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Öffentliche Trauerfeier am 22. August

Aiblinger Hotel-Ikone und Kiwanis-Gründer tot: Große Trauer um verstorbenen Franz Antretter-Oswald

Der Tod von Franz Antretter-Oswald, auf dem Bild etwa 40 Jahre alt, sorgt für große Trauer.
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Der Tod von Franz Antretter-Oswald, auf dem Bild etwa 40 Jahre alt, sorgt für große Trauer.

Ob als liebevoller Familienmensch oder „wahrer Freund“: Der Tod von Franz Antretter-Oswald sorgt für große Trauer. Warum sein Wirken weit über die „Ludwigsbad-Dynastie“ hinausgeht und wie es ihm kurz vor seinem Tod ergangen ist.

Bad Aibling – „Er hat immer geholfen, wo es nur ging“, sagt Christopher Antretter-Oswald und erinnert sich an seinen Vater. Und auch wenn Franz Antretter-Oswald nie den Weg ins Rampenlicht gesucht hat, ist sein Name in Bad Aibling und über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Der gebürtige Bad Aiblinger ist nicht nur vielen Menschen vom ehemaligen Kurhotel Ludwigsbad bekannt. Sein Name ist auch eng mit dem sozialen Engagement im ganzen Mangfalltal verbunden. Nun ist der Familienmensch Franz Antretter-Oswald im Alter von 67 Jahren überraschend gestorben.

Gegenüber dem OVB erzählt Sohn Christopher, dass Franz Antretter-Oswald stets gerne im Hintergrund blieb. „Es war nie seins, in der ersten Reihe zu stehen.“ Dennoch sei er einer gewesen, der überall angepackt hat, der sich für nichts zu schade war. Gerade weil er sich nicht gerne in den Vordergrund drängte, fand seine Beerdigung kürzlich im engsten familiären Kreis statt. „Als sein Vater 1985 auf dem Aiblinger Friedhof beerdigt wurde, kamen 2000 Menschen – so etwas wollte mein Vater nicht“, berichtet der 38-jährige Sohn. Franz Antretter-Oswald starb am 25. Juni, nachdem er wenige Tage zuvor aufgrund der Folgen einer Krebserkrankung ins Krankenhaus gebracht werden musste.

„Letzter Hinterbliebener der ‚Dynastie Ludwigsbad‘“

Am 20. Juni 1957 kam Franz Antretter-Oswald in Bad Aibling auf die Welt. Dort besuchte er die ersten Jahre auch die Schule, ehe er auf ein Sportgymnasium in Garmisch wechselte. Nach der Mittleren Reife absolvierte der sportbegeisterte Aiblinger eine Ausbildung zum Koch und leistete anschließend seinen Wehrdienst bei den ehemaligen Brannenburger Gebirgspionieren. Danach sammelte er berufliche Erfahrungen in einem Hotel am Bodensee.

1985 führte sein Weg dann zurück nach Bad Aibling. Als sein Vater an Krebs starb, übernahm Franz Antretter-Oswald noch im selben Jahr die Geschäftsführung des Hotels Ludwigbad. Das ehemalige Kurhotel war das erste Moorheilbad Bayerns und das erste salinische Moorheilbad überhaupt, welches bereits 1845 gegründet wurde. Die Familie Antretter übernahm das Ludwigsbad 1936 von der Stadt Bad Aibling. Unter der Führung der Familie erlebte das Hotel einen Aufschwung, an dem auch Franz Antretter-Oswald seinen Anteil hatte.

„Franz Antretter-Oswald war Sohn, Erbe und der letzte Hinterbliebene der ‚Dynastie Ludwigsbad‘“, betont deshalb auch Bad Aiblings Bürgermeister Stephan Schlier gegenüber dem OVB. Das Ludwigsbad sei in den 90er-Jahren „das Hotel schlechthin zwischen München und Salzburg“ gewesen. Die Stadt Bad Aibling bedauere bis heute, dass die Aiblinger Institution trotz aller Rettungsversuche der Gesundheitsreform zum Opfer gefallen sei. Die guten Erinnerungen, die das Ludwigsbad in der Bad Aiblinger Bevölkerung hinterlassen hat, gelte es zu bewahren und in Ehren zu halten. „Herr Antretter-Oswald war ein sehr angenehmer, aufgeschlossener und sympathischer Mensch“, so Schlier. Die Stadt Bad Aibling trauert um ihn und spricht allen Angehörigen in dieser schweren Zeit ihr aufrichtiges Beileid und Mitgefühl aus.

Folgenschwerer Schlittschuh-Unfall

Doch seine persönliche zehnjährige Zeit als Geschäftsführer des historischen Hotels wurde durch einen Unfall beim Schlittschuhlaufen überschattet. „Am zweiten Weihnachtsfeiertag 1993 brach er sich das Bein – ab dem Zeitpunkt musste er nach und nach gesundheitlich abbauen“, sagt Sohn Christopher. Er erinnert sich an eine schwere Zeit, in der er täglich nach der Schule „den Papa im Krankenhaus besuchte“. Denn der Knochenbruch sorgte für eine Infektion der Wunde. Und so musste Franz Antretter-Oswald über Jahre hinweg eine große Leidenszeit in Krankenhäusern verbringen. „In München haben sie durch 27 Operationen dann verhindern können, dass der Unterschenkel abstirbt.“

Doch so richtig konnte er sich gesundheitlich auch danach nicht mehr erholen, berichtet seine Familie. „Das war schon schlimm die ersten Jahre“, erinnert sich Sohn Christopher. Irgendwie habe sich sein Vater aber dennoch wieder berappelt und immer geholfen, wenn es möglich war, „egal wie schlecht es ihm ging“. Und sein Engagement zeigte er auch auf politischer und gesellschaftlicher Ebene. Während er lange bei der CSU aktiv war und später als Parteifreier sogar als Bürgermeisterkandidat im Gespräch war, übernahm er vor allem auch in sozialer Hinsicht Verantwortung. So gehörte er im August 1988 zu den Gründungsmitgliedern des Kiwanis Club Bad Aibling. Der Verein wurde gegründet, um sich für Kinder und Jugendliche im Mangfalltal einzusetzen und entsprechende Projekte zu unterstützen.

„Ein einziger Mensch fehlt und die ganze Welt ist leer“

Privat, so berichten die Kinder, war Antretter-Oswald ein überaus liebevoller Familienvater und ein sportbegeisterter Skiläufer und Bergwanderer. Auch die Jagd hatte es ihm angetan. Neben Ehefrau Margot hinterlässt er drei Kinder und zwei Enkelkinder. Zeit mit diesen zu verbringen sei für den Rentner wöchentlich das „absolute Highlight“ gewesen. Um so überraschter war die ganze Familie, als bei ihm kürzlich Krebs diagnostiziert wurde. „Es war in letzter Zeit ziemlich stabil, deshalb kam das schon überraschend“, so sein Sohn.

Welchen Stellenwert Franz Antretter-Oswald für sein Umfeld hatte, zeigt ein Satz in der Sterbeanzeige seiner Familie: „Ein einziger Mensch fehlt und die ganze Welt ist leer.“ Darin nehmen seine Angehörigen Abschied vom „über alles geliebten Ehemann, Papa, Opa, Onkel, Schwiegervater und Schwager“.

Trauerfeier am 22. August

Er hinterlässt nicht nur in Bad Aibling tiefe Spuren. Ein stets enger Freund von Franz Antretter-Oswald war Bertin Meierin, bekannt von „Meierin Optik“ am Aiblinger Mairenplatz. Er erzählt dem OVB, wie er Antretter-Oswald über die eigenen Kinder vor 35 Jahren kennengelernt hat. „Man trifft selten einen Menschen, mit dem man ein so ehrliches und offenes Gespräch führen kann, wie mit ihm“, erinnert sich Meierin. Er bezeichnet den Verstorbenen als einen „wahren Freund“, von denen man im Leben nur wenigen begegne. Auch deshalb ist es Meierin besonders wichtig, dass nun auch noch die Öffentlichkeit von der bekannten Aiblinger Persönlichkeit Abschied nehmen kann.

Hierzu findet am Donnerstag, 22. August, um 19 Uhr in der Kirche St. Sebastian (Sebastianikirche) in Bad Aibling eine Messe statt, zu der alle, die sich von Franz Antretter-Oswald verabschieden wollen, eingeladen sind.

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