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Problem besteht seit mehreren Wochen

Beim Rollstuhl von Lise R. aus Kolbermoor ist die Luft raus – doch niemand will ihn reparieren

Lise R. aus Kolbermoor ist verzweifelt: Ihr Rollstuhl hat seit rund vier Wochen einen Platten. Doch bislang findet sich kein Unternehmen, der das für sie lebenswichtige Gefährt repariert.
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Lise R. aus Kolbermoor ist verzweifelt: Ihr Rollstuhl hat seit rund vier Wochen einen Platten. Doch bislang findet sich kein Unternehmen, der das für sie lebenswichtige Gefährt repariert.

Lise R. aus Kolbermoor ist verzweifelt: Ihr Elektrorollstuhl hat einen Platten. Doch bislang findet sich kein Unternehmen, das den Reifen repariert. Woran es hakt – und welche Konsequenzen der Defekt für die schwerstbehinderte Frau hat.

Kolbermoor – Es sind nicht immer die großen Dinge, die Menschen das Leben erschweren. Oftmals reichen schon kleine Missgeschicke aus, vor allem Notleidende völlig aus ihrem beschwerlichen, letztlich aber doch gewohnten Tritt zu bringen. So auch bei Lise R. aus Kolbermoor.

Der Schwerstbehinderten, die seit Jahren auf den Rollstuhl angewiesen ist, wurde während ihres stationären Aufenthalts in einer Klinik in der Region am 25. Dezember 2024 mitgeteilt, dass ein Rad ihres Elektro-Rollstuhls defekt sei. Notdürftig konnte ihr vor Ort geholfen werden. Dennoch wurde ihr geraten, sich unverzüglich und noch vor der Entlassung aus dem Krankenhaus um die notwendige Reparatur des platten Reifens zu kümmern.

Am 27. Dezember, noch während ihres Aufenthalts in der Klink, rief sie daher bei dem ihrer Auffassung nach zuständigen Sanitätshaus in Rosenheim an, wo man ihr versprach, dass ein Fahrer kommen und sich des Rollstuhls annehmen würde. Doch der Tag verstrich, ohne dass ein Fahrer des Sanitätshauses auftauchte, wie Lise R. gegenüber dem OVB berichtet.

Bisheriges Sanitätshaus hat „keinen Vertrag mehr“ mit der Krankenkasse

Bei einem weiteren Telefonat mit dem Rosenheimer Unternehmen sei ihr dann plötzlich mitgeteilt worden, „dass unser Haus keinen Vertrag mehr“ mit ihrer Krankenversicherung habe. Auch ein unmittelbar danach getätigter Anruf bei dem ursprünglichen Rollstuhllieferanten in Traunstein verlief erfolglos. Die Empfehlung des Sanitätshauses, sich mit einer anderen Firma in Traunstein wegen der Reparatur in Verbindung zu setzen, scheiterte nach einem Telefonat ebenfalls, da auch dieses Haus nach eigenen Angaben keinen entsprechenden Vertrag mit der Versicherung hat.

Als Lise R. dann am 8. Januar 2025 aus dem Klinikum entlassen wurde, war der Reifen ihres Rollstuhls immer noch platt. Einen Tag später nahm sie mit der Rosenheimer Geschäftsstelle ihrer Krankenversicherung Kontakt auf. Dort wurde ihr versprochen, dass sie „morgen angerufen“ werde und in dem Telefonat dann weitere Informationen erhalte. Der Anruf blieb allerdings aus, obwohl die Schwerstbehinderte den ganzen Tag in der Nähe ihres Telefons wartete. Auch am Folgetag blieb ihr Telefon stumm.

Zwei Schreiben mit konträren Aussagen

Erst am 15. Januar fand sie einen Brief ihrer Krankenkasse mit Ausstellungsdatum 14. Januar 2025 in ihrem Briefkasten. Der Inhalt des Schreibens: Die Krankenkasse habe das Unternehmen in Traunstein damit beauftragt, „eine Reparatur des Hilfsmittels (Elektro-Rollstuhl) durchzuführen“, da die Firma Vertragspartner der Kasse sei. Das Problem: Auch das Traunsteiner Unternehmen hatte Lise R. ein Schreiben zukommen lassen und darin darauf verwiesen, dass es ab dem 1. Januar 2025 nur noch den Schwerpunktbereich „Kinder, Jugendliche, Heranwachsende“ betreue. „Wir können demnach ab diesem Zeitpunkt Ihre laufende Fallpauschalen-Versorgung nicht mehr betreuen“, teilte der Betrieb weiter mit.

So geht die Odyssee für Lise R. auch fast vier Wochen, nachdem im Klinikum der Platten an ihrem Rollstuhl festgestellt worden war, weiter. Mit dramatischen Folgen für die Kolbermoorerin: Denn durch den Schaden an ihrem Gefährt ist sie nahezu an ihre Wohnung gekettet und kann nur unter großem Aufwand die eigenen vier Wände verlassen, um zumindest ein bisschen am Leben vor ihrer Haustür teilzuhaben.

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