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Ab April wird umgebaut

Kolbermoor streicht Anwohnern 30 Parkplätze: Neue Fahrradstraße sorgt für Verärgerung

Etwa 30 Parkplätze fallen in der Friedrich-Ebert-Straße weg. Sie wird ab April in eine Fahrradstraße umgewandelt, in der das Parken dann nicht mehr erlaubt ist. Das „Blech“ muss für Fußgänger und Radfahrer weg.
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Etwa 30 Parkplätze fallen in der Friedrich-Ebert-Straße weg. Sie wird ab April in eine Fahrradstraße umgewandelt, in der das Parken dann nicht mehr erlaubt ist. Das „Blech“ muss für Fußgänger und Radfahrer weg.

Die Friedrich-Ebert-Straße wird in eine Fahrradstraße umgewandelt. In Zukunft haben hier Radfahrer Vorrang. Das freut nicht alle Anwohner, denn viele fragen sich, wo sie in Zukunft parken sollen.

Kolbermoor – Die Submission ist erfolgt. Am 22. März wird der Stadtrat den Auftrag vergeben. Mitte April sollen die Bauarbeiten beginnen. Zeit also, die Anwohner in die Pläne einzuweihen, wie aus der Friedrich-Ebert-Straße eine Fahrradstraße werden soll. Den Beschluss dazu hatte der Stadtrat im November 2022 gefasst.

360 Anwohner waren eingeladen

Nun wird es konkret. Deshalb hatte die Verwaltung etwa 360 Anwohner aus der Friedrich-Ebert-Straße und den betroffenen Anliegerstraßen – also Karl-Unsin-Straße, Ritschstraße, Schuhmannstraße, Stadlerstraße, Försterstraße und Rainerstraße – zu einer Informationsveranstaltung eingeladen. „Um die Pläne vorzustellen und Missverständnisse auszuräumen“, wie Bürgermeister Peter Kloo betonte.

Radfahren soll sicherer werden

„Das Radfahren in Kolbermoor soll schneller, einfacher, bequemer und vor allem sicherer werden“, betonte Mobilitätsmanagerin Veronika Winkler. Die Fahrradtrasse entlang des Mangfallkanals ist ein wichtiger Bestandteil des Radwegekonzeptes der Stadt. Ein Teilstück der Friedrich-Ebert-Straße im Bereich des Rathausparkes wurde im vergangenen Jahr schon in eine Fahrradtrasse umgewandelt. Jetzt kamen Fahrrad-Reparaturstation und eine Sitzgruppe hinzu. Nun steht das Teilstück von 500 Metern zwischen Ludwigstraße und Brückenstraße an.

Von April bis in den Herbst werden in mehreren Bauabschnitten unter anderem Trinkwasserleitungen ertüchtigt, die Hausanschlüsse erneuert, Leerrohre für Glasfaserkabel verlegt und die Straßenbeleuchtung erweitert. „Die Oberfläche der Straße wird neu asphaltiert, teilweise muss auch die Entwässerung verbessert werden“, erläuterte Benjamin Nabel vom Kolbermoorer Bauamt. Der Zugang zu den Grundstücken soll in Absprache mit der Baufirma jederzeit möglich sein. Auf Nachfrage eines Anwohners informierte der Bürgermeister darüber, dass die Fernwärmeleitungen entlang der Rosenheimer Straße und dann nach Bedarf über die Verbindungsstraßen zur Friedrich-Ebert-Straße gelegt werden.

Straße ist zu eng: „Blech“ muss für Radfahrer und Fußgänger weichen

Die Straße ist zwischen 5,30 und 6,50 Meter breit. Zu wenig Platz also für Fußweg, Radweg und Parkplätze. „Wir mussten zwischen Aufenthaltsqualität und Blech entscheiden“, betont der Bürgermeister. Deshalb wird es an der Friedrich-Ebert-Straße künftig keine Parkflächen und auch keine Erlaubnis zum wilden Parken mehr geben. Stattdessen aber einen 1,50 Meter breiten Fußweg und einen zwischen 3,80 und fünf Meter breiten Radweg.

In einer Informationsveranstaltung für Bürger erläuterte die Kolbermoorer Stadtverwaltung – hier Benjamin Nabel vom Bauamt (rechts) – den Umbau der Friedrich-Ebert-Straße. Er soll im April beginnen und voraussichtlich bis in den Herbst dauern.

Durchgangsverkehr bleibt künftig draußen

„Es gab viele Beschwerden der Anwohner über den Durchgangsverkehr. Dieses Problem fällt künftig weg“, betonte der Bürgermeister, denn Durchgangssperren, Poller und Grünflächen an der Ludwigstraße und an der Brückenstraße werden die Einfahrt von den Hauptverkehrsstraßen verhindern. An den Einmündungen der Stichstraßen werden zudem rote Aufmerksamkeitsfelder darauf hinweisen, dass Radfahrer Vorfahrt haben.

Parken in Verbindungsstraßen weiter möglich

In den Stichstraßen zwischen Rosenheimer Straße und Friedrich-Ebert-Straße können sich motorisierte Verkehrsteilnehmer auch in Zukunft frei bewegen und parken. Die Anwohner der Friedrich-Ebert-Straße dürfen die künftige Fahrradstraße weiterhin nutzen, um mit dem Auto auf ihre Grundstücke zu kommen. „Für den Quell- und Zielverkehr wird ausreichend Platz sein“, erläuterte der Bürgermeister. Künftig gilt ein Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde – auch für Radfahrer. Sie dürfen zudem nebeneinander fahren. Der Gehweg gehört den Fußgängern und den kleinen Radfahrern unter acht Jahren.

Der einzige Wermutstropfen des Umbaus: In der Friedrich-Ebert-Straße wird es keine Parkplätze mehr geben. Nach Schätzung der Anwohner fallen etwa 30 weg. Wohin dann mit den Autos? „Auf den Parkplatz am Bahnhof oder ins Parkhaus am Rathaus“, bot der Bürgermeister Alternativen an und verwies auch auf das an der Haßlerstraße geplante Parkhaus, das voraussichtlich im Jahr 2025 fertig sein könnte. Grundsätzlich aber müssten die Vermieter zu ihren Wohnungen auch ausreichend Stellflächen auf ihren Grundstücken anbieten.

Ruhender Verkehr muss stärker kontrolliert werden

Ein großes Problem der Anwohner sind Dauerparker, die Stellplätze in den Anliegerstraßen der Friedrich-Ebert-Straße blockieren und zudem die Auffahrt auf die Rosenheimer Straße durch Sichteinschränkungen erschweren. Wie Ordnungsamtschef Thomas Rothmayer informierte, sei das Problem der Verwaltung bekannt. In Zusammenarbeit mit dem Zweckverband Kommunale Dienste Oberland bemühe sich die Stadt um eine Lösung. Von Seiten der Stadt sei ein kommunaler Außendienstmitarbeiter angedacht, der in der Stadt unterwegs ist und unter anderem auch den ruhenden Verkehr in Kolbermoor flexibler und effektiver überwachen könnte.

Ein Mosaikstein im Radverkehrskonzept

Die Fahrradstraße an der Friedrich-Ebert-Straße ist als Ost-West-Trasse nur ein Mosaikstein des Radverkehrskonzeptes. Wie Mobilitätsmanagerin Veronika Winkler erläuterte, solle der Radweg künftig bis nach Rosenheim führen. In westliche Richtung, so der Bürgermeister, fehlten am Mangfallkanal noch Grundstücke, um den Radweg zu verbessern. Eine weitere Ost-West-Verbindung ist die Wiesenstraße, die ebenfalls als Fahrradstraße ausgebaut werden soll. In diesem Zuge soll auch die Unterführung in der Flurstraße durch eine deutliche Verbreiterung des Seitenstreifens sicherer für Fahrradfahrer und Fußgänger gemacht werden.

Westtangente soll Innenstadt vom Verkehr entlasten

Auch Nord-Süd-Verbindungen für Radfahrer sind im Netzplan des Radverkehrskonzeptes vorgesehen. Der Bürgermeister machte klar, dass es oft Jahre dauere, ehe sich Projekte aufgrund vieler Rahmenbedingungen umsetzen ließen. Dazu gehöre nicht nur der erforderliche Grundstückserwerb. Große Hoffnungen lege die Stadt Kolbermoor auch auf die Fertigstellung der Westtangente und eine Entlastung der Innenstadt vom Schwerlastverkehr. Erst dann könne auch die Querung der Ludwigstraße für Radfahrer sicherer gestaltet werden.

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