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Nach den ersten 100 Tagen im Amt

„Nur gemeinsam können wir Eggstätt voranbringen“: Bürgermeister Kraus im Interview

Keine leichten Startbedingungen hatte Eggstätts neuer Bürgermeister Christoph Kraus.
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Keine leichten Startbedingungen hatte Eggstätts neuer Bürgermeister Christoph Kraus.

Keinen ganz einfachen Start hatte der neue Eggstätter Bürgermeister Christoph Kraus. Nach den ersten 100 Tagen im Amt zieht er nun im Interview mit den OVB-Heimatzeitungen eine erste Bilanz.

Eggstätt – Nach nicht einmal drei Jahren im Amt erklärte der vormalige Bürgermeister Eggstätts, Christian Glas, aus gesundheitlichen Gründen seinen Rücktritt. Also Neuwahlen mitten im laufenden Tagesgeschäft einer Verwaltung, deren Haushalt mit vielen Ausgaben, sei es der Umweltschaden in Natzing oder der Neubau der Kindertagesstätte, eh schon arg belastet ist und die gleichzeitig auch mit einem Personalengpass in der Verwaltung geplagt ist. Als Bürgermeisterkandidaten stellten sich der Zweite Bürgermeister Hans Plank (CSU) und Christoph Kraus (FBE), ehemaliger Kämmerer der Gemeinde, zur Verfügung.

Am 8. Oktober, parallel also mit den Bezirks- und Landtagswahlen, wurde gewählt. Um Mitternacht stand fest, dass Christoph Kraus die nächsten sechs Jahre Rathauschef sein wird. Dass der Anfang nicht leicht war, davon erzählt Kraus im Gespräch mit den OVB-Heimatzeitungen.

Herr Kraus, im Wahlkampf hatten Sie unter anderem eine Modernisierung der Verwaltung gefordert.

Christoph Kraus: Kein sexy Thema, ich weiß. Aber ohne eine funktionierende Verwaltung geht es nun mal nicht. Wir sind Dienstleister für die Bürgerinnen und Bürger, die Gewerbetreibenden und auch unsere Vereine vor Ort. Meine Ziele sind nach wie vor die Digitalisierung der Verwaltungsprozesse, die Verlängerung der Öffnungszeiten und perspektivisch die Rückholung des Standesamtes. Als ich dann tatsächlich im Rathaus anfing, habe ich mich oftmals mehr als Verwaltungsmitarbeiter denn als Bürgermeister gefühlt. Zahlreiche Kündigungen hatten ja dazu geführt, dass Stellen teils über Monate unbesetzt blieben. Inzwischen schaut es wieder besser aus: Mit unserem neuen Geschäftsleiter Johannes Halser und der neuen Bauamtsleiterin Regina Maier sowie den neuen und altgedienten Verwaltungsmitarbeitern bilden wir jetzt hoffentlich eine schlagkräftige Truppe.

Was wollen Sie anders machen als Ihre Vorgänger?

Kraus: Nachdem sich Christian Glas unerwartet zurückgezogen hatte, mussten der Zweite und Dritte Bürgermeister, Hans Plank (CSU) und Gerhard Eder (ÜWG), mehr oder weniger von heute auf Morgen die Amtsgeschäfte übernehmen. Das war für die beiden keine leichte Aufgabe, auch angesichts des Personalnotstands in der Verwaltung. Und es musste schnell und zügig weitergehen. Nur bin ich der Meinung, dass es dafür keine externen Dienstleister braucht. Wir haben in der Verwaltung – auch dank der Neubesetzungen – genug Fachkenntnis und Engagement. Was wir brauchen, sind Arbeitsabläufe und klare Zielvorgaben. Am Ende geht es darum, wie wir die vorhandene Fachkompetenz so einsetzen, dass ein Mehrwert für die Gemeinde und ihre Bürgerinnen und Bürger entsteht.

Stichwort klare Ziele: Was steht noch auf Ihrer Agenda?

Kraus: Es gab viele angefangene Projekte und Themen, deren Fertigstellung zum Teil von der Rechtsaufsicht bis Jahresende 2023 gefordert wurden. Beispielsweise ein Nachtragshaushalt, ein Neuerlass der Abwassergebühren oder die Finalisierung des Trägerwechsels der Kindertagesstätte. Die „alten“ Themen wie der Umweltschaden in Natzing und der Kindergartenneubau werden wir dieses Jahr abschließen können. Die Bauleitplanungen für Eggstätt und die Gestaltung der Ortsmitte will ich vorantreiben. Daneben stehen auf der Langzeitagenda der längst fällige Neubau des Sportheims an der Seeoner Straße sowie die schlechten Straßen und die Kanäle. Da braucht es eine Prioritätenliste. Denn wir müssen bei allen Wünschen immer den Haushalt im Auge behalten. Die Gemeinde ist durch den Kindergartenneubau und die Aufarbeitung des Umweltschadens verschuldet, und die Kreisumlage wird in 2024 sicherlich stark ansteigen. Deshalb müssen wir uns im Gemeinderat, in der Verwaltung, aber auch gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern fragen: Was braucht Eggstätt wirklich?

Der Anfang wurde Ihnen nicht leichtgemacht, aus den Reihen der anderen Fraktionen (im Gemeinderat sitzen neben den vier Vertretern der FBE zehn Mitglieder von CSU, Grünen und ÜWG, Anm. der Red.) kamen immer wieder Nachfragen und Querschüsse in den ersten Sitzungen. Wie wollen Sie darauf reagieren?

Kraus: Wir sollten für uns im Gremium festlegen, wo Eggstätt mittel- und langfristig stehen soll – als eine Art Handlungsleitfaden für die nächsten Jahre. Gleichzeitig habe ich weiterhin die Hoffnung auf eine gute Zusammenarbeit. Denn nur gemeinsam können wir Eggstätt voranbringen. Dafür müssen wir aber ehrlich miteinander anpacken und an einem Strang ziehen. Es geht schließlich nicht um persönliche Befindlichkeiten, sondern um das Wohl unserer Gemeinde.

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