht?“, sind nur ein paar der Kommentare. 

Auch Bürgermeister Dr. Matthias Bernhardt wird mit den „Ängsten und Sorgen“ der Oberaudorfer konfrontiert. Unter anderem aus diesem Grund lehnte auch der Bauausschuss den Antrag für die Nutzungsänderung des Geländes ab. „Allerdings nicht“, wie Bernhardt betont, „um dem Landrat den schwarzen Peter zuzuschieben.” Dafür sei das Thema mit der Flüchtlingsverteilung zu komplex und man mache es sich zu einfach, wenn sich jede Gemeinde einfach nur über die Verteilung beschwert. 

Das ehemalige Gasthaus Berghupferl in der Sudelfeldstraße 12 wird zur Oberaudorfer Flüchtlingsunterkunft.

Treffen im ehemaligen Gasthaus?

Vielmehr ginge es darum, die Anwohner über die Pläne zu informieren, die Hintergründe zu erklären und gemeinsam eine Lösung zur Integration zu finden. „Genau dafür wollen wir dem Landratsamt die Gelegenheit geben, sich vor Ort mit den Bürgerinnen und Bürgern auszutauschen”, betont der Rathauschef. So könnte man sich zum Beispiel im ehemaligen Berghupferl treffen, um den Anwohnern die bestehenden Sorgen zu nehmen, die durch die Ankündigung entstanden sind.

Kommunikation in der Kritik

Auch in der Gemeinderatssitzung am Donnerstagabend (22. Mai) sorgte das Thema im Nachgang nochmals für Aufregung. Die Kritik am Kommunikationsverhalten des Landratsamts, die bereits in der vorausgegangenen Bauausschuss-Sitzung geäußert worden war, wurde vom Rat wiederholt. Das Landratsamt hätte sofort nach dem Abschluss des Mietvertrags die Bürger – oder wenigstens die Gemeindeverwaltung – über das Projekt informieren müssen, was aber nicht geschehen sei. Um aus der verfahrenen Situation heraus zu kommen, sei es jetzt „wichtig, dass der Otto rauskommt und mit den Leuten redet“, wie es Bernhardt formulierte.

Ob und wann es zu einem Treffen von Landrat Otto Lederer mit allen Beteiligten kommt, ist aktuell noch nicht klar. „Noch gab es keine Rückmeldung”, meinte Bernhardt auf Nachfrage. Das Landratsamt bestätigte derweil gegenüber dem OVB, dass der Zeitplan durchaus vom Beschluss der Gemeinde sowie eventuellen Klagen gegen eine Baugenehmigung abhängig ist. Es ist dementsprechend wohl nicht davon auszugehen, dass der Wunsch der Oberaudorfer ignoriert wird.

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