Festakt schließt auf der Hohen Asten ab
Landwirtschaftsschulen Wasserburg und Rosenheim feiern 100-jähriges Jubiläum
Das 100-jährige Bestehen der land- und hauswirtschaftlichen Fachbildung feiern die Landwirtschaftsschule Rosenheim und der Verband für landwirtschaftliche Fachbildung (VLF) Rosenheimer Land.
Rosenheim – Anlass für das Jubiläum sind die Gründungen der Landwirtschaftsschulen Wasserburg im Jahr 1921 und Rosenheim in 1922 sowie der Verbände ehemaliger Schüler Wasserburg in 1922 und Rosenheim in 1924. Nach dem Festakt mit Bayerns Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber in der Landwirtschaftsschule Rosenheim und dem Volksmusikschmankerl im Wasserburger Rathaus erfolgte mit dem Almtag auf der Hohen Asten der dritte und abschließende Höhepunkt.
Zum Jubiläums-Almtag begrüßte VLF-Vorsitzender Josef Grandl zahlreiche wanderfreudige Mitglieder, Ehemalige und Ehrengäste auf Deutschlands höchst gelegenem, voll bewirtschafteten Bauernhof auf 1108 Metern in der Gemeinde Flintsbach.
Tag der Wendepunkte zelebriert
Oben angekommen konnte der Gottesdienst wetterbedingt nicht an der Kapelle stattfinden. Zusammen mit der Musikkapelle Flintsbach zogen die Gäste unter Vordach und Schirme. Monsignore Thomas Schlichting, Leiter des Resorts Seelsorge im Ordinariat des Erzbistums München-Salzburg, sprach angesichts des Veranstaltungstags am 6. August von einem Tag der Wendepunkte: „Am 6. August 1945 war die erste Atombombe ein gewisser Wendepunkt, am 6. August 1806 ging das Heilige Römische Reich zu Ende und am 6. August 1978 verstarb Papst Paul VI., nach ihm begann mit den Päpsten Johannes Paul I. und Johannes Paul II. ebenfalls eine neue Ära.“ Schlichting erinnerte an Gottes wunderbare Schöpfung, die über Generationen von den Landwirten gepflegt und erhalten werde und an die gute Qualität der landwirtschaftlichen Erzeugnisse, die täglich auf den Tisch kommen.
Einblicke in den Almbetrieb
Weitere Ehrengäste waren Bezirksrat Sebastian Friesinger, Schulleiterin der Rosenheimer Landwirtschaftsschule Anna Bruckmaier, der vormalige AfL-Behördenleiter Wolfgang Hampel, Ehrenkreisbäuerin Annemarie Biechl sowie die Kreisbäuerinnen des Bayerischen Bauernverbandes Katharina Kern und Maria Fischbacher.
Bernhard Astl, Wirt auf der Hohen Asten, gab mit einem kurzen Vortrag und bei einer Hausführung Einblicke auf ein altes Anwesen, das bereits vor 1100 Jahren erstmals erwähnt wurde. Seit 1512 in Familienbesitz ist und heuer zum 1. Januar durch ihm von seinen Eltern übernommen worden. Wegen steiler Flächen bedarf es für die Bewirtung viel Handarbeit und einige Spezialmaschinen. 13 Milchkühe plus Nachzucht, 50 Schafe, davon 25 Mutterschafe, zwei Pferde und im Sommer 40 Kalbinnen und sieben Pferde als Pensionstiere ergänzen die Gastwirtschaft mit 80 Innen- und 120 Außenplätzen. Die größten Probleme und Herausforderungen sind laut Astl große Beutegreifer, die Trockenheit auf der Alm sowie Bürokratie.