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Die schönsten Fotos der Aktion

Neues Gipfelkreuz am Riesenberg: Wie die Frasdorfer Feuerwehr den Koloss auf 1450 Höhenmeter trägt

Es ist vollbracht: Auf dem Riesenberg steht ein neues Gipfelkreuz. Ein Foto und die Namen jener 35 Menschen, die das Kreuz hinauftrugen und aufstellten, erinnern auf den ersten Seiten des neuen Gipfelbuches an die Aktion vom 11. Mai 2024.
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Es ist vollbracht: Auf dem Riesenberg steht ein neues Gipfelkreuz. Ein Foto und die Namen jener 35 Menschen, die das Kreuz hinauftrugen und aufstellten, erinnern auf den ersten Seiten des neuen Gipfelbuches an die Aktion vom 11. Mai 2024.

Vom Unwetter zerstört und im Unwetter geboren wurde das Gipfelkreuz auf dem Riesenberg. Die Frasdorfer Feuerwehr brachte das 200 Kilogramm schwere Kunstwerk mit purer Muskelkraft auf den Berg. Wie genau der Koloss nach oben kam und die schönsten Fotos der Aktion.

Frasdorf – Es war Almbauer Hans Wörndl, der seinen Kameraden Ende vergangenen Jahres die Nachricht überbrachte: Nach 60 Jahren war das Gipfelkreuz auf dem Riesenberg dem Unwetter zum Opfer gefallen. 1964 hatte es die Katholische Landjugend errichtet. Nun war der Querbalken aus seiner Verankerung gebrochen.

Computergestützt geplant und gefertigt

In Absprache mit den Waldbesitzern und Almbauern übernahm die Feuerwehr das Kommando für ein neues Gipfelkreuz. Mehrmals war das Orga-Team um Wolfgang Mentzel, Florian Wagner und Max Keil auf dem Gipfel, um Maß zu nehmen. Dann entstanden die ersten Entwürfe in den CAD-Programmen von Konstrukteur Florian. (Das ist eine Software zum computergestützten Erstellen von Zeichnungen und Planen von Produktionsprozessen.) „Dabei haben wir uns von Gipfelkreuzen in der Umgebung inspirieren lassen“, berichtet er.

Leitmotto der Feuerwehr

Schließlich entschieden sich die Frasdorfer für ein hölzernes Kreuz mit stählernem Strahlenkranz. Zugleich wollten die Kameraden das Leitmotto der Feuerwehren „Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr” auf dem Gipfelkreuz verewigen. Sie entschieden sich für den Schriftzug „Gott zur Ehr“ auf der Vorderseite und das Symbol des Heiligen Florians, des Schutzpatrons der Feuerwehren, auf einer Metallscheibe auf der Rückseite.

Große Unterstützung für Projekt

Die Frasdorfer Kameraden haben für ihr Herzensprojekt große Unterstützung erhalten. Das Holz für das neue Gipfelkreuz „ernteten“ sie bei einem Unwettereinsatz. Eine Eiche musste von der Straße geborgen werden und wurde schließlich vom Waldbesitzer gestiftet. Bei einem Kameraden von der Nachbarfeuerwehr Umrathshausen wurde sie in Form gesägt. Wolfgang und Leonhard Mentzel hobelten und putzten die Balken. „Immer mit der Unterstützung unserer Kameraden, denn der Längsbalken misst 3,30 Meter und der Querbalken etwa 1,70 Meter“, beschreibt Kommandant Josef Weber die Dimensionen.

Neues Gipfelkreuz am Riesenberg: Der beschwerliche Weg von Frasdorf auf den 1450er-Gipfel

Es geht los: Am 11. Mai 2024 startet der Transport des neuen Gipfelkreuzes um 9.30 Uhr am Feuerwehrgerätehaus in Frasdorf. Bis zur Hamberger Alm geht es mit Fahrzeugen.
Es geht los: Am 11. Mai 2024 startet der Transport des neuen Gipfelkreuzes um 9.30 Uhr am Feuerwehrgerätehaus in Frasdorf. Bis zur Hamberger Alm geht es mit Fahrzeugen. © Feuerwehr Frasdorf / Widholzer
Die Balken wurden mit Traktor und Anhänger auf den Berg gebracht, doch die letzten 500 Meter von der Hamberger Alm bis zum Gipfel müssen die Kameraden alles selbst tragen: Kreuzbalken, Werkzeuge und Stützstangen.
Die Balken wurden mit Traktor und Anhänger auf den Berg gebracht, doch die letzten 500 Meter von der Hamberger Alm bis zum Gipfel müssen die Kameraden alles selbst tragen: Kreuzbalken, Werkzeuge und Stützstangen. © Feuerwehr Frasdorf / Widholzer
Die Kreuzbalken wurden mit Schwerlastschlingen und Muskelkraft die steilen Berghänge hinauf durch steiniges Gelände bis auf den Gipfel getragen.
Die Kreuzbalken wurden mit Schwerlastschlingen und Muskelkraft die steilen Berghänge hinauf durch steiniges Gelände bis auf den Gipfel getragen.  © Feuerwehr Frasdorf / Georg Widholzer
Für den herrlichen Blick auf Berge und Täler hatten die Balkenträger beim beschwerlichen Marsch auf den Gipfel keine Kraft mehr.
Für den herrlichen Blick auf Berge und Täler hatten die Balkenträger beim beschwerlichen Marsch auf den Gipfel keine Kraft mehr. © Feuerwehr Frasdorf /Widholzer
Auf dem Gipfel angekommen, musste der schwere Längsbalken in den Schlitten eingefädelt werden.
Auf dem Gipfel angekommen, musste der schwere Längsbalken in den Schlitten eingefädelt werden. © Feuerwehr Frasdorf /Widholzer
Die letzten Vorbereitungen für das Zusammenfügen der Kreuzbalken und das Aufrichten des neuen Gipfelkreuzes.
Die letzten Vorbereitungen für das Zusammenfügen der Kreuzbalken und das Aufrichten des neuen Gipfelkreuzes. © Feuerwehr Frasdorf / Widholzer
Spenglerin Elisabeth Mentzel (links) befestigt das Kupferdach am Stirnholz, damit das neue Gipfelkreuz Unwettern trotzen kann. Auch ein Blitzableiter wurde angebracht. Nun muss der Koloss „nur noch“ aufgerichtet werden.
Spenglerin Elisabeth Mentzel (links) befestigt das Kupferdach am Stirnholz, damit das neue Gipfelkreuz Unwettern trotzen kann. Auch ein Blitzableiter wurde angebracht. Nun muss der Koloss „nur noch“ aufgerichtet werden. © Feuerwehr Frasdorf / Widholzer
Jetzt sind Geschick und Muskelkraft gefragt: Das neue Gipfelkreuz wird ähnlich wie ein Maibaum mit von zwei Seiten durch Seile verbundene Stützstangen, den sogenannten Schwaiberln, mühsam aufgerichtet.
Jetzt sind Geschick und Muskelkraft gefragt: Das neue Gipfelkreuz wird ähnlich wie ein Maibaum mit von zwei Seiten durch Seile verbundene Stützstangen, den sogenannten Schwaiberln, mühsam aufgerichtet.  © Feuerwehr Frasdorf / Widholzer
Eine Herausforderung: Zwar besteht auf dem Gipfel des Riesenbergs keine Absturzgefahr, doch mussten auf engstem Raum viele Helfer beim Aufrichten des 200 Kilogramm schweren Kreuzes mit anpacken.
Eine Herausforderung: Zwar besteht auf dem Gipfel des Riesenbergs keine Absturzgefahr, doch mussten auf engstem Raum viele Helfer beim Aufrichten des 200 Kilogramm schweren Kreuzes mit anpacken. © Feuerwehr Frasdorf / Widholzer
Nach 45 Minuten ist es geschafft: Das neue Gipfelkreuz steht und wird nun in seiner Verankerung sicher verschraubt. Auch der „Gipfelbuchhalter“ kommt jetzt an seinen Platz.
Nach 45 Minuten ist es geschafft: Das neue Gipfelkreuz steht und wird nun in seiner Verankerung sicher verschraubt. Auch der „Gipfelbuchhalter“ kommt jetzt an seinen Platz. © Feuerwehr Frasdorf / Widholzer
Ein erhebender Moment: Nach ihrem Leitmotiv „Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr“ hat die Feuerwehr Frasdorf das neue Gipfelkreuz auf dem Riesenberg errichtet.
Ein erhebender Moment: Nach ihrem Leitmotiv „Gott zur Ehr, dem nächsten zur Wehr“ hat die Feuerwehr Frasdorf das neue Gipfelkreuz auf dem Riesenberg errichtet. © Feuerwehr Frasdorf / Widholzer
Etwa 200 Menschen kamen am Pfingstmontag (20. Mai) auf den Riesenberg gekommen, um der Segnung des neuen Gipfelkreuzes beizuwohnen.
Etwa 200 Menschen kamen am Pfingstmontag (20. Mai) auf den Riesenberg gekommen, um der Segnung des neuen Gipfelkreuzes beizuwohnen.  © Feuerwehr Frasdorf / Widholzer
Um der Segnung des neuen Gipfelkreuzes beizuwohnen, kamen auch einige Senioren auf den Gipfel, die 1964 schon die Errichtung des alten Gipfelkreuzes miterlebt hatten. Die Feuerwehr Frasdorf lud die Besucher zu Grillfest sowie Kaffee und Kuchen auf der Hamberger Alm ein.
Um der Segnung des neuen Gipfelkreuzes beizuwohnen, kamen auch einige Senioren auf den Gipfel, die 1964 schon die Errichtung des alten Gipfelkreuzes miterlebt hatten. Die Feuerwehr Frasdorf lud die Besucher zu Grillfest sowie Kaffee und Kuchen auf der Hamberger Alm ein. © Feuerwehr Frasdorf / Widholzer
Am Pfingstmontag (20. Mai) wurde das neue Gipfelkreuz auf 1450 Metern Höhe von Pfarrer Hermann Overmeyer feierlich gesegnet. Etwa 200 Menschen waren auf den Riesenberg gekommen, um der Messe beizuwohnen.
Am Pfingstmontag (20. Mai) wurde das neue Gipfelkreuz auf 1450 Metern Höhe von Pfarrer Hermann Overmeyer feierlich gesegnet. Etwa 200 Menschen waren auf den Riesenberg gekommen, um der Messe beizuwohnen.  © Feuerwehr Frasdorf / Widholzer

Mit Kupferdach und Blitzableiter Unwettern trotzen

Spenglerin Elisabeth Mentzel fertigte das Kupferdach für das Stirnholz an, damit das neue Gipfelkreuz Unwettern trotzen kann. Ein Blitzableiter wurde gebaut. Der historische „Gipfelkreuzbuchhalter“ – ein mit regenfestem Deckel versehener Metallkasten für das Gipfelbuch – wurde sandgestrahlt und frisch gestrichen.

Konstrukteur Florian Wagner überließ nichts dem Zufall. Er übertrug alle Skizzen und Pläne ins computergestützte Fertigungsprogramm CAD. Und so wurden der Strahlenkranz und die Zeichnung des Heiligen Florians von Alex Dichtl in Edelstahl gelasert. Auch der Schriftzug „Gott zur Ehr“ wurde CAD-programmiert, in den Querbalken geschnitten und dann in Brandlmalerei gestaltet. Parallel dazu sanierten Kameraden auf dem Gipfel Sockel und Stahlträger.

Kiloschwerer Aufstieg

Dann stand der schwierigste und zugleich spannendste Akt bevor: Der Transport des mehr als 200 Kilogramm schweren Kreuzes samt Werkzeugen und Stützstangen (Schwaiberl) auf den Riesenberg. Nach einem späten Wintereinbruch Ende April musste der Termin zweimal verschoben werden. Am 11. Mai schließlich machten sich 35 Kameraden auf den Weg. Bis zur Hamberger Alm mit Fahrzeugen, die letzten 500 Meter bis zum Gipfel zu Fuß.

Beschwerlicher Transport: Die Längs- und Querbalken des neuen Gipfelkreuzes schleppten die Kameraden der Frasdorfer Feuerwehr mit Schwerlastschlingen und purer Muskelkraft auf den Gipfel.

„Jeder von uns hatte etwas zu tragen“, beschreibt Georg Widholzer, der die Aktion mit der Kamera für die Ewigkeit festhielt. Die beeindruckendsten Fotos entstanden von den Kameraden, die die Kreuzbalken mit Schwerlastschlingen die steilen Berghänge hinauf trugen. „Sie sind schräg gegangen, entlang einer Schneise im Bergwald, durch steiniges Gelände, bis hinauf auf den breiteren Bergrücken des Riesenbergs“, beschreibt Vereinsvorsitzender Benno Voggenauer.

Kreuz wird wie ein Maibaum aufgestellt

Besonders anspruchsvoll war das Aufstellen. Zwar besteht auf dem Gipfel keine Absturzgefahr. Doch auf engem Raum waren das Platzieren des Längsbalkens im Metallschlitten und das mühsame Aufrichten des 200 Kilogramm schweren Kreuzes mit Schwaiberln eine Herausforderung. Nach 45 Minuten war es vollbracht, und das Kreuz in seiner Verankerung sicher verschraubt. „Alles ohne Komplikationen, denn wir hatten vorher wirklich alles gut durchdacht“, resümiert Kommandant Weber.

Eine Herausforderung auf engstem Raum: Der Längsbalken musste im Metallschlitten platziert und dann das 200 Kilogramm schwere Kreuz mit Schwaiberln mühsam aufgerichtet werden.

Erster Eintrag im Gipfelbuch

Ein Erinnerungsfoto und die Namen jener 35 Menschen, die am 11. Mai 2024 das neue Gipfelkreuz errichteten, sind die ersten Einträge im neuen Gipfelbuch. Seitdem sind einige dazugekommen. „Viele Menschen bestätigen uns, dass das Gipfelkreuz zur Abendstunde strahlt“, freut sich Weber. Der Wunsch der Frasdorfer Feuerwehr ist in Erfüllung gegangen: Sie wollen mit dem Gipfelkreuz ihre Heimat und die Berge ehren sowie einen schönen Anlaufpunkt für Wanderer schaffen. „Und auch wir haben jetzt einen Ort, den wir nach schweren Einsätzen aufsuchen können“, sagt der Kommandant.

Das neue Gipfelkreuz auf 1450 Metern Höhe wurde von Pfarrer Hermann Overmeyer feierlich gesegnet. Etwa 200 Menschen waren auf den Riesenberg gekommen, um der Messe beizuwohnen.

Pfarrer Hermann Overmeyer segnet das Gipfelkreuz

Am Pfingstmontag wurde das neue Gipfelkreuz auf 1450 Metern Höhe von Pfarrer Hermann Overmeyer feierlich gesegnet. Etwa 200 Menschen waren auf den Riesenberg gekommen, um der Messe beizuwohnen. Darunter waren auch viele Senioren, die die Errichtung des alten Gipfelkreuzes 1964 schon miterlebt hatten. Die Feuerwehr Frasdorf lud die Besucher zu Grillfest sowie Kaffee und Kuchen auf der Hamberger Alm ein.

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