Erneut Einschränkungen für Kinder
Ukraine-Flüchtlinge in Priener Turnhalle: Herausforderung für die Vereine
Betten, Hygiene-Sets, Babynahrung – der Landkreis Rosenheim ist in der LTG-Turnhalle Prien darauf vorbereitet, um dort Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine unterbringen zu können. Der Turn- und Sportverein (TuS) plant nun nach den zurückliegenden Corona-Einschränkungen erneut um.
Prien – Die Mitarbeiter des Landkreisbauhofs aus Riedering haben die Turnhalle des Ludwig-Thoma-Gymnasiums (LTG) in Prien für die Ankunft von Flüchtlingen aus der Ukraine vorbereitet (wir berichteten). Spätestens am heutigen Freitagvormittag erfolgt die Übergabe, wie Landratsamtspressesprecher Michael Fischer gestern auf Nachfrage der OVB-Heimatzeitungen mitteilte. Wann geflohene Menschen aus der Ukraine eintreffen, sei völlig offen. Der Turn- und Sportverein (TuS) Prien hat unterdessen versucht, für die Handballer, die mitten im Spielbetrieb sind, und für die Badminton-Abteilung Alternativen zu finden.
Die Ankunft von Flüchtlingen ist offen
In der LTG-Turnhalle können maximal 200 Personen unterkommen, erklärt Fischer. Die Ankerzentren seien vom hohen Flüchtlingsaufkommen aktuell derart gefordert, dass der Landkreis froh sei, wenn er über die Ankunft von Flüchtlingen informiert werde, wenn der Bus losfährt. „Dann haben wir eine bis maximal eineinhalb Stunden Zeit Vorlauf“, so Fischer.
Es könnte aber auch der Fall eintreten, dass der Bus in Prien vor der LTG-Turnhalle steht und geflohene Menschen aus der Ukraine bringt. Das Prozedere ist auf jeden Fall, dass sich Mitarbeiter des Landratsamts dann um den Betrieb kümmern, erklärt Fischer.
Der Kreisverband des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) kaufe momentan Hygiene-Sets und Babynahrung ein. Betreiber der Flüchtlingsunterkunft ist und bleibe der Landkreis Rosenheim. Was Fischer schon sagen kann, ist dass der Landkreis für das Catering, also die Verpflegung, höchstwahrscheinlich ein privates Unternehmen beauftragen wird.
Der Priener Rathaus-Geschäftsleiter Andreas Hell erklärt gegenüber unserer Zeitung, dass auch der Priener Helferkreis bereits seine Unterstützung zur Betreuung der geflohenen Menschen vor Ort zugesagt hat.
Erneut Einschränkungen für Kinder
TuS-Vorsitzende Christian Fellner zeigt im Gespräch Verständnis dafür, dass in der Turnhalle Platz gemacht werden muss. Dennoch nennt er das für den Verein „eine kleine Katastrophe“. Nach der langen Corona-Pause seien vor allem die Kinder jetzt wieder zahlreich in den Vereinssport zurückgekehrt. Nun gibt es erneut Einschränkungen.
„Wir müssen zusammenrücken“, beschreibt es Fellner. Hauptsächlich betroffen vom Ausfall der LTG-Turnhalle seien die Handballer und die Badmintonspieler. Ähnlich wie bei der Flüchtlingswelle in den Jahren 2015/16 habe der Verein auch dieses Mal ein Notfallprogramm ausgearbeitet.
Konkret heißt das laut dem Vorsitzenden , dass Fußballeinheiten auf die Halle verzichten und ihr Training nun früher ins Freie verlegen, um den jugendlichen und den erwachsenen Handballern Platz zu machen. Auch andere Abteilungen stellten zusätzliche Trainingszeiten zur Verfügung. Eins zu eins könne deren Training aber nicht ersetzt werden.
Sportverein muss sich in Prien behelfen
Die Badminton-Abteilung befinde sich zwar nicht im Wettkampfbetrieb, habe aber zuletzt wieder großen Zulauf gehabt. „Uns fehlt die Hälfte des Trainings“, sagt Fellner. Einen Rundruf in benachbarten Gemeinden zieht er gar nicht erst in Betracht: „Die Hallen sind alle von den eigenen Vereinen und Schulen belegt.“
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Die Information, dass die LTG-Turnhalle für den Verein erneut ausfällt, habe der Verein am Montag bekommen. Die Schließung begann schon am nächsten Tag. „Wir haben schon befürchtet, dass die Halle wieder gesperrt wird, aber wir hatten auf ein bisschen Vorlauf gehofft“, so der Priener weiter.
Wie lange die Halle für den Schul- und Vereinssport ausfällt, ist ihm nicht bekannt und kann vermutlich niemand vorhersagen: „Wir planen jetzt einmal bis zu den Sommerferien mit dieser Situation.“
