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Benefiz-Party am 26. August

Nachbarschaftshilfe Kolbermoor in Personalnot: Warum der Verein dringend Unterstützung sucht

Vereins-Vorsitzender Nikolaus Kannengießer vor dem neuen Eingang.
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Vereins-Vorsitzender Nikolaus Kannengießer vor dem Eingang im neuen Domizil des Vereins in der einstigen St.-Anna-Apotheke an der Bahnhofsstraße.

Zur Benefiz-Party für die Nachbarschaftshilfe lädt die Kolbermoorer „Partygang“ am Freitag, 26. August, ab 18 Uhr, ins Abendbistro „Grammophon“ ein. Auch damit soll betagten und kranken Menschen geholfen werden. Nikolaus Kannengießer setzt sich nicht nur ans Schlagzeug, sondern managt als Vereinsvorsitzender auch die vielfältige Arbeit des Vereins vor.

Kolbermoor – 35 Jahre lang war er als Pflegedienstleiter und Heimleiter für das „Seniorenwohnen Küpferling“ des BRK Rosenheim zuständig. Mit 71 Jahren geht er seiner Berufung nun ehrenamtlich nach.

Als Vorsitzender der Kolbermoorer Nachbarschaftshilfe managt er mit einem Team aus Vereinsmitgliedern, ehrenamtlichen Helfern und Pflegekräften die Versorgung von 94 Senioren in der Stadt.

Neues Domizil an der Bahnhofsstraße

Vor wenigen Wochen hat der Verein sein neues Domizil in der einstigen St.-Anna-Apotheke an der Bahnhofstraße bezogen. Hier ist nun alles unter einem Dach, ausreichend Platz für Büros, Beratungen und Treffen. „Falls wir größere Räume benötigen wie beispielsweise für das Gedächtnistraining, das immer am ersten Mittwoch im Monat stattfindet, können wir Räume im Bahnhof nutzen“, so Kannengießer.

Pflegedienst sucht dringend Fachkräfte

Dass die Nachbarschaftshilfe jetzt an der Bahnhofstraße 16 zu finden ist, ist unübersehbar. In hellblauen Lettern prangt der Name von der Fassade. Auch die „Einsatzfahrzeuge“ des Pflegedienstes sind für alle sichtbar. An der Personalsituation hat aber auch diese gute Adresse nichts geändert. „Wir suchen händeringend nach Verstärkung, denn wir sind nicht mehr in der Lage, alle Klienten aufzunehmen, die nachfragen“, beschreibt Kannengießer die Situation.

Acht Pflege- und Betreuungskräfte sind für die Nachbarschaftshilfe aktuell unterwegs. „Ich würde sofort drei weitere Mitarbeiter einstellen“, wirbt der Vereinsvorsitzende um Unterstützung. Doch die Nachbarschaftshilfe ist weitaus mehr als ein ambulanter Pflegedienst. Nach der Hochphase der Corona-Pandemie und mit den neuen Räumen können nun alle Angebote wieder vom Telefon in die Präsenz wechseln.

Dazu gehören in der „demenzfreundlichen Stadt“ auch die Beratung und Entlastung von Angehörigen von Menschen mit Demenz. Die Beratungen finden nach telefonischer Terminvereinbarung immer mittwochs statt. Angeboten werden aber auch Gruppengespräche für Familien und einmal im Monat ein Treffen pflegender Angehöriger. Zudem bietet die Nachbarschaftshilfe eine stundenweise Entlastung durch eine ausgebildete Demenzhelferin an. „Auch Vorträge und Seminare der Alzheimergesellschaft sind wieder geplant“, kündigt der Vorsitzende an.

Bei allen Angeboten ist es das Ziel, die Lebensqualität älterer Menschen zu verbessern und sie vor der Isolation zu schützen. „Gerade Menschen, die noch in der Lage sind, sich mithilfe des Pflegedienstes in den eigenen vier Wänden selbst zu versorgen, leiden oft unter Vereinsamung“, weiß Kannengießer. Deshalb bietet die Nachbarschafthilfe auch einen Besuchsdienst an, bei dem Menschen ihre Zeit und mit ihr ein Lächeln verschenken. „Sei es ein Gespräch oder ein Spaziergang – Besuche bringen einen Termin ins Leben der Senioren, auf den sie sich freuen, und mit dem wir sie vor der Einsamkeit bewahren.“

Tag der offenen Tür am 8. Oktober

Auch in diesem Bereich würde sich der Verein über Verstärkung freuen: „Neue Mitstreiter werden immer gesucht. Wer sich angesprochen fühlt, und ein wenig von seiner Zeit abgeben will, kann sich jederzeit melden.“ Immer mehr Menschen wünschen sich, in ihren eigenen vier Wänden alt werden zu dürfen. Doch die familiären Strukturen haben sich gewandelt. „Und so ist es die größte Not der Senioren, wenn sie im Alltag nicht mehr alles allein bewältigen können“, beschreibt Kannengießer. Deshalb bietet die Nachbarschaftshilfe auch Beratungen für das Wohnen zu Hause an. „Es gibt viele Fördermöglichkeiten für die barrierefreie Umgestaltung der Wohnung. Unsere Mitarbeiter klären auf und helfen bei der Antragstellung.“ Doch nicht nur das.

Die Nachbarschaftshilfe reicht den Menschen in vielen Bereichen ihre „helfende Hand“. Wo Unterstützung erforderlich ist, ob ein Mittagessen, eine hauswirtschaftliche Hilfe oder eine Pflegeberatung gebraucht werden, lässt sich bei präventiven Hausbesuchen erkennen. Wer sich beraten lassen möchte, kann unter der 0 80 31/9 34 00 oder per E-Mail an nachbarschaftshilfe-kolbermoor@t-online.de einen Termin oder einen Besuch vereinbaren. Ihre neuen Räume und ihre Angebote stellt die Nachbarschaftshilfe übrigens am Samstag, 8. Oktober, von 12 bis 17 Uhr bei einem Tag der offenen Tür vor.

Das Trio Kannengießer spielt als „Partygang“ am Freitag beim Wiesn-Anstich im „Grammophon“

Die Arbeit der Nachbarschaftshilfe ruht auf zwei Säulen: dem professionellen Pflegedienst und den ehrenamtlichen Angeboten. „Um ehrenamtlich auch jenen zu helfen, die noch keinen Pflegegrad haben, aber trotzdem Hilfe brauchen, sind wir immer auf Spenden angewiesen“, verdeutlicht der Vereinsvorsitzende. Nik Kannengießer lässt es nicht bei einem Aufruf. Er setzt sich auch selbst ans Schlagzeug und lädt gemeinsam mit seinem Bruder Dieter zum wiederholten Mal zum Benefizkonzert ein.

Nik Kannengießer ( von rechts) ist nicht nur in der „Partygang“ musikalisch, sondern als Vorsitzender der Nachbarschaftshilfe auch ehrenamtlich unterwegs. Mit seiner Tochter Sarah und seinem Bruder Dieter lädt er nun zur Benefiz-Party für die betagten Kolbermoorer ein.

„Wir musizieren seit 45 Jahren zusammen, sind ein eingespieltes Team“, kündigt er die familiäre „Partygang“ an, die am Freitag, ab 18 Uhr, im Abendbistro „Grammophon“ zu erleben ist. „Wir spielen wieder ohne Gage und würden uns über Spenden für die Nachbarschaftshilfe freuen“, so Kannengießer. Gassenhauer von der Spider Murphy Gang sind ebenso im Repertoire der „Partygang“ wie Partyhits von Josh, Andreas Gabalier oder Justin Wellington. Niks Tochter Sarah ist als Sängerin dabei und sorgt mit Titeln wie „Highway to Hell“ oder „Simply the best“ für Stimmung. Reservierungen sind unter 0 80 31/9 61 54 oder per E-Mail unter info@bistro Grammophon erwünscht.

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