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„Haben Martyrium hinter sich“

Gewalt, Missbrauch, Vernachlässigung – Wie Kinder im Internat Sternstunden-Mattisburg Schutz finden

Die Umbauten an der Mattisburg schreiten voran. Ein Bild davon können sich Interessierte morgen, Samstag, beim Tag der offenen Tür machen.
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Die Umbauten an der Mattisburg schreiten voran. Ein Bild davon können sich Interessierte am Samstag, den 15. Oktober, beim Tag der offenen Tür machen.

Traumatisierte Kinder finden bald in Gstadt eine schützende Burg. Die kann nun besichtigt werden.

Gstadt – Halbzeitfest feiert die Sternstunden-Mattisburg an diesem Wochenende im Gstadter Weiler Mitterndorf. Beim Tag der offenen Tür am Samstag, den 15. Oktober, von 10 bis 18 Uhr können sich Interessierte über das Vorhaben informieren und den Bau besichtigen. Vor ziemlich genau vor einem halben Jahr ging der Bau los, „jetzt wollen wir uns bei allen bedanken, die uns auf diesem Weg begleitet haben und wir wollen Interessierten das Haus zeigen,“ sagt Johanna Ruoff, Gründerin der Stiftung „Ein Platz für Kinder“.

Ehemaliger Hof des Klosters Frauenwörth

Das Therapeutische Internat Sternstunden-Mattisburg soll 22 Kindern im Alter zwischen fünf und elf Jahren einen Ort der Sicherheit und des Lernens bieten. „Wenn unsere Kinder zu uns kommen, haben Sie bereits ein Martyrium hinter sich: Sie sind durch traumatisierende Gewalttaten, schweren Missbrauch und unaussprechliche Vernachlässigung emotional geschädigt“, erklärt Johanna Ruoff. Das fast 3000 Quadratmeter große Gebäude – der ehemalige Benediktushof steht in unmittelbarer Nachbarschaft zum Irmengard-Hof der Björn-Schulz-Stiftung – wird komplett umgekrempelt.

Zukunft ohne Gewalt

Das Internat soll ein Ort der Sicherheit und des Schutzes sein. „Wir wollen unsere Kinder liebevoll in eine Zukunft ohne Gewalt begleiten. Bildung ist wichtig, aber wir verlieren die besonderen Bedürfnisse unserer Kinder nicht aus den Augen, damit sie angstfrei lernen zu können“, so Johanna Ruoff weiter. Die Bauarbeiten für das Therapeutische Internat Sternstunden-

Mattisburg am Chiemsee haben im Januar dieses Jahres begonnen.

Die Halbzeit lässt die Fortschritte erkennen

Die Fortschritte am Bau sind nicht zu übersehen. Zwischen dem Erdgeschoss und dem ersten Obergeschoss ist eine neue Betondecke eingezogen worden. Die inneren Treppenhäuser wurden nach außen verlegt. So ist es möglich, dass in dem Gebäude vier voneinander getrennte Wohneinheiten im ersten und zweiten Stock entstehen können. Im Erdgeschoss ist Platz für drei Klassenräume, die Bibliothek sowie für das Lehrer- und das Musikzimmer. Die Verwaltung und die Therapeutenzimmer werden im Dachgeschoss untergebracht, im Keller kommen die Heizung und die Waschküche sowie das Lager unter. Das Projekt fand von Anfang an wohlwollende Unterstützung – sowohl in der Region als auch darüber hinaus.

Ilse Aigner hat Schirmherrschaft übernommen

Allein der Umbau des Hofes zur Mattisburg wird vier Millionen Euro verschlingen. Sternstunden e.V., die Benefizaktion des Bayerischen Rundfunks, hat bereits 1,75 Millionen Euro gespendet. Auch die Bank KfW fördert im siebenstelligen Bereich das Projekt.

Ilse Aigner, Präsidentin des Bayerischen Landtags, hat die Schirmherrschaft für das Internat übernommen.

Heilsame Umgebung für verletzte Kinderseelen

Sie macht sich mit weiteren Würdenträgern und Verantwortlichen am Freitag, den 14. Oktober, selbst ein Bild von den voranschreitenden Arbeiten am historischen Gebäude (wir berichten gesondert).

Für die Einrichtung und Mobiliar braucht es allerdings noch Gelder, denn das Haus muss baulich auf diese Jungen und Mädchen abgestimmt werden. Johanna Ruoff findet den ehemaligen Benediktus-Hof den geeigneten Ort, denn es gibt „keine heilsamere Umgebung für schwer verletzte Kinderseelen als das Umfeld der Felder, Berge und Wälder des Chiemsees.“ Wer sich davon überzeugen will, am Samstag steht die Mattisburg allen Interessierten offen.

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