Das sagen die Zahlen
Corona-Ausbruch in Pflegeheim: Wie gefährlich ist das Todes-Virus von einst heute noch?
Die Corona-Infektionszahlen steigen – und das im Sommer. Eine ungewöhnliche Situation. Auch in Rosenheim wurden wieder mehr Fälle verzeichnet. Ob das ein Grund zur Sorge ist und welche Variante sich derzeit verbreitet.
Rosenheim – Kommt das Coronavirus jetzt schon im Sommer zurück? Seit einigen Wochen gibt es bundesweit wieder mehr Fälle von akuten Infektionserkrankungen, wie das Robert Koch-Institut (RKI) mitteilt. Die Zahl liege insgesamt auf einem vergleichsweise hohen Niveau für diese Jahreszeit, sie ist aktuell jedoch nicht weiter angestiegen. Das Geschehen werde hauptsächlich durch Erkältungsviren, wie Rhinoviren, und SARS-Cov-2 bestimmt. „COVID-19 wurde vorwiegend bei älteren Patienten diagnostiziert“, sagt eine Pressesprecherin des Landratsamtes in Rosenheim. Das RKI geht davon aus, dass die Sommerferien in mehreren Bundesländern einen abschwächenden Einfluss auf die Aktivität der Atemwegsinfektionen haben könnte. Ursache hierfür seien weniger Übertragungen in Schulen und Kitas.
Gefahr weiterhin gering
Am weitesten verbreitet ist in Deutschland weiterhin die Omikron-Variante „mit der derzeit bestimmenden JN.1-Sublinie KP.3“, heißt es aus dem Landratsamt. Bei ihr handelt es sich um eine Variante unter Beobachtung (VUM). Dennoch: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft die Gefahr durch die momentan vorherrschenden Corona-Varianten weiterhin als gering ein.
Was ist die Omikron-Variante JN.1-Sublinie KP.3
Die Corona-Variante JN.1-Sublinie KP.3 ist eine spezifische Untergruppe des SARS-CoV-2-Virus, das COVID-19 verursacht. Varianten wie diese entstehen durch Mutationen im genetischen Material des Virus, die oft zufällig auftreten, wenn sich das Virus vermehrt. Solche Mutationen können die Eigenschaften des Virus beeinflussen, wie etwa seine Übertragbarkeit, die Schwere der Erkrankung, die es verursacht, oder seine Fähigkeit, den Immunantworten zu entkommen.
Ausbruch in Pflegeheim lässt Corona-Zahlen im Landkreis steigen
Auch in Stadt und Landkreis Rosenheim sind die Corona-Zahlen seit Ende Juni gestiegen. In der 27. Kalenderwoche, also vom 1. bis 7. Juli, stieg die Zahl auf 17 Fälle pro Woche. „Auch die Zahl der Hospitalisierungen aufgrund von Corona ist etwas angestiegen“, erklärt die Sprecherin des Landratsamts. Besonders betroffen seien aktuell Personen ab einem Alter von 70 Jahren. Sie machten in der 27. Kalenderwoche insgesamt 13 Fälle aus. „Maßgeblich hat hierzu mit zehn Fällen ein Ausbruchsgeschehen in einem Pflegeheim im Landkreis beigetragen“, sagt die Sprecherin. Insgesamt hat das Gesundheitsamt Rosenheim seit Jahresbeginn 417 Corona-Fälle registriert. Aber: Da inzwischen deutlich weniger getestet wird, ist von einer „Untererfassung der Infektionsfälle auszugehen“.
Dr. Wolfgang Hierl, Leiter des Rosenheimer Gesundheitsamts, weist in dem Zusammenhang auf die Bedeutung der COVID-19-Impfung hin: „Die Ständige Impfkommission empfiehlt unter anderem Bewohnern in Pflegeeinrichtungen sowie Personen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf aufgrund Alters oder schwerer Grunderkrankungen sowie Personen ab 60 Jahren, sich einmal jährlich im Herbst gegen Corona impfen zu lassen.“ Auch in den postpandemischen Zeiten dürfe der Impfschutz gegen diese Viruserkrankung keinesfalls vernachlässigt werden.
