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2,8 Millionen Euro Schaden in Deutschland

„Erschreckend“ – Nehmen Diebstähle auch in Wasserburg zu? So reagieren Laden-Inhaber

Auch in der Einkaufsstadt Wasserburg haben Ladendiebstähle zugenommen, trotz Videoüberwachung in vielen Geschäften.
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Trotz Videoüberwachung in vielen Geschäften: Deutschlandweit nehmen die Ladendiebstähle zu. Wie ist die Lage in Wasserburg?

In Deutschland nehmen die Ladendiebstähle zu. Wie ist zurzeit die Lage in Wasserburg? Laden-Inhaber geben einen Einblick – und erklären, wie sie bei Diebstählen oft überraschende Unterstützung bekommen.

Wasserburg – „Es ist schon erschreckend“, sagt Sibylle Schuhmacher, die mit Tobis Schuhmacher das Innkaufhaus in Wasserburg führt. Immer mehr Menschen würden in ihrem Geschäft etwas stehlen. Wie den Schuhmachers geht es vielen Ladenbesitzern in Deutschland. Rund 2,8 Millionen Euro Schaden ist laut dem Handelsforschungsinstitut EHI im vergangenen Jahr entstanden. Nur etwa 2 Prozent der Diebstähle würden zur Anzeige gebracht werden, so das EHI.

Diebesgut besteht meistens aus kleineren Artikeln

Meist bestehe das Diebesgut in Wasserburg aus kleinen Artikeln oder aus Gewand. „Denn in den Umkleiden dürfen wir natürlich keine Überwachungskameras haben, erklärt Sibylle Schuhmacher. Um Diebe fassen zu können, seien in den restlichen Verkaufsräumen einige Überwachungskameras installiert. Zudem gebe es einen Ladendetektiv und die Mitarbeiter seien geschult. „So wissen sie, wie sie sich in den jeweiligen Situationen verhalten sollen“, sagt die Inhaberin.

Sibylle und Tobias Schuhmacher führen in Wasserburg das „etwas andere Kaufhaus“.

Außerdem helfen nach ihren Erfahrungen oft andere Kunden mit, weil sie das Personal informieren, sollten sie etwas beobachten. Für Tobias Schuhmacher steht fest: „Wir müssen gegen den Ladendiebstahl ankämpfen.“ Sonst sende das ein falsches Signal. Außerdem ist laut Forschungsinstitut EHI der volkswirtschaftliche Schaden durch entgangene Umsatzsteuer groß: Experten schätzen ihn auf rund 560 Millionen Euro.

Immer wieder würde es auch zu Handgreiflichkeiten kommen. „Erst vor Kurzem hat ein Dieb die Ladensicherung aus einem Artikel herausgerissen. Mehrere Personen wollten ihn stoppen“, erinnert er sich. Habe ein Dieb so etwas wie ein Messer oder eine Schere dabei, könne es sich auch um einen schweren Diebstahl, also Raub handeln, sagt Tobis Schuhmacher. Dafür könne es Gefängnisstrafen geben. Zudem sei die Auflösung der Kameras mittlerweile so gut, dass Täter darüber erkannt werden könnten, so der Inhaber. Wer beim Klauen erwischt werde, bekomme ein Hausverbot für einige Jahre. Zudem müsse er eine Bearbeitungsgebühr zahlen, sagt Tobias Schuhmacher.

Anne Donath, Inhaberin vom Geschäft Pfeiffer am Rathaus.

Teurere Ware hinter Glas schützen?

Im „Pfeiffer am Rathaus“ häufen sich die Diebstähle ebenfalls, sagt Inhaberin Anne Donath. „Es ist deutlich mehr geworden“, erklärt sie. Vor vier Jahren hätte es noch so gut wie keine Langfinger in ihrem Geschäft gegeben. Mittlerweile fehle einmal im Monat Ware. Besonders hochwertiges Holzspielzeug werde geklaut, berichtet die Inhaberin. „Mittlerweile überlege ich mir, teurere Ware anders zu platzieren, zum Beispiel hinter einem Glaskasten“, so Donath.

Laut dem Sicherheitsbericht der Polizeiinspektion Wasserburg ging die Zahl der Diebstähle im Dienststellenbereich im Jahr 2023 verglichen zum Vorjahr um 5,1 Prozent zurück. Bei einfachen Diebstählen gab es 11,7 Prozent weniger Fälle, während schwere Diebstähle allerdings um 22 Prozent zunahmen. In dieses Segment fallen unter anderem die Stehlereien in und aus Warenhäusern, Schaufenstern, Vitrinen und Kiosken, die mit 8 Fällen im Jahr 2023 um 3 Fälle gestiegen sind, so die Polizeiinspektion.

Die Wasserburger Markthallen hätten keine Probleme mit Diebstählen, sagt Inhaberin Claudia Aß. „Bei uns kaufen fast nur Stammkunden oder Touristen ein. Das ist eine Personengruppe, die tendenziell weniger klaut“, erklärt sie. Zudem seien immer genügend Mitarbeiter in den Räumlichkeiten präsent.

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