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82-Jährige überfährt 73-Jährige

Tödlicher Unfall in Kiefersfelden: Mehr Querungshilfen oder doch Fahr-Tests für Senioren?

Auf der Kufsteiner Straße in Kiefersfelden ist es zu einem tödlichen Verkehrsunfall gekommen.
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Auf der Kufsteiner Straße in Kiefersfelden ist es zu einem tödlichen Verkehrsunfall gekommen.

Kiefersfelden unter Schock: Nach dem tödlichen Verkehrsunfall am Mittwoch (16. August) bei dem eine 73-jährige Kiefersfeldenerin ums Leben kam, fragen sich viele: Braucht es zusätzliche Fußgängerquerungen und Ampeln? Und erneut flammt eine Diskussion über Senioren hinter dem Steuer auf?

Kiefersfelden – „Sehr tragisch“, sind die Worte, die Bürgermeister Hajo Gruber findet. Der Unfall, bei dem eine 73-Jährige Frau aus Kiefersfelden ums Lebens kam, mache ihn persönlich, aber auch die Bürger der Gemeinde sehr betroffen. Deswegen müsse sich etwas ändern. Noch am Morgen nach dem Unfall habe er Landrat Otto Lederer eine E-Mail geschrieben mit der Bitte um einen Ortstermin.

Verkehrsproblematik in Kiefersfelden schon lange Thema

„Der Verkehr ist und war schon immer ein großes Thema“, sagt Gruber. Im Normalfall laufe der Hauptverkehr in der Grenzgemeinde über die Autobahn. Sobald jedoch der Verkehr dort stocke, beispielsweise durch Grenzkontrollen, Blockabfertigung oder Stau, rolle die Blechlawine durch den Ort, so der Bürgermeister.

„Ab der Grenze bis zur Autobahnanschlussstelle gebe es laut Gruber mehrere „kritische Stellen“, wo eine zusätzliche Fußgängerquerung oder Ampel Sinn machen würden. „Auch an der Stelle, wo der Unfall passiert ist, wäre eine Ampel sinnvoll.“ Er hofft nun auf Unterstützung von Landrat Lederer. „Langfristig ist das Problem jedoch nur zu lösen, wenn sich der Verkehr auf die Schiene verlagert“, erläutert Gruber.

Fahrlehrer fordert Fahrtauglichkeitstest

Für Diskussionen sorgt auch das Alter der Unfall-Fahrerin. Es handelt sich um eine 82-Jährige. Auch die neueste Erkenntnis der Polizei, dass die Verunglückte sich bereits in der Mitte der rechten Fahrspur befand, und somit gut sichtbar gewesen ist, feuert die Debatte an.

Dass sich Senioren ab einem gewissen Alter einem Fahrtauglichkeitstest unterziehen sollten, findet der Rosenheimer Fahrlehrer Uwe Hanschmann. Denn das Reaktionsmögen, sowie die Hör- und Sehleistung nehmen im Alter ab. Hanschmann bietet deswegen in seiner Fahrschule den Fahr-Fitness-Check an. „Bisher ist das allerdings ein freiwilliges Angebot, das keinerlei Konsequenzen nach sich zieht“, sagt er.

Er befürwortet jedoch, dass Senioren ab einem gewissen Alter ihre Fahrtauglichkeit mittels Seh- und Reaktionstest überprüfen sollten. Er sei als Fahrlehrer den ganzen Tag auf der Straße und sehe viele gefährliche Situationen. Oftmals seien Senioren am Steuer. Auch der freiwillige Fahr-Fitness-Check in seiner Fahrschule werde „viel zu wenig“ wahrgenommen. „Am Ende müssen sich die Leute selbst fragen, ob sie es noch mit ihrem Gewissen vereinbaren können“, sagt Hanschmann.

Polizei warnt vor Pauschalisierung beim Alter

Wie ein Sprecher der Polizeiinspektion Brannenburg sagt, spiele das Alter der Fahrerin für den Unfall keine Rolle. „Das kann man nicht pauschalisieren.“ Wie er berichtet, hätte es sich bei allen tödlichen Verkehrsunfälle in diesem Jahr um Fahrer im mittleren Alter gehandelt.

Ein Gesetzesentwurf der EU sieht vor, dass künftig Senioren ab 70 Jahren alle fünf Jahre auf ihre Fahrtauglichkeit geprüft werden. Allerdings soll das weiterhin den Mitgliedsstaaten überlassen werden, ob sie diese Regelung einführen. Das heißt, sie können es dabei belassen, dass der Fahrer selbst bei der Erneuerung seines Führerscheins versichern muss, dass er noch in der Lage dazu ist, zu fahren. 

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