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Wassertemperatur ist allerdings noch recht „zapfig“

Kolbermoorer Freibad-Saison eröffnet: Wer sich zum Start heimlich ins Becken geschmuggelt hat

Während Badegast Regina Rackl (links) im Becken des Kolbermoorer Freibads ihre ersten Bahnen absolvierte, verschönerte die neue Kioskpächterin Veronika Betz einen Tisch mit selbstgepflückten Blumen.
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Während Badegast Regina Rackl (links) im Becken des Kolbermoorer Freibads ihre ersten Bahnen absolvierte, verschönerte die neue Kioskpächterin Veronika Betz einen Tisch mit selbstgepflückten Blumen.

Die Freibad-Saison in Kolbermoor ist offiziell eröffnet. Wie niedrig derzeit die Temperatur des Wassers im Becken ist – und wer sich Stunden vor der Eröffnung ohne Ticket ins Bad geschlichen hat.

Kolbermoor – Die allerersten Kolbermoorer Badegäste in dieser Freibadsaison hat Bademeister Charlie Meier schon um kurz nach 6 Uhr entdeckt, zwei Stunden vor der eigentlichen Eröffnung am Freitag (5. Mai). Und das auch noch ohne Eintrittskarte. Die drei Ungeduldigen waren aber nicht etwa über den Zaun geklettert. Sie waren einfach drüber geflattert oder irgendwo durchgeschlüpft: es waren drei Enten, die da vergnügt ihre Bahnen zogen.

Erste „Badegäste“ am Eröffnungstag des Kolbermoorer Freibads: Diese Enten hatten sich ohne Tickets Zutritt zum Becken verschafft.

„Unter Umständen“, so befürchtete Charlie Meier an diesem frühen Freitagmorgen, „könnten das aber die einzigen Badegäste bleiben“. Das Wetter war zwar durchaus schön, das Wasser aber mit 14,5 Grad noch ziemlich frisch. Und zunächst sah es auch so aus, als hätte er recht: Es stand zwar schon vor 8 Uhr eine kleine Schlange am Eingang, diese Kolbermoorer waren aber nur gekommen, um sich für diese Saison Schließfächer zu mieten. Baden wollte von ihnen keiner, das Wasser war den Senioren einfach noch zu „zapfig“. Und sie bedauerten, dass die Stadt die Becken nicht wie in früheren Jahren aufgeheizt hatte, manche von ihnen mit durchaus deutlichen Worten.

Die bekam auch Elisabeth Kalenberg zu hören, die Geschäftsleiterin der Stadt, die an diesem Morgen gekommen war, um dem Schwimmbadteam einen guten Saisonstart zu wünschen. Sie versuchte den Senioren die Gründe zu erklären. Zwei Millionen Liter Wasser enthalten die Becken des Freibads. Die ganzjährig mit Gas als Energiequelle zu beheizen, wie man das in früheren Jahren gemacht habe, sei heute einfach nicht mehr zu rechtfertigen. Schließlich werde das Problem der Klimaerwärmung immer deutlicher und damit auch die Tatsache, dass „wir jetzt um ein Gegensteuern definitiv nicht mehr herumkommen“. Zumal das Bad ja gar nicht wirklich ohne Beheizung ist – über die Solarflächen auf dem Dach kommt durchaus Wärme in die Becken: Im vergangenen Jahr, nach einem nicht ganz so verregneten und kühlen Frühjahr, hatte das Wasser zum Saisonstart bereits an die 20 Grad.

Befürchtungen bewahrheiten sich nicht

In der ersten Stunde nach der Eröffnung zeigte sich dann zudem, dass sich die Befürchtung über einen Eröffnungstag ohne Badegäste nicht bewahrheiten würde. Langsam aber sicher kamen die Besucher. Zum Beispiel Regina Rackl. Sie, die vielen Kolbermoorern als „die Frau des Bücherstüberls“ gut bekannt ist, sagte, das Kolbermoorer Freibad sei einfach wunderschön, sie gehe viel lieber hierher als etwa nach Rosenheim. Auch wenn das Wasser hier im Moment noch frischer sei als dort, da es in Rosenheim über die Abwärme aus dem Müllheizkraftwerk beheizt werden kann. „Und außerdem“, so fügte sie hinzu, „ist die ganze Mannschaft hier einfach supernett“.

Etwa Veronika Betz. Sie ist die neue Pächterin des Kiosks, den Stammgästen aber keine Unbekannte, da sie ihrer Vorgängerin und Freundin Monika Bergmann schon im vergangenen Jahr zur Seite stand. Monika Bergmann selbst hatte nach der Saison 2022 feststellen müssen, dass ihr die Doppelbelastung als Hüttenwirtin auf der Deindlalm und Kioskbetreiberin auf Dauer doch zu viel wurde. Da habe sie, so erzählt Veronika Betz, kurzerhand beschlossen, den Kiosk selbst zu führen: „Mir macht der Kontakt mit den Badegästen, die rundum alle freundlich und bestens drauf sind, einfach ungeheuer viel Spaß.“

„Nicht warm, aber „schwimmbar“: Auch die Raublingerin Sibylle Federkiel gehört zum harten Kern der Kolbermoorer Badegäste.

Das merkt man auch, etwa in der Art, wie sie den „Stammtisch“ des Kiosks mit einem kleinen selbstgepflückten Blumenstrauß schmückt. An dem sitzt immer der harte Kern der Badenden, der schon in aller Früh und bei so gut wie jedem Wetter kommt und nach ein paar Runden hier seinen Kaffee trinkt. Veronika Betz hatte schon von Anfang an keinerlei Zweifel, dass einige von Ihnen auch an diesem Tag trotz noch etwas kühlen Wassers zum Schwimmen kämen und sich entsprechend vorbereitet: Frischer Kaffee war aufgebrüht, auch Semmeln und Würstl warteten auf Abnehmer.

Unterm Strich war es keine Frage: Der Start in die Freibadsaison ist geglückt, mit Badegästen, die durchaus fröhlich und guter Laune waren. Bleibt einzig zu hoffen, dass das Wetter, das an jenem Tag ein Einsehen hatte und nach einem mehr als durchwachsenen Frühjahr reichlich Maisonne spendierte, sich auch im weiteren Jahresverlauf den Kolbermoorer Badegästen gewogen zeigt. Dann sind dank der Solarunterstützung auch die Wassertemperaturen bald kein Thema mehr.

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