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Neubau der FOS/BOS in Rosenheim

30 statt 25 Millionen Euro: Neubau der FOS/BOS – Das sind die Gründe der Kostenexplosion

Landrat Otto Lederer (Zweiter von rechts) bei der Besichtigung des neuen Lehrerzimmers, das die FOS/BOS erhält.
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Landrat Otto Lederer (Zweiter von rechts) bei der Besichtigung des neuen Lehrerzimmers, das die FOS/BOS erhält.

Die Arbeiten für den Neubau der FOS/BOS in Rosenheim sind in vollem Gange. Doch eine Kostenexplosion trübt die Freude des Landkreises über den Baufortschritt. Das sind die Gründe.

Rosenheim - Ausgaben in Höhe von 30 Millionen statt der ursprünglich kalkulierten knapp 25 Million Euro: Mit dieser unerfreulichen Botschaft konfrontierte Landrat Otto Lederer (CSU) die Mitglieder des Schulausschusses bei einer Besichtigung der Baustelle.

Auch wir merken die gestiegenen Rohstoffpreise im Zuge der Corona-Pandemie und wegen des Ukraine-Krieges.

Landrat Otto Lederer

Die Gründe für die Preissteigerung von rund 20 Prozent hatte der Landrat schnell erklärt. „Auch wir merken die gestiegenen Rohstoffpreise im Zuge der Corona-Pandemie und wegen des Ukraine-Krieges.“ Dass der Landkreis trotz der Teuerung noch relativ günstig wegkommt, verdeutlichte Lederer mit einem Blick in die Statistik. Deutschlandweit sei der Baupreisindex sogar um 40 Prozent gestiegen. „Sind wir froh, dass wir uns nicht in dieser Größenordnung befinden“, sagte der Landrat bei der anschließenden Sitzung des Gremiums.

Weg im September 2020 geebnet

Den Weg für den Neubau hatten der Schul- und der Kreisausschuss bereits bei einer gemeinsamen Sitzung im September 2020 geebnet. Das Schulgebäude wurde 1977 errichtet und war schon kurz nach der Fertigstellung des Erweiterungsbaus im Jahr 2009 aufgrund der steigenden Schülerzahlen wieder zu klein.

Der Landkreis hofft, dass der Neubau zum Schuljahresbeginn 2024/25 bezugsfertig ist, Baubeginn war im Sommer 2021. Einen ersten Eindruck vom neuen Gebäude konnten die Mitglieder des Schulausschusses bei dem Ortstermin bereits gewinnen. Gerhard Kippes, der Leiter der Abteilung für Hoch- und Tiefbau im Landratsamt, sowie sein Kollege Martin Rodemers erläuterten dabei wesentliche Säulen der Maßnahme.

Campus entsteht auf dem ehemaligen Parkplatz

Das Herzstück der Schule, der Campus, soll auf dem ehemaligen Parkplatz entstehen. Die Freifläche wird umringt vom bisherigen Schulgebäude und dem Erweiterungsbau, der in Holzbauweise errichtet wird. Die neuen Gebäude beheimaten künftig den Verwaltungstrakt der Schule mit Lehrerzimmer, Sekretariat und Aula, eine neue Turnhalle sowie 24 weitere Klassenzimmer. Die zehn Klassen, die sich derzeit in Pavillons im Umfeld der FOS/BOS befinden, können aufgelöst werden.

Grundstück ist 4200 Quadratmeter groß

Bei der Entscheidung für den Neubau im Jahr 2020 wurden die Kreisräte von der Landkreisverwaltung darüber informiert, dass der Neubau auf einem rund 4200 Quadratmeter großen Grundstück errichtet wird und etwa 6500 Quadratmeter Geschossfläche umfasst. Der bestehende Platzbedarf wurde mit 27 Klassenzimmern und sieben Gruppenräumen angegeben. Die durch den Umzug im Bestandsgebäude frei werdenden Räume sollen künftig von den Kunstklassen genutzt werden.

Beheizt wird die neue Schule mit Fernwärme. Eine Photovoltaik-Anlage auf den Dächern erzeugt darüber hinaus Strom für den Eigenverbrauch.

Wie die spätere technische Ausstattung in den Klassenzimmern aussehen wird, darüber informierte Oberstudienrat Michael Schmid die Sitzungsteilnehmer. Schmid ist Systembetreuer der FOS/BOS und zeigte sich sehr dankbar dafür, „dass wir unser Wissen in den Umsetzungsprozess einfließen lassen können“. Kreidetafeln gehören in der Schule längst der Vergangenheit an. Sie werden auch im Neubau ersetzt durch digitale Medientafeln mit Anschlüssen für sämtliche Endgeräte.

Ich bin überzeugt, dass es eine gute Lösung wird

Systembetreuer Michael Schmid

Darüber hinaus bieten eine Dokumentenkamera und externe Monitore genügend Raum für Flexibilität bei der Unterrichtsgestaltung. „Ich bin überzeugt, dass es eine gute Lösung wird“, sagte Schmid. Man wolle der Kollegenschaft Voraussetzungen anbieten, „die jeden mitnehmen“.

Der Vereinheitlichungsprozess bei der technischen Ausstattung, der dem Systembetreuer vorschwebt, geht weit über den Bereich der FOS/BOS hinaus. Schmid wünscht sich, dass langfristig an allen 23 Standorten, an denen der Landkreis als Sachaufwandsträger für Schulen zuständig ist, eine möglichst einheitliche Ausstattung für die Unterrichtsgestaltung vorhanden ist.

Ehemaliger Oberaudorfer Bürgermeister von Vortrag angetan

Der ehemalige Oberaudorfer Bürgermeister Hubert Wildgruber (CSU) zeigte sich von derlei Gedankengut angetan und dankte ihm für seinen Vortrag. „Jetzt kann ich mir darunter was vorstellen.“ Dass die angestrebte Innovation bei der technischen Ausrüstung ein staatliches Investitionsvolumen beansprucht, daran ließ Schmid keinen Zweifel. „Wir reden von knapp 1000 Klassenzimmern“, informierte er die Gremiumsmitglieder über den vorhandenen Bedarf.

„Wir wollen unsere Schulen so aufstellen, dass sie zukunftsfähig sind“, gab Landrat Otto Lederer als oberstes Ziel des Landkreises aus. Es gebe Millionenpakete an Förderungen. Der Landkreis werde sich bemühen, dass er von diesen Mitteln optimal profitieren könne.

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