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Nach 85. Geburtstag

Ehrenschützenmeister, Kunststoff-Prüfer, Familien-Mensch: Trauer um Josef Fleidl in der Region

Josef Fleidl
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Josef Fleidl

Die Osterkerze brannte beim Seelengottesdienst in der Pfarrkirche für den plötzlich verstorbenen Josef Fleidl, der erst vor ein paar Monaten seinen 85. Geburtstag mit seiner Familie und vielen Freunden und Bekannten bei guter Gesundheit feiern konnte.

Griesstätt – Pfarrvikar Georg Böckl-Bichler schaute zurück auf den Lebensweg des begeisterten Schützen. Geboren wurde der Verstorbene in Kettenham bei Griesstätt, wo er auch mit seiner Schwester und seinem Bruder bei der Mutter und Oma aufwuchs. Seinen Vater Franz lernte er erst nach dessen Heimkehr am 8. Dezember 1948 nach Kriegsdienst und Gefangenschaft kennen.

Nach dem Volksschulbesuch in Griesstätt konnte der Verstorbene bei der damaligen Firma Auerhammer eine Lehre als Maschinenbauer absolvieren. Nach Ableistung des Wehrdienstes im Dezember 1961 nahm der Verstorbene eine Anstellung bei der Firma ALPMA in Rott a. Inn an. Nach erfolgreicher Ablegung der Meisterprüfung im Mechaniker-Handwerk wechselte er im September 1968 zur Firma ALKOR-Oerlikon, heute RKW, in Wasserburg. Bald wurde er dort als Leiter der Ausbildungsabteilung berufen. In dieser Tätigkeit durfte er in der Zeit bis zu seinem Ruhestand im September 1999 etwa 150 Lehrlinge in den Berufen Verfahrensmechaniker für Kunststoff- und Kautschuktechnik und Industriemechaniker fachmännisch mit Rat und Tat begleiten und ausbilden. Bei der Industrie- und Handelskammer war der Verstorbene von 1978 bis 2018 regelmäßig als Prüfer bei den Zwischen- und Abschlussprüfungen in der Fachrichtung Kunststoff tätig. Ausgleich von der Arbeit fand der Verstorbene bei seiner Leidenschaft, dem Schießsport. Als aktives Mitglied und guter Schütze bei der Griesstätter Schützengesellschaft vertrat er den Verein auch bei den Rundenwettkampfschießen. Bevor er 1967 das Amt des Ersten Schützenmeisters übernahm, war er bereits seit 1964 Vereinskassier. In seiner 22-jährigen Amtszeit als Schützenmeister gab es viele Höhepunkte in der Geschichte der Schützengesellschaft, wozu auch die Gründung der Böllerschützen-Gruppe und der Bau der Kleinkaliber-Schießanlage gehören. Bei der Einweihungsfeier der neuen Schießanlage im Jahre 1991 wurde Josef Fleidl auf Grund seiner vielen Verdienste für die Schützengesellschaft zum Ehrenschützenmeister ernannt.

Zeit nahm sich der Verstorbene auch für ehrenamtliche Tätigkeiten im Schützengau Wasserburg/ Haag, so der Geistliche. Bereits in den 1970er-Jahren war er viele Jahre als Schützenmeister-Vertreter im Gauausschuss. Viele Vereine besuchte er von 1994 bis 2000 als Zweiter Gaukassier und dann anschließend bis 2006 als Dritter Gauschützenmeister zur Ehrung von verdienten Mitgliedern. Für seine Verdienste um den Schützengau wurde Josef Fleidl im April 2018 zum Gauehrenmitglied ernannt. Sehr aktiv war der Verstorbene auch beim Griesstätter Krieger- und Reservistenverein, dem er bereits seit 1960 angehörte und von 1999 bis 2008 das Amt des Zweiten Vorstandes ausübte. Bei vielen Beerdigungen sprach er in dieser Zeit den Nachruf für die verstorbenen Vereinsmitglieder und legte für den Verein am Grab den Kranz nieder. In seine Amtszeit fielen auch im Jahr 2006 die 140-Jahr-Feier des Vereins mit Gebietstreffen, sowie die Vereidigungsfeier von Bundeswehr-Rekruten aus Brannenburg im Jahr 2007. Viel Arbeit machte sich der Sepp mit der „Übersetzung“ der Vereinschronik des Krieger- und Reservistenvereins von den Jahren 1866 bis 1954 von der „deutschen“ in die jetzige Schreibweise. Für seine langjährigen Verdienste für den Krieger- und Reservistenverein wurde der Verstorbene auch hier zum Ehrenmitglied ernannt. Als Erster hatte der Verstorbene gemeinsam mit seinen Eltern in der damals ersten Griesstätter Siedlung, der „Max-Stoll-Siedlung“ ein Wohnhaus errichtet. Begonnen wurde mit dem Bau 1961, der gemeinsame Einzug erfolgte im Dezember 1962. Mit viel Eigenleistung baute er dann seine eigene Wohnung aus und zog dort nach der Eheschließung mit seiner Frau Maria im Mai 1969 ein. Bald durften sie glückliche Eltern von zwei Kindern, von Martin und Bettina, sein. Von ihrer schweren Erkrankung wurde die Ehefrau und Mutter im Jahre 2001 durch den Tod erlöst. Viel Freude bereiteten dem Verstorbenen seine drei Enkelkinder, mit denen er gerne zusammen war und Ausflüge unternahm.

Nach dem vom Kirchenchor unter Leitung von Georg Opielka musikalisch und gesanglich gestalteten Gottesdienst begleitete eine große Trauergemeinde den Verstorbenen auf seinem letzten Erdenweg. Nach den Gebeten am Grab von Pfarrvikar Böckl-Bichler würdigte Schussmeister Ludwig Bürger für die Schützengesellschaft und den Böllerschützen die Verdienste des Verstorbenen. Zur letzten Ehre ertönten Böllerschüsse. Dank und Anerkennung sprach dem Verstorbenen am offenen Grab für seine Verbundenheit auch Zweiter Gauschützenmeister Lorenz Bodmaier aus und legte ebenfalls eine Blumenschale am Grab ab. Ein Kranzgebinde als Zeichen des Dankes legte Josef Polatzky für den Krieger- und Reservistenverein nach ehrenden und dankenden Worten für das Ehrenmitglied nieder. Würdig umrahmt wurde die Beerdigung von der Griesstätter Musikkapelle.

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