Umkleiden sind völlig marode
Löcher im Dach, Schimmel in den Wänden – So schlimm steht es um das Eggstätter Sportheim
Löcher im Dach, Schimmel in den Wänden und Fußballerinnen, die sich dort nicht mehr duschen oder umziehen wollen. Das Sportheim des ASV Eggstätt ist marode. Ein neuer, inklusiver Mehrzweckraum muss her. Aber woher kommen die Millionen?
Eggstätt – Sanierung? Nur noch teilweise möglich. Ein Großteil des bestehenden ASV-Sportheims muss abgerissen und erneuert werden. Vor allem die Umkleiden seien in einem jämmerlichen Zustand. Die Damenmannschaft wolle sich dort schon gar nicht mehr umziehen. „Als ich Aktiver war, war das Sportheim neu und schön“, erklärte Fußball-Abteilungsleiter Stefan Bodler im Gemeinderat, „heute bin ich Opa und das Sportheim ist marode.“
Nach der Vorstellung des knapp 1000 Mitglieder starken ASV sollen aber nicht nur die Umkleiden neu gebaut werden. Im ersten Stock, erschlossen mit einem Aufzug und mit eigenen Umkleiden versehen, soll ein Gymnastik- und Mehrzweckraum entstehen. „Die Gymnastikabteilung gehört zu unseren größten und aktivsten, hat aber echte Probleme, Räume zu finden“, so Bodler. Sport für Menschen mit Behinderung, Gymnastik für Herzpatienten, Yoga, Square Dance, Spinning und vieles mehr könne dort auf 200 Quadratmetern stattfinden, so Bodler.
Auch die Gemeinde habe einen Mehrwert von dem Gymnastik- und Mehrzweckraum, so Bodler. Ob Erste-Hilfe-Kurse, Tanzkurse, Proben der Goaßlschnalzer, ob Übungsraum für Musiker, ob Vorträge, Lesungen, Andachten, Ausstellungen, für all dies wäre der Raum geeignet. Sogar eine Boulderwand schloss Bodler nicht aus.
Auf gut 2,1 Millionen Euro habe der Bayerische Landessportverband (BLSV) die Baukosten geschätzt. Und der BLSV übernehme mindestens 30 Prozent davon. Für weitere 20 Prozent biete er ein günstiges Darlehen über 20 Jahre an. 150.000 Euro könnten die ASV-Mitglieder sicher über Eigenleistungen einsparen, so der Abteilungsleiter Fußball, und 100.000 Euro aus Vereinsvermögen plus Spenden und Sponsoring hält er für realistisch. Auch über Leader plus könnte ein Zuschuss kommen, so Bodler.
Suche nach weiteren Fördertöpfen
In der Gemeindeverwaltung geht man inklusive Nebenkosten und Abriss eher von 2,6 Millionen aus, die aufgebracht werden müssen. „Die Gemeinde hat in den letzten Jahren 250.000 Euro dafür auf die Seite gelegt“, so der Zweite Bürgermeister Hans Plank (CSU). 1,2 Millionen Euro seien dann aber immer noch offen. Allerdings könnten sich wegen der angedachten vielfältigen Nutzungen auch noch andere Fördertöpfe auftun, so die Einschätzung der Gemeinde.
In einem Jahr, so Bodler, wolle der ASV loslegen, „bis dahin haben wir die sportliche Seite mit Ausweichplätzen, eventuell Containern und was sonst nötig ist, organisiert.“ Er könne sich eine Finanzierung über die Gemeinde durchaus vorstellen, so Plank. Ihm sei es im Haushalt 2025 lieber, als im Haushalt 2024. Aber bis Ende 2024 müsse alles stehen, nicht nur die sportliche Seite, sondern auch Pläne, Baugenehmigung, weitere Fördermöglichkeiten. Ob 2024 oder 2025 die Finanzierung des ungedeckten Bedarf erfolge, soll der Gemeinderat in den kommenden Haushaltsberatungen entscheiden. Diesem Vorgehen stimmte der Gemeinderat einmütig zu.
