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Weil die Schlosswiese aus allen Nähten platzt

Gespaltenes Oldie-Feeling in Maxlrain: „Fühlen uns wie Teilnehmer zweiter Klasse“

Die unter 40 Jahre alten Oldtimer ab dem Baujahr 1984 wurden erstmals im Sportpark Mietraching präsentiert. Das Besucherinteresse war eher mäßig.
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Die unter 40 Jahre alten Oldtimer ab dem Baujahr 1984 wurden erstmals im Sportpark Mietraching präsentiert. Das Besucherinteresse war eher mäßig.

Die einen fühlen sich ausgegrenzt und als Teilnehmer zweiter Klasse, die anderen haben Verständnis. Die Zweiteilung des Oldtimer-Feelings in echte und junge Oldies stößt nicht bei allen Teilnehmern auf Verständnis. Doch der ADAC blickt optimistisch in die Zukunft und hofft, dass sich das neue Format gut entwickelt.

Maxlrain/Mietraching – Ein „lokales Novum“ gab es beim diesjährigen Maxlrainer Oldtimer-Festival: Zum ersten Mal wurden die Nostalgie-Karossen den Besuchern örtlich getrennt präsentiert – auf der Schlosswiese in Maxlrain für mindestens 40 Jahre alte Fahrzeuge und im Sportpark Mietraching für die 30- bis 39-jährigen.

Etablierte Großveranstaltung

Yvonne Halfar vom ADAC schildert die Gründe für das zweiteilige Konzept: „Das Maxlrainer Oldie Feeling hatte seinen Ursprung vor rund 20 Jahren als kleine Veranstaltung rund um den Start der Bavaria Historic.“ Inzwischen sei daraus eine etablierte Großveranstaltung geworden, die Jahr für Jahr beliebter wird. „Im vergangenen Jahr haben wir mit 7000 Oldtimern und 20 000 Besuchern einen absoluten Rekord verzeichnet“, schildert die Pressepsrecherin. Aufgrund der steigenden Beliebtheit platzte die Schlosswiese inzwischen schlicht aus allen Nähten.

„Dabei haben die uns zur Verfügung stehende Fläche bereits auf das Maximum ausgeweitet. Dennoch war klar: Der Platz reicht für die Anzahl der Fahrzeuge einfach nicht aus. Wir müssen Begrenzungen einführen“, so Halfar. In diesem Zusammenhang hätten die Organisatoren die Interessen der Besucher abgewogen, von denen viele vor allem die älteren Automobile begutachten wollen. „Daher haben wir mit Blick auf Kapazitäten, Sicherheit und Besucherinteressen die Grenze von 40 Jahren und älter eingeführt“, erklärt die ADAC-Vertreterin, hat aber auch Verständnis dafür, „dass solche Neuerungen bei einer traditionsreichen Veranstaltung vielleicht nicht bei jedem sofort auf Anklang stoßen.“ In der Sonderfläche für die jungen Oldtimer, so waren sich die Veranstalter sicher, stecke auch eine große Chance. Halfar: „So wie Maxlrain als Ganzes in den vergangenen Jahren gewachsen ist und sich weiterentwickelt hat, kann sich auch der Bereich der jungen Oldtimer in den kommenden Jahren weiterentwickeln.“

Nur rund 500 Automobile der jüngeren Oldie-Generation

Dass noch viel Luft nach oben ist, zeigte sich bei der Premiere des „gespaltenen“ Oldie Feelings. Nur rund 500 Automobile der jüngeren Oldie-Generation fanden den Weg nach Mietraching und wurden von nicht besondersvielen Besuchern bestaunt. Auch waren nur wenige Fahrzeugbesitzer vor Ort anzutreffen, denn fast alle waren mit dem Shuttlebus nach Maxlrain gefahren, um das dortige „Original Oldie Feeling“ zu genießen.

Doch einige waren doch bei ihren „U 40“-Schätzen im tross der jungen Alten anzutreffen.

So Josef (64) und Marianne (60) Hagen aus Eggenfelden: „Die Aufteilung in über und unter 40 Jahre alte Autos finden wir nicht gut. Wir fühlen uns ausgegrenzt.“ Ihr Fiat-Typ wurde schon ab 1970 gebaut, weshalb sie der Meinung sind: „Hier sollte bei der Aufteilung differenziert werden.“ Noch dazu, so die Erfahrung der Familie Hagen, konnten die Teilnehmer und Besucher auf der Schlosswiese ein gemütliches Picknick machen. „Hier aber, auf dem Schotterplatz in Mietraching, ist es sehr ungemütlich.“

Auch Josef und Marianne Hagen fühlten sich mit ihrem Fiat 12 Spider, Baujahr 1984, ausgegrenzt.

Konrad Max (30) und Lisa Obermaier (20) aus Rechtmehring waren bisher nur als Besucher beim Oldtimer-Festival: „Heuer sind wir zum ersten Mal selbst mit einem Oldie dabei. Wir finden den Platz im Sportpark gut, er ist sehr geräumig.“ Sie haben Verständnis für die zweigeteilte Show, denn: „Wir haben letztes Jahr schon den extremen Andrang und auch die damit verbundenen enormen organisatorischen Schwierigkeiten mitbekommen.“

Hans Sachs (67) aus Kraiburg dagegen findet die Zweiteilung wiederum unheimlich schade. „Ich habe meinen BMW besonders auch für die Teilnahme an solchen Veranstaltungen gekauft. Ich habe gesehen, dass auf der Schlosswiese durchaus noch Platz gewesen wäre.“ Der Platz im Sportpark sehr außerdem sehr staubig, wodurch die Oldtimer dreckig würden.

Hans Sachs fuhr mit seinen Enkeln Kilian und Bastian in einem BMW 325, Baujahr 1991, vor. Er bedauerte die Zweiteilung sehr.

Zufrieden mit dem Platz in Mietraching waren Thomas Heinze (59) und Jeanette Wolter (57) aus Aschau: „Wir sind zum ersten Mal dabei und finden die Platz-Trennung gut.“ Auch sie kennen den Andrang vom letzten Jahr noch aus der Besucher-Perspektive und fanden es damals schon ziemlich chaotisch. „Hier im Sportpark ist alles sehr gut organisiert. Es gibt keine Staus und kein Gedränge. Wir sind im nächsten Jahr natürlich wieder mit dabei.“

Thomas Heinze und Jeanette Wolter kamen mit ihrem Mercedes 300 SL, Baujahr 1986, nach Mietraching. Sie fanden die Platztrennung gut.

Aleks Curnovic (34) aus Rosenheim war richtig sauer, denn er findet, dass „der Schotterplatz hier eines solchen Autos nicht würdig ist“. Er fühlte sich stiefmütterlich behandelt und kann nicht verstehen, dass die Teilnehmer mit ihren Oldies „in erste Klasse und zweite Klasse aufgeteilt werden“. Den Reiz der Oldie-Show auf der Schlosswiese mache seiner Meinung nach auch aus, dass man sich mit vielen anderen Oldtimer-Besitzern unterhalten könne. „Hier aber ist weit und breit kein anderer Fahrzeugbesitzer zu sehen.“

Aleks Curnovicfühlte sich mit seinen Mercedes W 140, Baujahr 1992 wie ein Teilnehmer zweiter Klasse.

Zayd Navaz(22) aus Eching war zum ersten Mal dabei. „Der Stellplatz hier ist sehr staubig und hat nicht annähernd das Flair der Schlosswiese, das ist schade“, kritisiert er. „Auch der für mich wichtige Kontakt zu anderen Oldtimer-Fahrern ist sehr gering. Außerdem gibt es hier im Sportpark keinerlei Imbiss- und Getränkestände, das finde ich nicht so attraktiv.“

Zayd Navaz war mit einem Citroen BX, Baujahr 1989, da. Ihm fehlte der Kontakt zu anderen Oldtimer-Fahrern.

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