Untere Naturschutzbehörde lenkt ein
Kompromiss zum Weißenbach: Gemeinde Frasdorf darf nun Kies und Geröll aus dem Biotop räumen
Endlich darf Kies, Geröll und Wildholz aus dem Weißenbach geräumt werden. Die Untere Naturschutzbehörde hat eingelenkt. Die Gemeinde Frasdorf kann handeln. So geht es weiter.
Frasdorf – Es gibt gute Nachrichten für die Anrainer des Weißenbachs. Die Gemeinde Frasdorf und die Untere Naturschutzbehörde des Landratsamtes Rosenheim haben einen Kompromiss gefunden. „Bei einem Vor-Ort-Termin konnten wir mit unserem Umwelt- und Planungsbüro sowie Behördenvertretern die notwendigen Arbeiten für den Hochwasserschutz besprechen und uns auf die Minimalvariante eines landschaftspflegerischen Begleitplanes einigen“, atmet Bürgermeister Daniel Mair auf. Die Behörde hat eingelenkt: „Wir müssen kein artenschutzrechtliches Gutachten erstellen.“
Erst die Planungen, dann die Arbeiten
Für die bis dato geforderten Unterlagen für die Entfernung von Kiesbänken, Geröll und Wildholz aus dem Bachlauf hätte die Gemeinde Monate gebraucht. „Jetzt fertigen wir eine Dokumentation der Schäden und der beabsichtigten Arbeiten an“, so Mair. Fünf statt 500 Seiten. Wenige Wochen, statt Monate.
Damit hat die Untere Naturschutzbehörde eine ausreichende Grundlage, um eine Ausnahmegenehmigung für Arbeiten im Biotop erteilen zu können. Und die Gemeinde Frasdorf ist handlungsfähig. „Wir können jetzt die Planungen ausschreiben und voraussichtlich noch in diesem Jahr mit den Arbeiten am Bachlauf beginnen, die nur außerhalb der Vogelbrutzeit erlaubt sind“, so Mair.
Kies, Geröll und Wildholz beräumen
Bei Starkregen bringt der Weißenbach aus dem steilen Einzugsgebiet der Hochries enorme Wassermassen ins Tal. Diese bedrohen vor allem die Menschen in Achenmühle, aber auch die Anwohner des Weißenbachs in der Gemeinde Frasdorf. Das Unwetter vom 3. Juni hat das Biotop – also Bachlauf und Uferbereiche des Weißenbachs – enorm verändert. Am Oberlauf bei Graben und am Unterlauf bei Thal muss das Bachbett mit schwerer Technik dringend geräumt werden, um Kiesbänke, Wildholz und etwa 2500 Kubikmeter Geröll zu entfernen. Diese könnten bei erneuten Regengüssen zu Verklausungen und noch stärkeren Überschwemmungen führen.