Bekannt durch die RTL-Show
„Ninja Warrior“ Salu Benjamin Tadi aus Soyen ist immer auf dem Sprung
Salu Benjamin Tadi – sein Name klingt wie Musik, sein Temperament gleicht einem Feuerwerk, seine Leidenschaft gehört dem Sport Das hat er bei der TV-Show bei „Ninja Warrior“ bei RTL bewiesen. Wem sein Herz gehört, erfahren Sie hier.
Wasserburg /Soyen – Geboren wurde Salu Benjamin Tadi 1988 in Luanda, der Hauptstadt der Republik Angola. Aufgewachsen ist er in Kinshasa. Dort verbrachte er die ersten sieben Jahre seines Lebens. 1995 zog er zu seinem Vater nach Deutschland. Heute leben seine Eltern in Rosenheim und Salu Tadi wohnt mit seiner Freundin in Soyen.
Salu Tadi ging in Rosenheim zur Schule, machte eine Ausbildung zum Drogist, wechselte dann auf die BOS, absolvierte sein Fachabitur in Wirtschaft und Französisch – und brach im Jahr 2017 in der 13. Klasse die Schule ab. „Ich verstand mich nicht mit einem Lehrer, da hatte ich keine Lust mehr“, erinnert sich Tadi.
Seine Leidenschaft ist die Bewegung
Richtig ausdauernd ist er auf einem anderen Gebiet: Seine Leidenschaft ist die Bewegung. Er läuft, seitdem er denken kann. Mit Schach und Tischtennis startete seine sportliche „Karriere“. Mit 19 Jahren begann er, Basketball zu spielen. In Wasserburg konnte man ihn 2014 in der Luitpoldhalle bewundern. Die Sportkollegen schrieben damals: „Dunking-Meister Salu Benjamin Tadi von den Wasserburger Herren sorgte für eine spektakuläre Dunkingshow mit Musik. Als Salu über sechs stehende Campteilnehmer sprang und den Ball mit vollem Karacho durch den Ring zimmerte, hielt es niemanden mehr auf seinem Sitz.“ Zweimal hatte er damals den Slam Dunk Contest der Beko Basketball Bundesliga bereits gewonnen. Er präsentierte seine artistischen Sprünge in Stadien mit bis zu 5000 Zuschauern. „Komisch“, erinnert er sich heute, „das habe ich gar nicht als so besonders empfunden.“
Er war damals wohl schon wieder auf der Jagd nach weiteren Herausforderungen. Meist waren es Freunde, die ihm neue Sportarten nahebrachten. „Komm doch mal mit“, hieß es – und Salu Tadi war nicht nur dabei, sondern immer auch äußerst erfolgreich in Leichtathletik („Ich lief zehn Kilometer in 31 Minuten“), Schwimmen, Boxen, Fahrradfahren, Tischtennis, Volleyball, Handball, Ringen, Kampfsport und Tauchen.
„Beim Verein Rosenheim 1860 war ich drei Jahre Stürmer. Ich verletzte mich nie, zum Erstaunen meines Trainers. Dabei war ich damals etwas dicklich, aber ich hatte lange Beine, und so war ich schnell“, beschreibt Tadi heute lächelnd. Als der Verein neue Trainingsplätze bezog, war Tadi raus. Er erkundigte sich nicht, wo der Verein weiter trainierte. „Ich hatte keine Lust mehr“, beschreibt er.
Seine Figur ist inzwischen optimal. Er achtet auf gesunde Kost. Am allerliebsten mag er „Reis und Soße und afrikanisches Gemüse – dafür fahre ich dann zum Essen zu meiner Mutter“, verrät er.
Salu Tadi bringt sich selbst voran, liest viel in Büchern über Trainingskonzepte und setzt sie dann um. Dabei kann er dann sehr konsequent sein. „Aber oft ist da auch die Angst, dass ich nicht gut genug bin“, verrät Tadi.
Und so kam es dann auch wohl im Jahr 2017 zu seinem „Systemabsturz“, wie er es selbst bezeichnet. Mit 28 Jahren bekam er die Diagnose: Belastungsasthma. „Das kam wahrscheinlich durch den Stress in der Schule und den extremen Einsatz, den ich beim Sport brachte“, glaubt Tadi heute. Vor fünf Jahren ging er deshalb erst einmal runter vom Gas. Die Auftritte im Rampenlicht der Dunking-Shows beendete er. Salu Tadi begann, mehr Gespür für seinen Körper zu entwickeln. Er interessierte sich für Yoga und Entspannung – „das tut Körper und Seele gut“, findet er – und es scheint zu funktionieren: Seinen ersten Marathon in Berlin schaffte er im vergangenen Jahr in drei Stunden, zwei Minuten und zwei Sekunden.
Hilfestellung für andere
Ins Schwärmen gerät er auch, wenn er von seiner Arbeit in der Stiftung Attl spricht. Über einen Freund – wen wundert‘s? – kam er dorthin. Seine Arbeit als Schulbegleiter an der Makarius-Wiedemann-Schule und an der Heilpädagogischen Tagesstätte gefällt ihm gut. „Man sollte nie vergessen, dass es einem selbst auch mal nicht gut gehen könnte. Dann wäre man froh um jede Unterstützung“, erklärt er. Coachen könnte er auch Interessierte, die in Bewegung kommen wollen. „Vielleicht arbeite ich bald als Fitnesstrainer“, überlegt er.
Als „Ninja Warrior“ im Fernsehen unterwegs
Im vergangenen Jahr machte Salu Tadi bei „Ninja Warrior“ mit, einer der erfolgreichsten RTL-Shows. Wieder hatte ihn ein Freund auf die Idee gebracht. „Ich dachte, das kann ich leicht schaffen“, berichtet Tadi. Zur Vorbereitung ging er viel laufen und konzentrierte sich auf Kraftübungen, um vor allem Finger, Arme und Schultern zu stärken. Mehr war in Corona-Zeiten nicht möglich – und so ging er ohne spezielle Erfahrung im Parcours an den Start.„Es ist schon etwas ganz Anderes, wenn man zwar in der Theorie die Schwierigkeiten kennt, aber dann selbst vor der Herausforderung steht.“ In seiner Gruppe kam er als Dritter an die Reihe. „Ich habe mich eigentlich ganz wohlgefühlt und war guter Dinge“, erzählt er. Richtig überrascht habe ihn dann, als er beim „Korkenzieher“ den Halt verlor und ins Wasserbecken gefallen ist. „Wahrscheinlich lag es daran, dass ich mich nicht auf den Parcours vorbereitet hatte“, vermutet er. Für dieses Jahr hat er sich noch einmal für den Wettkampf beworben. Er will es wieder versuchen – dann allerdings doch mit Vorbereitung. Dem Sieger winken 300.000 Euro Prämie. Bisher hat dies im deutschen Format noch nie jemand erreicht.

