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Reinhart entstammte einer Musikdynastie

Der 1932 in München geborene, war fast zeitlebens in Reitmehring heimisch. Er entstammte einer wahren Musikdynastie aus dem Wasserburger Raum. Schon sein Vater Vitus war weit um als versierter Musiker bekannt. Bei der Wiedergründung der Stadtkapelle 1953 waren Vater Vitus und Sohn Erich Reinhart, damals mit dem Tenorhorn, mit dabei. Seit dieser Zeit war er der Stadtkapelle treu geblieben. Sein erlerntes Musikinstrumentarium wuchs im Laufe seines langen Musikerlebens zu einem fast kleinen Musikalienladen an. Er konnte unter anderem Klavier spielen, beherrschte die Trompete und die Geige und spielte über viele Jahre bei der konzertanten Blasmusik in der Stadtkapelle das Fagott. Mit diesem Instrumente pflegte er auch die Kammermusik. Gerne in einer familiären Besetzung, bei der dann sein Bruder mit der Klarinette und sein Neffe mit dem Waldhorn mitspielten.

Eine besondere Liebe pflegte er zur Kirchenmusik, mit der ihn eine tiefe Zuneigung verband. Erich Reinhart war mit seinem vielfachen musikalischen Können und Wissen ein Lexikon der Musik. In angenehmer Zurückhaltung war es ihm jedoch nie wichtig, dieses nach außen zu tragen. Mit seinem verlässlichen Können und seiner Musikalität war er eine wichtige Stütze im Orchester der Stadtkapelle. Dabei war er als ein zuhörender, Rat wissender und angenehmer Musikkamerad beliebt und respektiert. Weiterhin zeichnete er sich in der Stadtkapelle durch eine langjährige und engagierte Vereinsarbeit in unterschiedlichen Ämtern aus, die er ganz den Werten der Stadtkapelle widmete. Sein Wissen in finanzrechtlichen Dingen war für die Gründung eines Fördervereins ein Garant für klare rechtliche Verhältnisse.

Viele Auszeichnungen

Für die Kassenverwalter der Stadtkapelle stand er immer als Ratgeber und Helfer zur Verfügung. 2005 erhielt Erich Reinhart von der Bundesvereinigung deutscher Blasmusikverbände für seine langjährigen Jahre ehrenamtliche Tätigkeit die Ehrennadel in Gold. Zugleich ernannte ihn die Stadtkapelle zum Ehrenmitglied.

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Seine Ehefrau Rosl und die ganze Familie mit den Enkelkindern waren ihm mit viel Vertrauen und Zuneigung eine Kraftquelle bei allen diesen Aktivitäten. Gerne war er mit ihnen auf Reisen unterwegs, nicht nur in den nahen Bergen oder mit dem Fahrrad und seinen Geschwistern. Sein weltoffenes Interesse zog ihn in fernere Länder und es war ihm dabei wichtig, sich in der jeweiligen Landessprache zumindest mit Grundbegriffen verständlich machen zu können. Seine Englischkenntnisse frischte er deshalb mit 70 Jahren noch einmal bei einem entsprechenden Kurs auf. In den letzten Jahren musste es Erich Reinhart musikalisch ruhiger angehen lassen, ohne dass er damit den Kontakt zur Stadtkapelle verlor. Und sei es nur für einen kurzen Ratsch in der Pause eines Konzertes.

„Wir verlieren eine Persönlichkeit, einen guten Freund und feinen Menschen“

Vor knapp zwei Jahren konnte ihm „seine“ Stadtkapelle mit einem kleinen Ständchen im Garten noch alles Gute zum 90. Geburtstag wünschen. Sowohl in der Kirche, wie auf dem Friedhof verabschiedete sich eine große Trauergemeinde von ihm, musikalisch begleitet von der Stadtkapelle. Für die Stadtkapelle sprach ihr Erster Vorsitzende Markus Obergehrer: „Wir verlieren mit Erich Reinhart eine Persönlichkeit, einen guten Freund und feinen Menschen“. Auf Wunsch der Familie spielte ein Blechbläserquintett unter der Leitung von Martin Zwiefelhofer einfühlsam das Lied „s’ist Feierabend“. „Der Erich wäre von der Musik wohl begeistert gewesen“, sagte jemand aus der Familie zur musikalischen Gestaltung der Trauerfeier.