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Nach der Schließung

Nah-und-gut-Lebensmittelladen in Höslwang geschlossen - und ins Ahrtal transportiert

Nadine und Stephan Summerer (oben auf dem Lastwagen) mit einigen Helfern beim Beladen des Lkw, der das Inventar des Ladens ins Ahrtal bringt. Dort wird ein Nahversorger mit dem Inventar aus dem Höslwanger Laden bestückt.
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Nadine und Stephan Summerer (oben auf dem Lastwagen) mit einigen Helfern beim Beladen des Lkw, der das Inventar des Ladens ins Ahrtal bringt. Dort wird ein Nahversorger mit dem Inventar aus dem Höslwanger Laden bestückt.

Ende letzter Woche war es soweit: Der Nah-und-gut-Lebensmittelladen in Höslwang wurde komplett leer geräumt. Doch was „aus wirtschaftlicher Sicht unvereinbar“ war, so Ladenbetreiber und Bäckermeister Stephan Summerer aus Gollenshausen, kommt einem guten Zweck zugute.

Höslwang – Die Organisation „Bayernfreunde mit Herz“ aus der Mühldorfer Region hat sich in einem großen Konvoi mit der Ladeneinrichtung mit auf den Weg in die Eifel gemacht. Es sind die Überbleibsel des Nah-und-gut-Lebensmittelladens aus Höslwang. Denn im Ahrtal soll der Laden wieder aufgebaut werden. Schon Ende August hatte Summerer den Schritt, den Laden nicht weiter zu betreiben, seinen Kunden angekündigt. Trotz Corona sei durch die Vermieter investiert worden, der Umsatz habe sich zwar etwas verbessert, aber das erhoffte Ziel sei ausgeblieben, berichtet der Bäckermeister.

Bis dato habe sich kein Nachfolger gefunden, auch sei kein Übernahmeangebot samt Inventar eingegangen. So entschied sich Summerer mit Ehefrau Nadine und seinem Team dafür, die Einrichtung an ein gemeinnütziges Projekt in der Eifel zu spenden.

Inventar aus dem Chiemgau

Über einen Tiefbauunternehmer, der mit seiner Frau am Chiemsee im Sommer zu Besuch war, erfuhr er, dass dieser in der Eifel ein ehemaliges Raiffeisengebäude gekauft hatte. Dort sollen neue Läden einen neuen Standort bekommen. Ein Friseur – das Inventar stammt ebenfalls aus dem Chiemgau – habe sich dort schon niedergelassen, berichtet Summerer. Und deshalb er kurzerhand entschieden, sich auch bei der Hilfsaktion miteinzubringen. Denn nach wie vor leidet das Ahrtal seit der Flutkatastrophe vor über einem Jahr an mangelnder Infrastruktur.

„Teilweise sind noch immer Verkehrswege unterbrochen, die Leute müssen für einen Einkauf oft weite Strecken fahren. Es fehlen Nahversorger in den Orten,“ hat Summerer in Erfahrung gebracht. „Sein“ Laden wird nun bald im Ahrtal eine neue Heimat finden. Doch wie das Ganze in die Eifel bringen? Auch hier fand sich schnell eine Lösung.

Die Organisation „Bayernfreunde mit Herz“ aus dem Mühldorfer Landkreis, die seit der Flutkatastrophe schon acht Mal Hilfsladungen dorthin gebracht hat, stellte einen Lkw für die Ladeneinrichtung zur Verfügung. Die Bayernfreunde mit Herz sind eine Gruppe von Truckerfreunden, die nach dem Motto „Hand in Hand hilft das ganze Land“ ehrenamtlich Hilfsgüter ins Ahrtal bringen.

22 Lkw-Ladungen voller Unrat

Im vergangenen Jahr hatte die Truppe beispielsweise einmal im Ahrtal mitgeschaufelt und 22 LKW-Ladungen voller Unrat und Dreck entsorgt, auch für die Diesel-Kosten konnten Spendengelder gesammelt werden.

Ein anderes Mal lieferten sie 21 gebrauchte Fahrzeuge für Familien im Ahrtal, die alles verloren hatten. Dieses Mal stand die Lieferung von Brennholz an, und eben auch die Ladeneinrichtung aus dem Höslwanger Nah- und Gut-Lebensmittelladen in Höslwang.

„Könnten alles komplett liefern“

Auch wenn Stephan Summerer es schade findet, dass der Höslwanger Laden nun nicht mehr ist, so ist es für ihn eine Freude, anderen mit seinem Inventar helfen zu können. „Das Ganze konnten wir komplett am Stück liefern und ist auch schnell aufzubauen.“ Und auch für die Höslwanger soll es ein Happy End geben, verrät er. Derzeit laufen Gespräche mit einem potenziellen Nachfolger.

Der stillgelegte Laden in Höslwang.

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