So gehen die Ermittlungen jetzt weiter
Dank „Aktenzeichen XY… ungelöst“: Knapp 90 neue Hinweise zum Tod von Hanna (†23)
Aschau im Chiemgau/Prien am Chiemsee – Auch einen Monat nach dem gewaltsamen Tod einer Studentin im oberbayerischen Aschau im Chiemgau fehlt von einem Täter jede Spur. Die Sendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“ brachte den Ermittlern neue Hinweise.
Update, 10. November - An die 90 neue Hinweise dank TV-Sendung
Im Laufe des Abends gingen im Studio der Sendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“ an die 50 Hinweise zum Fall des Tötungsdelikts an der 23-jährigen Hanna ein. Parallel dazu verzeichnete die Soko „Club“ unter der veröffentlichten Nummer am Hinweistelefon bei der Kripo in Rosenheim weitere 38 Hinweise.
Die Mehrzahl all dieser Hinweise bezog sich auf die Armbanduhr der Marke „Holzkern“, einer wichtigen Spur, zu deren Herkunft der Leiter der Soko in der Sendung um Hinweise gebeten hatte. Momentan werden alle Hinweise geprüft, für eine Aussage zur Bewertung durch die Soko ist es derzeit jedoch noch zu früh.
Die Soko „Club“ bedankt sich ausdrücklich bei allen Hinweisgebern, die sich in den letzten Wochen gemeldet haben und damit zur Klärung des Gewaltverbrechens beitragen wollen! Mehr als 400 Hinweisen gingen die Ermittlerinnen und Ermittler bislang nach.
Stand heute (10. November) teilten seit vergangenen Freitag (4. November) auch bereits mehr als 140 Gäste aus dem Musikclub „Eiskeller“ über das freigeschaltete Medien-Upload-Portal der Kripo aktiv ihre Kontaktdaten mit. Mit allen wird sich die Soko in Verbindung setzen.“
Das Kontaktformular ist über den nachfolgenden Link zu erreichen:
https://medienupload-portal02.polizei.bayern.de
Erstmeldung, 9. November
Das Tötungsdelikt an einer jungen Frau im oberbayerischen Aschau im Chiemgau im Landkreis Rosenheim wird diese Woche Thema in der ZDF-Fahndungssendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“. Am Mittwoch (9. November) soll der Fall nach Angaben des Senders dort aufgegriffen werden.
Laut Stefan Sonntag, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, soll im Mittelpunkt eine Armbanduhr stehen, die in einem kleinen Bach gefunden worden war - unweit des Aschauer Nachtclubs, den die 23-Jährige vor ihrem Tod besucht hatte. In der Nähe der Uhr war auch ein Ring entdeckt worden, den die Frau getragen und offensichtlich in dem Bach verloren hatte. „Deshalb ist die Uhr eine ganz wichtige Spur, die wir unbedingt abgeklärt haben wollen“, sagte Sonntag.
Die Studentin war nach einem Besuch im Musikclub „Eiskeller“ am Abend des 2. Oktober nicht nach Hause gekommen. Stunden später entdeckte ein Passant ihre Leiche flussabwärts in der Prien, die durch Aschau fließt. Die derzeit etwa 50-köpfige Soko „Club“ bat am Freitag Gäste des „Eiskellers“, die an dem Abend dort feierten und noch nicht befragt wurden, sich aktiv zu melden.
Die Ermittler stehen dabei vor einer Mammutaufgabe. „Wir haben um die 200 Zeugen bis jetzt befragt, die meisten davon waren in der Nacht im Eiskeller“, berichtete Sonntag. Insgesamt hätten dort allerdings schätzungsweise 600 bis 800 Menschen gefeiert. Man suche nun weitere Gäste - „am besten alle, die an dem Abend dort waren“.
Die Studentin hatte in der Disco Freunde getroffen und sich mit vielen Gästen unterhalten - doch auch aus den bisherigen Aussagen ergaben sich keine Hinweise auf das, was sich später in der Nacht ereignete, als die Frau den Club verlassen hatte.
Die Uhr und der Ring waren wenige Hundert Meter von der Disco entfernt im Bereich des Parkplatzes der Kampenwandbahn entdeckt worden. „Die Uhr war noch funktionstüchtig. Als wir sie gefunden haben, lief sie noch. Wir wollen wissen: Wie kam die Uhr dahin und wem hat sie gehört?“, sagte Sonntag, der zugleich betonte: „Ob das für den Fall von Relevanz sein wird, ist unklar.“ Die Uhr war bereits kriminaltechnisch untersucht worden, Ermittlungen zur genauen Herkunft der Uhr hatten aber zunächst kein Ergebnis gebracht.
„Die Ermittlungen sind schwierig, komplex und aufwendig. Wir investieren sehr viel, sowohl personell als auch, was unsere kriminaltechnischen Möglichkeiten betrifft“, sagte Sonntag.
dpa