Infoveranstaltung 26. September
„Vom Exoten zum Standard“ – Wie die Stadt Kolbermoor Bürgern E-Lastenräder näherbringen will
Immer mehr Menschen steigen aufs Fahrrad und versuchen Alternativen für die Fahrt mit dem Auto zu finden. Dabei spielen auch Elektrofahrräder eine immer größere Rolle. Warum die Stadt Kolbermoor nun auf den Trend von E-Lastenrädern aufspringen will.
Kolbermoor – Für die einen geht es viel zu langsam voran, anderen fällt es schwer, gewohnte Strukturen zu verändern. Klar ist jedoch: Die Mobilität ist im Wandel. Immer mehr Menschen steigen aufs Fahrrad und versuchen Alternativen für die Fahrt mit dem Auto zu finden. Dabei spielen auch Elektrofahrräder eine immer größere Rolle.
Großer Anstieg an E-Bike-Haushalten
Laut dem bayerischen Landesamt für Statistik werden Elektrofahrräder immer häufiger Bestandteil des Fuhrparks bayerischer Haushalte. Demnach verzeichne man in Bayern einen Anstieg an Haushalten mit E-Bikes seit 2019 um fast zwei Drittel. Doch zur Beliebtheit „normaler“ E-Bikes gesellt sich nun ein weiterer Trend.
Ob für Kinderbeförderung, Einkauf oder einen Ausflug: Lastenräder erfreuen sich immer größer Beliebtheit. Doch ist dieser Trend auch schon in Kolbermoor angekommen? „Lastenräder werden immer noch als ‚exotisch‘ wahrgenommen“, sagt Kolbermoors Mobilitätsmanagerin Veronika Winkler auf Anfrage der OVB-Heimatzeitungen.
Sie habe dennoch den Eindruck, dass in Kolbermoor immer mehr Familien mit kleinen Kindern E-Lastenräder für die täglichen Fahrten nutzten. Etwa in den Kindergarten, zum Spielplatz oder zum Einkaufen. „Lieferdienste – egal, ob Speisen oder Pakete – leider noch nicht“, so Winkler.
„Oft steht das Auto 23 Stunden am Tag auf der Straße“
Für sie bringen die Lastenräder durchweg Vorteile mit sich. So könnten sie beispielsweise die Fahrten mit dem Auto, etwa im Umkreis von fünf bis zehn Kilometern, ersetzen. Je nach Einsatzgebiet könne sogar ganz auf ein Auto verzichtet werden. Oder eben auf das Zweitauto bei Familien, auf Lieferautos bei Betrieben.
„Damit entsteht auch wieder mehr Platz, denn oft steht das Auto 23 Stunden am Tag auf der Straße“, betont die Mobilitätsmanagerin. Außerdem würden die Elektroräder einen Beitrag zur Klimaneutralität (beispielsweise pro Paketzustellung reduzieren).
Außerdem, so Winkler, könnten sie die Verkehrssicherheit erhöhen. Vorausgesetzt die Anzahl großer Lieferfahrzeuge reduziere sich dadurch, insbesondere in Wohngebieten.
Um all die Vorteile von E-Lastenrädern auch der Bevölkerung zugänglich zu machen, findet auf Einladung des Mobilitätsmanagements am Montag, 26. September (12 bis 17 Uhr) eine Infoveranstaltung am Platz vor dem Alten Rathaus in Kolbermoor statt. Im Auftrag der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen Bayern tourt die „Cargobike Roadshow“ durch zahlreiche Städte und macht nun auch Halt in Kolbermoor.
Testparcour für Interessierte
Laut Veranstalter liegen Lastenräder „voll im Trend und haben ein großes Potenzial für die Verkehrswende“. Die Vorteile von Lastenrädern könnten bei der „Cargobike Roadshow“ in Erfahrung gebracht werden.
Vor Ort sollen dabei zwölf unterschiedliche E-Lastenräder von zwölf Herstellern zum Testen angeboten werden. Dazu soll es hersteller- und händlerneutrale Beratung durch Experten geben. Neben interessierten Privatpersonen sind auch Gewerbetreibende zum Testen eingeladen. Der Veranstalter beton, dass kein wirtschaftliches Interesse am Verkauf der Räder bestehe.
„Wir wollen unseren Bürgerinnen und Bürgern zeigen, wie vielfältig die Auswahl an Lastenrädern ist und eine Möglichkeit bieten, sich herstellerneutral zu informieren“, sagt Veronika Winkler. Man lege Wert darauf, „dass es keine Verkaufsveranstaltung ist und unabhängige Experten beraten“, so die Mobilitätsmanagerin.
Veranstaltung soll einen Beitrag leisten
„Wenn man selbst mal erlebt hat, wie es sich mit einem Lastenrad fährt, kann man eine Entscheidung treffen“, sagt Winkler. In größeren Ballungsräumen seien bereits viel mehr Lastenräder unterwegs.
„Lieferdienste bringen Pizza, Nudelgerichte und vieles mehr, Briefe und Pakete werden ausgeliefert. Oder auch als Rikscha – auch für mobilitätseingeschränkte Personen.“
Laut Winkler wolle man mit der Veranstaltung einen einen Beitrag dazu leisten, dass Lastenräder „vom Exoten zum Standard“ werden.
Über das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle wird die Anschaffung von E-Lastenrädern gefördert. Antragsberechtigt sind Unternehmen, Vereine, Verbände oder Kommunen.

