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Konsequenzen gezogen

Nach erbitterten Protesten: Post stellt Zusatzpersonal für Stephanskirchen ein

Postbote bei der Arbeit - in Stephanskirchen derzeit ein seltenes Bild.
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Postbote bei der Arbeit - in Stephanskirchen derzeit ein seltenes Bild.

Nicht zugestellte Fußball-Karten und Traueranzeigen, um Wochen verspätete Rechnungen, ein tagelang nicht besetztes Verteilzentrum – irgendwann protestierten die Stephanskirchner laut gegen den Post-Service. Die Konsequenz: Zusätzliches Personal.

Stephanskirchen – „Wir können Unregelmäßigkeiten nicht gänzlich ausschließen“, „Infektionswelle“, „Verzögerung in den Betriebsabläufen“. Diese Formulierungen finden sich unter anderem in einer Presseerklärung der Post auf unsere Nachfrage, was denn bitte mit der Postzustellung in Stephanskirchen los sei. Kurzgefasst: Es fallen viele Mitarbeiter aus.

„Aufgrund unserer vorausschauenden Notfall- und Pandemieplanung sind die Auswirkungen für unsere Kunden jedoch eher gering“, schreibt Sonja Radojicic, zuständig für die Kommunikation im Süden Deutschlands. Das mögen einige anders sehen. Etwa Josef Gantner, der durch verspätete Briefe einen mehrstelligen Betrag beim Skonto verlor. Oder Christine Leuthe, die nicht bei der Champions-League dabei war. Oder Sepp Jagersberger und seine Frau, die den Gottesdienst mit Reinhard Kardinal Marx verpassten, weil die Einladung vier Tage später kam. Oder die Frau, deren Zusatzversicherung nicht zahlt, weil sie einen original Heil- und Kostenplan nicht bekommt. Die empfinden den Schaden durchaus als deutlich, nicht als gering.

Und haben eigentlich keine Chance, sich zu wehren. Ja, sie können sich an die Bundesnetzagentur wenden, sich dort beschweren. Wenn sich die Beschwerden häufen, stellt die Bundesnetzagentur Nachforschungen an. Und sie können einen Nachforschungsantrag stellen – da muss man aber wissen, dass ein Brief unterwegs ist. So wie Sepp Jagersberger, der von einer Traueranzeige wusste, die am 30. August zur Post ging. Erhalten hat er sie immer noch nicht.

Leider erfolge die Zustellung in und um Stephanskirchen derzeit nicht in der Qualität, wie es „unsere Kundinnen und Kunden gewohnt sind. Der Grund dafür sei ein deutlich erhöhter Krankenstand. Aus den genannten Gründen heraus, könne es leider punktuell zu Verzögerungen in der Post- und Paketauslieferung kommen, so Sonja Radojicic. Punktuell gilt vielleicht für die Post. Die Stephanskirchner, Pruttinger und Riederinger, deren Post im Verteilzentrum Stephanskirchen liegt, sehen „punktuell“ vielleicht anders, aber nicht flächendeckend von Leonhardspfunzen bis zum Simssee. Und auch nicht über Monate hinweg.

Die Post ist per „Post-Universaldienstleistungsverordnung„ verpflichtet, montags bis samstags mindestens einmal täglich Post zuzustellen. Josef Gantner bekommt seit Mitte Juli bestenfalls einmal die Woche Post. Bei Sepp Jagersberger kommt die Zeitschrift immer mindestens zwei Tage zu spät. Ihm reicht es langsam. „Die Ausreden der Post wegen Krankheitsausfällen oder Personalmangel eine pünktliche Zustellung nicht zu ermöglichen, kann ich für eine bis zwei Wochen akzeptieren, aber nicht für mehrere Wochen. Hier scheint es am Management in den höheren Ebenen zu liegen.“

Sonja Radojicic sagt für Stephanskirchen, dass die Post für Stephanskirchen weitere Kräfte eingestellt habe, versuche, den Berg im Verteilzentrum möglichst schnell ab- und auszutragen.

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