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Ampelschaltung überprüfen

Nach Abbiegeunfällen in Rosenheim: Stadt will Kreuzungen für Fußgänger und Radler sicherer machen

Ein Blick von oben: Der Ausschnitt zeigt einen Lkw, der von der Innsbrucker Straße nach rechts in die Chiemseestraße einbiegt. Anfang November hatte sich an dieser Stelle ein tragischer Unfall ereignet.
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Ein Blick von oben: Der Ausschnitt zeigt einen Lkw, der von der Innsbrucker Straße nach rechts in die Chiemseestraße einbiegt. Anfang November hatte sich an dieser Stelle ein tragischer Unfall ereignet.

Nach dem tragischen Unfall Anfang November, bei dem ein zehnjähriges Mädchen von einem abbiegenden Lkw an der Kreuzung Innsbrucker-/Chiemseestraße schwer verletzt wurde, will die Rosenheimer Kommunalpolitik reagieren.

Rosenheim – Hans-Peter Lossinger fährt seit 37 Jahren Bus. Der CSU-Stadtrat weiß, wie unübersichtlich manche Kreuzungen sind, und das es nicht immer einfach ist, alles im Blick zu haben. So auch in der Innsbrucker Straße. „Das Problem ist, dass sich dort drei Fahrspuren auf sehr engem Raum befinden“, sagte er während der Sitzung des Verkehrsausschusses. Beim Rechtsabbiegen in die Chiemseestraße würde das Heck des Busses ausscheren.

Nicht dauerhaft Blick im rechten Spiegel

Um sicherzugehen, dass dabei keine Autos behindert werden, schaue er immer wieder in den linken Spiegel. „Mit einem Sattelzug ist es wahrscheinlich noch schlimmer. Vielleicht hat der Fahrer deshalb nicht die ganze Zeit in den rechten Spiegel geschaut“, vermutet der CSU-Stadtrat während der Sitzung des Verkehrsausschusses.

Polizeiinspektion hat Gutachten in Auftrag gegeben

Ob die beschriebene Situation tatsächlich der Grund dafür ist, warum ein Lkw-Fahrer beim Rechtsabbiegen von der Innsbrucker Straße in die Chiemseestraße ein zehnjähriges Mädchen auf ihrem Fahrrad übersah, ist im Moment noch offen. Zur Klärung der Unfallursache hat die Polizeiinspektion Rosenheim ein Gutachten in Auftrag gegeben.

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Zudem hat laut Oberbürgermeister Andreas März (CSU) ein Ortstermin stattgefunden, um herauszufinden, was an besagter Stelle verändert werden kann, um Unfälle wie diese in Zukunft zu vermeiden. So sei eines der Hauptprobleme an der Kreuzung, das Rechtsabbieger gleichzeitig mit den Fußgängern, die geradeaus gehen, Grün bekommen.

Kann Ampelschaltung verändert werden?

Die Stadt hat jetzt ein Ingenieurbüro beauftragt, zu überprüfen, wie die Ampelschaltung verändert werden könnte, um die Kreuzung für schwächere Verkehrsteilnehmer sicherer zu gestalten. Stadtrat Dr. Wolfgang Bergmüller (CSU) regte in diesem Zusammenhang an, sich die Kreuzung in der Äußeren Münchener Straße/Am Gries zum Vorbild zu nehmen.

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Dort würde zuerst die Fußgängerampel auf Grün schalten, wenige Sekunden später gebe es ein Warnblicklicht und dann erst führen die Autos. „Dort gibt es kaum Probleme. Außerdem ist die Kreuzung gut einsehbar“, sagt Bergmüller. Eine ähnliche Ampelschaltung an anderen Kreuzungen in der Stadt könnte dazu beitragen, dass Unfälle verhindert werden.

Gefahren so gut es geht minimieren

„Wir können nicht alle Unfälle verhindern, aber wir können zumindest schauen, dass die Gefahren so gut es geht minimiert werden“, sagt SPD-Stadtrat Robert Metzger. Und wenn das bedeuten würde, dass die Autofahrer aufgrund einer veränderten Ampelschaltung länger warteten, müsse man auch das hinnehmen. Metzger regte zudem an, sich auch andere Kreuzungen im Stadtgebiet anzuschauen, um möglichen Unfällen vorzubeugen.

Steuerung der Anlagen anpassen

Ein ähnliches Vorgehen wollen Grüne und ÖDP. Bereits vor der Sitzung des Verkehrsausschusses hatten sie in einem Antrag gefordert, dass die Steuerung der Ampelanlagen an Kreuzungen und Fahrbahnübergängen mit hoher Fußgänger- und Radfahrerfrequenz angepasst werden.

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„Um die Sicherheit an Knotenpunkten zu verbessern, müssen Ampelanlagen konfliktvermeidend, gerecht geschaltet und gute Sichtbeziehungen zwischen den Verkehrsteilnehmern schaffen“, heißt es in dem Antrag. Grüne und ÖDP schlagen deshalb vor, dass Autofahrer erst einige Sekunden nach den Fußgängern und Radfahrern Grün bekommen.

Dauer eines Rot-Intervalls verbessern

Zudem soll sowohl die Dauer der Grünphase als auch die Dauer eines Rot-Intervalls verbessert werden. So seien Kinder und Senioren, aber auch Menschen mit Beeinträchtigung durch zu lange Wartezeiten und zu kurze Grünphasen oft verunsichert oder gefährdet. Grüne und ÖDP regten außerdem an, dass sogenannte Anforderungsampeln mit hoher Fußgängerfrequenz – besonders jene vor Schulen und Kitas – spätestens nach 15 Sekunden Wartezeit auf Grün schalten.

Trixi-Spiegel nicht aus dem Blick verlieren

Neben einer Optimierung der Ampelanlagen erinnerte Metzger zudem an die Trixi-Spiegel.

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Wie berichtet, hat die Verwaltung an zehn Stellen in der Stadt Trixi-Spiegel angebracht, um den gefährlichen toten Winkel für Lkw und Busse zu entschärfen. An der Kreuzung Innsbrucker-/Chiemseestraße gibt es allerdings keinen. „Ein Trixi-Spiegel hätte den Unfall nicht verhindern können“, sagt Ordnungsamt-Leiter Oliver Horner.

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