Kommentar
Saunatuch eingepackt? Tropen-Klima in Rosenheimer Bussen
Endlich ist der Sommer angekommen. Doch nicht immer freut man sich über die Hitze. Besonders, wenn man in Rosenheim auf den Busverkehr angewiesen ist. Doch statt zu erkennen, dass etwas nicht optimal läuft, sucht man bei der Stadt nach Ausreden, meint OVB-Redakteurin Patricia Huber.
Rosenheim – Schlüssel, Handy, Saunatuch: So sollte die Packliste aussehen, wenn man sich derzeit mit einem der Stadtbusse auf Tour macht. Denn Klimaanlagen sind dort Fehlanzeige. Bei der Anschaffung der Busse stand dieser Punkt wohl ganz unten auf der Einkaufsliste. Man müsse ja aufs Geld schauen. Dass allerdings auch hierzulande der Klimawandel seine Spuren hinterlässt und wir immer mehr heiße Tage erleben, scheint bei der Stadt noch nicht angekommen zu sein.
Auch das Argument des Klimaschutzes wirkt fadenscheinig. In München ist der Abstand zwischen den Haltestellen etwa genauso groß – und auch hier sind die Busse mit Klimaanlagen ausgestattet, die meist funktionieren. Anstatt einfach zuzugeben, dass die aktuelle Situation ungünstig ist, sucht man Ausreden. Und auch die Behauptung, man könne keine Klimaanlage nachrüsten, ist schlichtweg falsch. Um die erhitzten Gemüter zu beruhigen, wird sogar vor dem großen Angst-Wort „Steuergelder“ nicht haltgemacht.
Nun ja, man muss auch die positiven Seiten sehen. Immerhin spart man sich so in den Sommermonaten den Thermen-Eintritt. Das 49-Euro-Ticket funktioniert auch als Sauna-Monatskarte. Wer will da noch meckern.