Freizeitbad in Kiefersfelden
Dachschaden in der Kiefer: „Innsola“ in Rekord-Tempo saniert
Erst Marathon – dann Sprint: Dieses Kunststück legte Kiefersfelden beim Freizeitbad „Innsola“ hin. Ein Sitzungs-Marathon ermöglichte den vorzeitigen Baubeginn. Im Sprint wurde dann der Dachschaden repariert. So schnell ging es.
Kiefersfelden – Seit 30. Oktober ist das beliebte Freizeitbad „Innsola“ wieder voll nutzbar, nachdem in Rekordtempo die marode Decke im Innenbereich über dem Schwimm- und Planschbecken erneuert worden ist.
Notwendig wurde die Maßnahme, als im August bei der regelmäßigen Kontrolle des Innsola-Dachraums festgestellt worden war, dass sich die „Dampfsperre“ – vermutlich nach unsachgemäßem Einbau – gelöst hatte und dadurch der Wasserdampf aus den beheizten Becken in den Dachraum aufstieg. „Dadurch entstand dort eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit, Rost bildete sich an den Verschraubungen, die Decke wurde regelrecht durchfeuchtet und das verbaute Holz verzog sich stark“, wie Andy Steigenberger, zuständig für die gemeindlichen Liegenschaften, das Problem beschrieb.
Sanierungskonzept stand in wenigen Wochen
„Da war natürlich sofortiges Handeln geboten“, ergänzte Bürgermeister Hajo Gruber (UW). Zu der ausführlichen Bestandsaufnahme wurde neben den gemeindlichen Fachkräften auch der Oberaudorfer Bauingenieur Steffen Meister mit ins Boot geholt und in der Gemeinderatssitzung am 21. September konnte bereits das fertige Konzept zur Behebung der baulichen Misere vorgelegt werden.
Schwimmbecken nur ungern gesperrt
„Nach der Zustimmung des Gemeinderates haben wir als Sofortmaßnahme den Schwimmbereich des Innsola aus Sicherheitsgründen ab dem 9. Oktober geschlossen“, erinnert sich der Rathauschef nur ungern an diese notwendige Maßnahme.
Da aber die geschätzten Baukosten eher im hohen sechsstelligen Bereich lagen, suchte die Gemeinde nach Finanzierungsmöglichkeiten, auch in Form einer Förderung durch den Freistaat. Die lotete Hajo Gruber dann in mehreren Telefonaten mit dem Regierungspräsidenten von Oberbayern, Dr. Konrad Schober, aus. Allerdings war dann auch sofortiges Handeln angesagt, um die Genehmigung zum vorzeitigen Baubeginn, eine der Voraussetzungen für die Förderung, zu erhalten.
Nachtbesprechungen für Förderantrag
„Uns lief die Zeit davon und nach einem wahren Sitzungsmarathon mit Nachtbesprechungen konnten wir praktisch fünf Minuten vor zwölf die geforderten Unterlagen mit Kostenplan, Bauzeit und Fertigstellung nach München schicken“, berichtet der Bürgermeister. „Eine Woche später lag dann die Genehmigung für einen vorzeitigen Baubeginn vor und wir durften endlich loslegen“.
Zwischenzeitlich, während des Wartens auf den heißersehnten Bescheid der oberbayerischen Bezirksregierung, konnte den voraussichtlich mit der Bauausführung zu beauftragenden Firmen und Bauunternehmen die Zusage abgerungen werden, trotz noch nicht vorliegender vorzeitiger Baugenehmigung, die Termine der Bauarbeiten trotzdem unverbindlich festzuschreiben. Und als dann der Bescheid vorlag, gings am 9. Oktober in die Vollen.
20 Tage Bauzeit
„Wir hatten nur drei Wochen Zeit, bis zum 29. Oktober und die wurden auch gebraucht für Gerüstbau, Abbau der maroden Decke, Reinigung und die eigentlichen Reparaturarbeiten. Doch wir haben nicht nur den Schaden behoben, sondern auch unser Innsola weiter aufgewertet, wie beispielsweise durch den Einbau einer Akustikdecke und einer neuen Dampfsperre“, erinnert sich Andy Steigenberger an diese intensiven Wochen, in denen ja der Betrieb von Sauna, Außenbecken, Bistro und Gradierwerk ganz normal weiterlief.
Eine vorsichtige Kostenschätzung der ersten Phase dieser notwendigen Dachsanierung des Hallenbadbereiches mit Austausch der Dampfbremse, Erneuerung des Tragwerks und der Decke als gefährdungsbedingte Sofortmaßnahme, beläuft sich bis auf zu 380000 Euro. Wobei die Gemeinde mit einer Förderung von 50 Prozent rechnet.
„Wir haben eine punktgenaue Landung hingelegt, sind rechtzeitig fertig geworden und konnten unser Freizeitbad wie beabsichtig am vergangenen Montag (30. Oktober) wieder öffnen“, sagt Bürgermeister Hajo Gruber nicht ohne Stolz.
