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Kriegsgefahr in Europa: So ist die Lage in Volovec

„Natürlich haben wir Angst, dass es losgehen könnte“: Zittern in Bad Endorfs ukrainischer Partnerstadt

Partnerstadt von Bad Endorf: Volovec liegt in den Transkarpatien. Die Stadt hat rund 5000 Einwohner.
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Partnerstadt von Bad Endorf: Volovec liegt in den Transkarpatien. Die Stadt hat rund 5000 Einwohner.

Bad Endorf und das ukrainische Volovec verbindet eine enge Partnerschaft. Partnerschaftsbeauftragte Nelina Zhogno und Manfred Jäger, der Ehrenvorsitzende des Vereins zur Förderung der Partnerschaft mit der Gemeinde Volovec, geben einen Einblick in die bedrückende Lage vor Ort.

Bad Endorf/ Volovec – „Die Lage im Osten eskaliert seit Langem“, berichtet Zhogno. Erst in der vergangenen Woche habe sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an die ukrainischen Bürger gewandt. „Er sagte, dass das Einzige, was die Ukrainer wissen müssten, sei, dass die Lage im Osten ‚unter Kontrolle‘ sei und dass einige Länder ihre Diplomaten aus der Ukraine exportierten, ‚bedeutet keine unvermeidliche Eskalation‘“, so Zhogno.

Eine Prognose ist schwierig

Sie findet, es schwierig eine politische Prognose für die Ukraine abzugeben. Zuletzt hatte Selenskyj gesagt, es werde keinen Krieg geben. Die Bedenken sind dadurch in der Bevölkerung aber nicht zerstreut.

„Das Wort ‚Krieg‘ klingt für alle Menschen beängstigend und bedrohlich. Natürlich haben wir Angst, dass es losgehen könnte“, antwortet die Partnerschaftsbeauftragte.

Sie hofft, dass es nicht so weit kommen wird. Denn ein Krieg, da ist sich Zhogno sicher, habe unvorhersehbare Folgen und werde sicher nicht nur die Ukraine betreffen.

„Wir setzen große Hoffnungen auf die internationale Unterstützung und eine diplomatische Lösung dieses Problems“, hofft Zhogno.

Kritische wirtschaftliche Lage

Manfred Jäger war erst im Dezember in der Ukraine. Neben vielen anderen Dingen sprach Jäger auch mit den Menschen vor Ort über die Gefahren eines Krieges. „Die Äußerungen hierzu beschrieben eher die bedrückende wirtschaftliche Situation bedingt durch die Situation im Osten des Landes“, so Jäger. „Die Lebenshaltungskosten explodieren, eine sogenannte Kriegsabgabe belastet die Einkommen und Binnenflüchtlinge aus dem Osten befördern die ohnehin schon hohe Arbeitslosigkeit. Eine klare Aussage wie sie sich die Zukunft vorstellen, ist scheinbar schwierig zu formulieren.“

Die Distanz zu der russischen Grenze merke man in Volovec. „Die Menschen hier in den Karpaten tendieren eher zu den westlichen Nachbarn, verstehen aber auch, dass sich die Menschen im Osten des Landes, eher dem russischen Nachbarn verbunden fühlen“, erklärt Jäger. Denn der Konflikt wird nicht nur auf der Basis von politischen Einstellungen gefochten, sondern auch vor realen wirtschaftlichen Abhängigkeiten. „Es arbeiten auch von hier Menschen in Russland, da sie gutes Geld verdienen“, so Jäger.

Als Ehrenvorsitzender des Partnerschaftsvereins, der seit 2003 die Freundschaft in die Region pflegt, spürt er sehr gut die Stimmung bei vielen befreundeten Familien.

Auch die Partnerschaft der Marktgemeinde Bad Endorf mit Volovec ist für die Menschen in Transkarpatien in dieser Zeit besonders wichtig. Das Gefühl nicht ganz allein gelassen zu sein, sondern Freunde zu haben, die ihnen beistehen, wird als wichtig beschrieben.

Seit 1992 wird die Region mit humanitärer Hilfe unterstützt, dies hat eine hohe Wertschätzung und Dankbarkeit entwickeln lassen. Eine Freundschaft die sich durch die derzeitige Lage nicht stoppen lässt, so Jäger.

Austausch ist auch heuer geplant

„Auch in diesem Jahr sind wieder kultureller und jugendlicher Austausch geplant. Die erneuerte Partnerschaft wird ebenfalls in Volovec und Bad Endorf mit Delegationsbesuchen durchgeführt.“

Nelina Zhogno, Partnerschaftsbeauftragte und Manfred Jäger, der Ehrenvorsitzende des Vereins.

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